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Skulduggery Pleasent -3- Die Diablerie bittet zum Sterben

Skulduggery Pleasent -3- Die Diablerie bittet zum Sterben

Titel: Skulduggery Pleasent -3- Die Diablerie bittet zum Sterben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Derek Landy
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drückte gegen die Luft und das Fenster zersprang.
    „Du willst mich nicht zum Feind haben“, warnte Aborren.
    Sie machte einen Satz, doch das Fenster bewegte sich, glitt die Wand hinauf und über die Decke, bis es Glasscherben auf sie regnete. Die Tapete veränderte sich, zeigte tausend Gesichter, alle die von Aborren, die sie anstarrten und seine Worte wie ein Echo wiederholten.
    „Meine Feinde leiden“, sagten der Geist und seine tausend Gesichter. „Meine Feinde bluten. Sie schreien und betteln und weinen.“
    Das Fenster glitt an der Decke entlang, rutschte senkrecht die Wand hinunter, wobei man kurz den Raum dahinter sehen konnte, und rutschte dann über den Boden auf Walküre zu. Unter ihren Füßen blieb es stehen und sie fiel durch, konnte sich aber gerade noch am Rahmen festhalten. Ihre Beine baumelten in der Luft. Aborrens Leichnam stand unter ihr in der Küche, reckte sich und versuchte, ihre Stiefel zu fassen zu kriegen.
    Sie trat gegen seine Hände und zog sich hoch. Das Zimmer veränderte sich in einem Irrsinnstempo. Farben rauschten durch die Wände, die sich ausdehnten und wieder zusammenzogen wie die Lunge eines riesigen Ungeheuers. Das Fenster schrumpfte auf die Größe eines Auges zusammen. Teppiche flogen von den Dielenbrettern hoch, rollten sich auf und schlugen wild um sich. Aborren war wütend und verlor die Kontrolle über sein Haus.
    In der kahlen Wand, durch die man in Gordons Haus in das geheime Zimmer kam, erschien eine Tür und Walküre lief hindurch. Der Flur dahinter war dunkel und viel zu lang. Sie sah die Außenseite des Hauses vor ihrem geistigen Auge, sah, wie das ganze Ding sich verformte, um sich den rasch wechselnden Bedürfnissen des Hausherrn anzupassen.
    „Du bist mein Feind!“, rief Aborren hinter ihr her. „Du bist nicht meine Königin! Du bist meine Feindin!“
    Sie bog um eine Ecke, ohne zu wissen, wo sie herauskommen würde, und landete in einem hell erleuchteten Raum, in dem ein großer festlich gedeckter Tisch stand. Kerzen brannten und in den Kelchen funkelte bereits der Wein. Es gab keine Fenster und keine Türen.
    Ein Teil des Fußbodens senkte sich ab und wurde zu einer Treppe. Der Leichnam kam herauf und Walküre wich zurück. Der Geist erschien als Rauch und nahm vor ihr Gestalt an.
    „Ich wollte nett zu dir sein“, zischte er. „Ich habe mich gefreut, dich zu sehen. Ich war glücklich, dass du gekommen bist.“
    „Du musst das nicht tun, Aborren.“
    „Aber du hast mich abgewiesen! Mich!“
    Alles, was auf dem Tisch stand, schmolz und tropfte über die Kanten. Auch die Kerzen schmolzen, brannten aber trotzdem weiter. Der Teppich spannte sich über die Treppe und der Boden schloss sich wieder.
    Walküre musste einen Weg nach draußen finden. Sie beschloss, Aborren wütend genug zu machen, damit er eine Öffnung herbeizauberte.
    „Ich werde deine Königin sein“, sagte sie unvermittelt.
    Das Gesicht des Geistes verzog sich zu einer Grimasse. „Ich bin kein Dummkopf.“
    „Ich werde hier bei dir bleiben und deine Königin sein. Das willst du doch, oder?“
    Der Leichnam näherte sich Walküre.
    „Du willst nur mit mir handeln“, knurrte der Geist, „weil du Angst hast. Du lügst, weil du den Tod fürchtest, der dich bald heimsuchen wird.“
    Sie spreizte die Finger und die Luft kräuselte sich. Der Leichnam stürzte zu Boden, rappelte sich aber gleich wieder auf.
    „Deine letzten Minuten werden unvergesslich sein“, verkündete der Geist, schwebte zur Seite und verschwand in seinem stark mitgenommenen Körper.
    Beim ersten Mal, als sie ihn gesehen hatte, sollten Körper und Geist noch den Anschein eines normalen Menschen erwecken, doch der neuen Verbindung waren solche Eitelkeiten fremd. Ihre Aufgabe war klar: Der Geist bediente sich des Körpers und lenkte ihn wie eine Tötungsmaschine. Der Kopf bewegte sich und Augen, die es nicht mehr gab, schauten Walküre an.
    „Es ist lange her“, sagte Aborren und seine neue Stimme war kratzig und rau wie Sandpapier, „seit ich das Blut eines Lebewesens vergossen habe.“
    Mit einer plötzlichen, schnellen Bewegung hob er sie hoch und schmetterte sie auf den Tisch. Sie krümmte sich und stieß ihm das Knie in die Seite, doch seine Nervenenden waren längst abgestorben. Rasch packte sie sein Handgelenk und trat nach ihm, und als er sie losließ, um ebenfalls auszuholen, rollte sie sich auf der anderen Seite vom Tisch.
    Sie war noch nicht ganz aufgestanden, als der Tisch zwischen ihnen schmolz.

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