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Skywalkers Rückkehr

Skywalkers Rückkehr

Titel: Skywalkers Rückkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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gestohlen hat.«
    »Oh, ich glaube nicht, daß einer unserer fleißigen Bürger so etwas tun würde«, meinte Grammel und wandte sich ab. Er blickte scharf über die Schulter zurück. »Ich glaube auch gar nicht, daß sie dort liegen. Ich glaube nicht, daß ihr beiden überhaupt Ausweise gehabt habt, die ihr verlieren konntet.
    Nach dem, was man mir sagt, seid ihr mehr als nur Fremde in der Stadt. Ihr seid Fremde für die Grube, für die imperiale Präsenz hier, für die ganze Welt. Wie ihr unentdeckt und unerlaubt und unbeschädigt hier angekommen seid, kann ich mir nicht vorstellen.« Er biß die Zähne zusammen und fügte drohend hinzu: »Ich werde es aber herausbekommen. Ich bekomme immer heraus, was ich erfahren will.«
    »Das ist merkwürdig«, erklärte die Prinzessin, »weil Sie mir den Eindruck machen, über eine besonders begrenzte Lernfähigkeit zu verfügen.«
    Ihre Bemerkung störte Grammel nicht. Eher schienen ihn die überlegten Beleidigungen der Prinzessin zu freuen.
    »Vorhin haben Sie mich inkompetent genannt, junge Dame. Jetzt setzen Sie mich geistig herab. Ich bin kein Intellektueller, aber auch weder unfähig noch ungebildet. Meinen Weg habe ich gemacht, weil ich lernte, Antworten auf meine Fragen zu erlangen. Allerdings traf Ihre erste Bemerkung zu, was meine Manieren angeht.« Er holte mit dem linken Fuß aus und stieß ihr die Stiefelspitze in den linken Oberschenkel. Die Prinzessin stöhnte vor Schmerz auf, preßte die Hand auf die Stelle und sank auf die Knie. Ihre rechte Hand fing den Sturz ab. Luke tobte innerlich, starrte aber unverwandt geradeaus. Das war nicht die Zeit oder der Ort zu sterben.
    »Dafür bin ich direkt«, fuhr Grammel fort und sah auf sie hinunter. Er stieß ihr mit dem Fuß den rechten Arm weg. Sie fiel nach vorn, überschlug sich und setzte sich auf, noch immer den linken Oberschenkel umklammernd. Der Generalkapitän traf sie mit dem Stiefel am Kreuzbein, aber nicht so fest, daß sie gelähmt gewesen wäre. Sie schrie auf, riß beide Hände nach hinten, fiel auf die Seite und blieb stöhnend liegen.
    Grammel holte wieder mit dem Fuß aus. Luke konnte es nicht mehr länger ertragen, trat zwischen sie und sagte hastig: »Wenn ich Ihnen die Wahrheit sage, würden Sie sie mir nicht glauben, Generalkapitän.«
    Das Angebot war interessant genug für Grammel, daß er die Prinzessin einen Augenblick lang vergaß.
    »Ich bin immer bereit zuzuhören, junger Mann.«
    Luke atmete tief ein und sah ihn niedergeschlagen an.
    »Wir sind entflohene Sträflinge von Circarpous«, gestand er gepreßt. »Wir werden dort wegen Erpressung und Betrugs gesucht.« Er wies auf die am Boden liegende Leia. »Das ist meine Partnerin und mein Köder. Wir. haben den Fehler gemacht, Leute zu kompromittieren, die einflußreicher waren, als wir dachten. Wir sind keine sehr bedeutenden Kriminellen, aber es ist uns gelungen, überaus bedeutende Leute gegen uns aufzubringen.« Er verstummte.
    »Weiter«, sagte Grammel unverbindlich.
    »Auf Circarpous steht noch auf viele Straftaten die Todesstrafe«, fuhr Luke fort. »Es ist eine hektische Welt mit freier, sehr freier Wirtschaft.«
    »Ich weiß Bescheid über Circarpous«, knurrte Grammel ungeduldig.
    Luke beeilte sich, mit seiner Geschichte fortzufahren.
    »Wir haben ein kleines Rettungsschiff gestohlen. Wir hatten von den kleinen Kolonien auf Zehn und Zwölf gehört.«
    »Und versucht, dorthin zu fliehen«, warf Grammel ein. »Logisch genug.«
    »In der Hoffnung, einen Weg zu finden, wie wir das System verlassen könnten«, schloß Luke schnell. Seine Begeisterung war echt, weil Grammel die Geschichte zumindest bis jetzt nicht unverzüglich zurückgewiesen hatte. »Wir sind sogar so weit gegangen«, fügte er hinzu, um dem Ganzen die Krone aufzusetzen, »daß wir uns überlegten, ob wir uns den Rebellen anschließen sollten, wenn das dazu beigetragen hätte, unsere Verfolgung zu verhindern.«
    »Ihr wärt beide recht armselige Verräter«, erklärte Grammel. »Die Rebellen hätten euch verhöhnt. Sie nehmen in ihre Reihen keine Kriminellen auf. Das ist eigentlich merkwürdig, weil sie, strenggenommen, die schlimmsten aller Verbrecher sind. Wenn man euch ansieht, weiß man, daß sie euch nie aufgenommen hätten.« Zum Glück war die Prinzessin nicht in der Verfassung, darüber zu kichern, dachte Luke. »Ich bin aber der Meinung, daß Ihre Geschichte, obwohl sie plausibel klingt, eine geschickt erdachte Unwahrheit ist, junger Mann.« Luke erstarrte.

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