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Sky Captain and the World of Tomorrow

Sky Captain and the World of Tomorrow

Titel: Sky Captain and the World of Tomorrow Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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und knotete eins der Seilenden zu einer Schlinge. Er zog fest daran, um die Stärke des Seils zu prüfen, und hoffte, dass die Fasern noch nicht allzu verrottet waren. »Wir können vielleicht durch dieses Fenster reinkommen, wenn wir eine Leine daran binden.«
    Als Antwort ertönte ein Klirren, und als er sich umdrehte, sah er, dass Polly einen Stein in der Hand hielt. Sie schlug noch einmal gegen das Glas in der Tür und entfernte die scharfen Splitter aus dem Rahmen. Dann ließ sie den Stein fallen, griff nach innen und entriegelte die Tür. »Schon gut, Joe. Es ist offen.«
    Sky Captain starrte Polly an, seine Kehle so voll mit widerstreitenden Worten, dass er keins davon aussprechen konnte. Schließlich drängte er sich an ihr vorbei und schob die Tür weit genug auf, dass sie Dr. Jennings Labor betreten konnten. »Ich habe schon einige verrückte Wissenschaftler und ihre Labors gesehen, aber für gewöhnlich sind sie ein wenig ordentlicher.«
    Der kleine Raum war ausführlich durchsucht worden. Aktenschränke waren aufgerissen, Schubladen ausgekippt. Überall auf dem Boden und auf den umgekippten Möbeln lagen Papiere verstreut. Zerbrochene Reagenzgläser und Glasbecher lagen auf dem Boden in Pfützen bunter, übel riechender Flüssigkeiten. Eine Lampe hing schräg an der Wand, ein Schreibtisch war zerschlagen worden.
    »Wir kommen zu spät«, sagte Polly.
    Sie gingen tiefer in das Labor hinein, über Schutt hinweg, der unter ihren Füßen knirschte. Im gelblichen Licht der schwachen Lampe entdeckte Polly einen schweren Metallschrank in einer dunklen Ecke. Weil der Schrank mit Eisenklammern an Wand und Boden befestigt war, hatten die Vandalen ihn nicht umkippen können. Der Riegel des Schranks war aufgebrochen.
    Ohne Sky Captain zu sagen, was sie vorhatte, ging Polly direkt auf den Schrank zu und öffnete eine der Türen. Sie blinzelte ungläubig, dann hob sie die Kamera.
    Alle Regale des Schranks waren voll mit Glasbehältern. Winzige Skelette trieben darin in einer Flüssigkeit, Skelette, wie Polly sie noch nie zuvor gesehen hatte. »Sieht aus wie die Überreste schief gegangener Experimente.«
    Dann bemerkte sie, dass sich etwas regte, eine sehr schwache Bewegung ganz unten im Schrank. Auf dem untersten Regal fand sie einen weiteren Glasbehälter – und das Wesen darin lebte noch. Sie konnte ihren Augen kaum trauen: Ein lebendiger Elefant, nicht größer als ein Stück Seife, trank aus einem winzigen Trog. Er hob den Rüssel und trompetete blechern, wie die Spielzeugtrompete eines Kindes.
    Sky Captain kniete sich neben Polly und starrte ebenfalls das winzige Geschöpf an. Dann sah er Polly an, als wäre sie irgendwie schuld an allem. »Also gut, Polly. Keine Spielchen mehr. Sag mir, was zum Teufel hier los ist.«
    Sie zuckte die Achseln. »Ich hatte gehofft, du könntest es mir verraten. Doktor Jennings war bei unserer kurzen Begegnung nicht besonders redselig.«
    Während der Miniaturelefant in dem winzigen Käfig auf und ab ging, sah sich Polly auf der Suche nach Erklärungen weiter um. Sie schrie auf und bedauerte sofort, das in Gegenwart von Sky Captain getan zu haben.
    Ein Mann kroch aus seinem Versteck hinter den zertrümmerten Möbeln und taumelte auf sie zu. Er sah sehr viel abgehärmter aus als bei ihrer Begegnung in der Radio City Music Hall.
    »Das ist Jennings!«
    Der Wissenschaftler wirkte wie betäubt, als er auf sie zutorkelte, die Hände in wortlosem Flehen ausgestreckt. Sky Captain reagierte schnell, als Jennings ihm in die Arme sackte. »Hab ihn.«
    Er ließ den Wissenschaftler vorsichtig auf den schmutzigen Boden sinken und drehte ihn um, wobei ein Messer sichtbar wurde, das tief zwischen Jennings’ Schulterblättern steckte. Frisches Blut durchtränkte den Wollstoff des braunen Anzugs. Die Goldrandbrille des Wissenschaftlers hing schief in dem bleichen Gesicht. Dr. Jennings blickte auf und wollte etwas sagen. Mit einer Hand packte er die Lederjacke des Piloten. Seine Stimme war kaum zu verstehen. »Sie müssen ihn aufhalten!«
    Sky Captain und Polly erstarrten, als sie ein leises Geräusch über sich hörten. Sky Captain überließ den sterbenden Wissenschaftler Polly und kam wieder auf die Beine, blieb aber misstrauisch geduckt. »Bleib hier. Vielleicht waren wir ja doch nicht zu spät.«
    In dem anderen Zimmer bewegte sich jemand nun sehr schnell. Sky Captain hörte, wie ein Fenster geöffnet wurde, das Kratzen eines hölzernen Rahmens, der hochgeschoben wurde. Er rannte die Treppe

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