Skulduggery Pleasent -3- Die Diablerie bittet zum Sterben
genug.“
„Was wirst du jetzt machen?“, fragte Walküre.
Aborren lächelte. „Ich werde glücklich sein, denke ich. Ja, ich denke, das werde ich.“
„Ich hoffe, wir sehen uns mal wieder, Aborren“, sagte Skulduggery. „Du bist ein ... ein interessantes Wesen.“
Aborren verneigte sich und Walküre fing seinen Blick auf. Sie nickte ihm höflich zu und folgte Skulduggery zur Haustür.
„Das Zepter gehört China“, erklärte er ihr beim Hinausgehen, „das bedeutet, dass sie wahrscheinlich die Einzige ist, die es führen kann. Vorausgesetzt, es funktioniert wieder, sobald wir den Kristall ersetzt haben.“
„Und wenn nicht?“
„Wenn nicht, habe ich bestimmt eine andere brillante Idee, wie wir -“
Die Haustür schlug Walküre vor der Nase zu und sie wirbelte herum. Aborren schwebte an ihre Seite. Ein Lächeln, das jahrhundertelang vernachlässigt worden war, mühte sich auf das Abbild seines Gesichts.
„Du bleibst hier“, befahl er. „Das Skelett kann auf die Erde zurückkehren, aber du gehörst mir.“
DAS WANDELBARE HAUS
Draußen hämmerte Skulduggery mit der Faust gegen die Tür. „Walküre?“, rief er. „Mach auf!“
„Ich gehöre dir nicht“, hörte er sie drinnen zu Aborren sagen. „Ich muss jetzt gehen.“
„Du wirst mich nie mehr verlassen.“
Walküre stürmte an ihm vorbei ins Wohnzimmer, aber genau in dem Moment, als sie das erste Fenster erreichte, schloss sich die Wand darüber. Auch die anderen Fenster wurden von den Wänden verschluckt; ihr Fluchtweg war verschlossen.
Wütend drehte sie sich um. „Du kannst mich nicht hierbehalten!“
„Doch, das kann ich. Du lebst, du atmest. In diesem Haus war seit Jahrhunderten kein lebendes, atmendes Wesen mehr.“
„Dieses Haus gibt es doch gar nicht! Dich gibt es doch gar nicht! Du bist ein Geist!“
Walküre schnippte mit den Fingern und ließ eine Flamme entstehen.
„Du kannst mir nichts tun“, sagte der Geist.
Sie ging zu Aborrens sterblicher Hülle und hielt die Flamme dicht daran. „Wenn du mich nicht rauslässt, verbrenne ich deinen Leichnam. Verlass dich drauf.“
„Wirst du bei mir bleiben?“, bat der Geist. „Wirst du mir Gesellschaft leisten? Mir von der Welt da oben erzählen? Willst du Königin dieser Dunkelheit sein?“
„Ich verbrenne dich.“
Aborren lächelte und mit einem Mal streckte der Leichnam die Hand aus und packte sie am Handgelenk. Walküre schrie erschrocken auf und verlor die Flamme. Der Leichnam stand auf und drängte sie an die Wand. Sie holte aus und ihre Faust donnerte in die linke Hälfte seines Gesichts. Der Wangenknochen brach und fiel in den Kopf. Angeekelt zog sie die Hand zurück. Teile des Gesichts klebten an ihren Knöcheln.
Aborren ignorierte ihre Attacke. „Ich spüre deine Lebendigkeit“, schwärmte er. „Sie erfüllt auch mich. Gemeinsam werden wir über die Kälte und die Leere herrschen.“
Sie schaute den Geist an und bemühte sich, ihre Stimme ruhig klingen zu lassen. „Ich möchte das nicht“, sagte sie. „Ich lebe noch und will wieder zurück.“
Der Geist schüttelte den Kopf und der Leichnam machte es ihm nach. „Das Licht tut dir weh. Die Sonne verbrennt dich. Wenn du erst meine Königin bist, brauchst du dir darum keine Sorgen mehr zu machen.“
Sie riss sich von der Leiche los und lief mitten durch den Geist hindurch. Seine Gestalt zerfiel und setzte sich wieder zusammen. Der Leichnam drehte sich auf dem Absatz um und stürmte ihr nach.
Walküre lief in den Flur und mit großen Schritten die Treppe hinauf. Schnell schaute sie sich um und sah, wie der Leichnam sich am Geländer festhielt und ihr schwerfällig folgte, da die Stufen so schmal waren. Als sie den oberen Flur erreichte, erwartete sie der Geist bereits.
„Du kommst hier nicht weg“, drohte er. „Ich bin der Herr dieses Hauses und ich sorge für deine Sicherheit. Du bist mein Gast.“
Sie lief zu Gordons Arbeitszimmer, doch die Tür war abgeschlossen. Sie versetzte ihr einen Tritt, aber nichts passierte. Der Geist lächelte sie an.
Sie schnippte mit den Fingern und schleuderte Aborrens Leichnam einen Feuerball entgegen. Der Feuerball traf ihn in die Brust und er geriet ins Straucheln. Er schlug nach den Flammen und verlor das Gleichgewicht, stürzte gegen das Geländer und krachte hindurch. Aborrens Geist zischte wütend und war kurz abgelenkt. Walküre nutzte den Moment, um sich mit der Schulter gegen die Tür zu werfen, und dieses Mal flog sie auf. Walküre fiel ins Zimmer,
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