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Skulduggery Pleasent -3- Die Diablerie bittet zum Sterben

Skulduggery Pleasent -3- Die Diablerie bittet zum Sterben

Titel: Skulduggery Pleasent -3- Die Diablerie bittet zum Sterben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Derek Landy
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Walküre folgte ihm. Irgendwie war es im Haus kälter als in den Stollen und sie fror. Hätten sie ihre Taschenlampen nicht gehabt, wäre es stockfinster um sie herum gewesen.
    Es gab keine elektrischen Leitungen hier unten, aber dennoch entdeckte Walküre einen Lichtschalter. Sie betätigte ihn, hätte aber nicht damit gerechnet, dass die staubbedeckten Glühbirnen ein blassgrünes Licht ausstrahlen würden.
    „Interessant“, murmelte Skulduggery.
    Es irritierte sie, an einem Ort zu sein, der vertraut und gleichzeitig fremd war. Die Treppe, in Gordons Haus wuchtig und breit, war hier schmal und gewunden. An den Wänden hingen Gemälde, Bilder von Ausschweifung und Folter.
    Sie gingen ins Wohnzimmer und Skulduggery knipste ein paar Lampen an. Dasselbe blasse Grün verwandelte die absolute Finsternis in einen ungesunden Nebel. Walküre wurde übel von der Farbe.
    Neben dem offenen Kamin standen ein Sessel und ein Sofa und über dem Kaminsims hing ein reich verzierter Spiegel. Walküre stieß Skulduggery an und zeigte mit dem Finger auf den Sessel. Dort saß jemand.
    „Entschuldigen Sie bitte“, sagte Skulduggery.
    Die Gestalt rührte sich nicht. Alles, was sie von ihr sahen, waren ein Stück Arm und ein Stück Kopf.
    Sie machten einen weiten Bogen um den Sessel und näherten sich langsam dem Sofa. Nun sah Walküre einen Schuh. Ein Knie. Es war ein Mann, der da saß, die rechte Hand auf der Sessellehne, die linke im Schoß. Sein Anzug war altmodisch und hatte dunkle Flecken an der Brust. Sein Schnauzbart bog sich über den Mundwinkeln bis hinunter zum Kinn. Er hatte dunkles Haar. Walküre schätzte ihn auf Mitte fünfzig. Seine Augen waren geöffnet, aber sein Blick ging ins Leere.
    „Hallo“, begrüßte ihn Skulduggery. Sein Ton war warm und freundlich, doch er hielt immer noch den Revolver in der Hand. „Ich bin Skulduggery Pleasant und das ist meine Partnerin, Walküre Unruh. Laut unserer Karte gibt es hier irgendwo im Fels eine Ader mit schwarzen Kristallen. Haben Sie zufällig welche gesehen?“
    Der Mann im Sessel schaute nicht auf.
    „Ich frage deshalb“, fuhr Skulduggery fort, „weil wir dringend einen brauchen und Zeit dabei eine ausschlaggebende Rolle spielt. Falls es irgendjemanden gibt, der weiß, wo man diese Kristalle findet, sind Sie das, würde ich sagen. Habe ich recht?“
    Skulduggery nickte, als hätte der Mann geantwortet.
    „Das ist übrigens ein hübsches Haus. Wir kennen ein ganz ähnliches, oben über der Erde. Das Original, genau genommen. Das hier sieht aus wie eine schlechte Kopie, was aber nicht heißen soll, dass es kein gemütliches Zuhause ist. Ich bin sicher, Sie sind ausgesprochen glücklich hier, Aborren.“
    Walküre schaute Skulduggery an. „Was?“
    „Ich vermute mal, dass es sich um Aborren handelt“, erklärte er. „Er kam vor vielen Hundert Jahren hier herunter, um weitere Nachforschungen anzustellen. Offensichtlich wurde er verwundet, wie die Blutflecken an seinen Kleidern bezeugen, entweder von einem anderen Forschungsteilnehmer oder von einer der Kreaturen, die in diesen Höhlen leben. Aber er wollte hier nicht sterben. Wer wollte das schon? Es ist dunkel und kalt und mehr als ungemütlich. Da er als Zauberer einiges auf dem Kasten hatte, hat er sich dieses Haus gezaubert, um in vertrauter Umgebung dahinzuscheiden.“
    „Das Haus entstand durch Magie?“
    „Spürst du das nicht? Von allem hier geht doch ein gewisses Prickeln aus.“
    Walküre betrachtete den Mann. „Er sitzt hier seit einigen Hundert Jahren und verblutet langsam?“
    „Nein, nein, er ist inzwischen ziemlich tot.“
    „Warum ist das Haus dann immer noch da?“
    „Weil er auch noch da ist.“
    Skulduggery baute sich vor ihm auf.
    Walküre runzelte die Stirn. „Was tust du da?“
    „Ihn aufwecken.“
    Skulduggery trat zu. Fest. Der Sessel kippte mitsamt der Leiche um, doch die Leiche, die herausfiel, war halb verfault und vermodert. Zurück blieb ein unscharfes Abbild des Mannes mit dem Schnauzbart, der jetzt in der Luft saß. Seine Augenlider flackerten, als hätte er gerade erst gemerkt, dass irgendetwas anders war. Langsam schaute er auf.
    „Einbrecher“, zischte er, das Gesicht wutverzerrt. „Ihr habt hier nichts verloren!“ Sein Bild verschwamm, als er aufstand. „Ruhestörer!“
    „Beruhige dich“, sagte Skulduggery.
    Aborren stieß einen wilden Schrei aus und stürzte sich wie eine Furie auf sie. Walküre wich zurück und schlug auf ihn ein, als er mitten durch sie

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