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Slant

Slant

Titel: Slant Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Bear
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einmal ein Patriot.«
    Giffey betrachtet sie mit einem Lächeln. »Folgendes werde ich Ihnen noch über Omphalos sagen«, kündigt er an. Dann geht er zur weißen Tafel, nimmt sich einen schwarzen Stift und zeichnet.
    »Es sind mindestens vierzig Stockwerke vom Erdgeschoss bis zum Dach«, sagt er. »Es ist ein großes Gebäude und vielleicht ist es noch gar nicht ganz fertig. Es wird immer noch Architektur-Nano angeliefert, wenn auch unregelmäßig. Vielleicht haben sie finanzielle Schwierigkeiten – beziehungsweise nicht genügend Kunden. Das könnte erklären, warum sie auch mit Leuten Kontakt aufnehmen, von denen sie nicht allzu viel wissen.«
    Hale nickt zustimmend. Pent und Pickwenn rücken mit ihrem Stühlen näher heran. Jenner verschränkt die Arme und konzentriert sich auf die Zeichnung, die Giffey anfertigt, obwohl bisher nicht mehr als eine grobe Seitenansicht zu erkennen ist, ein rechtwinkliges Dreieck.
    »Dieser Seiteneingang, der VIP-Zugang, wie Sie ihn nennen, ist gleichzeitig der Lieferanteneingang. Touristen bezahlen Geld, also wollen die Erbauer die Scharen nicht abhalten, wenn sie etwas angeliefert bekommen.«
    »Wissen wir mehr über die Besitzer?«, fragt Preston.
    »Nicht mehr als bisher. Es ist eine exklusive Gesellschaft, die sich als Omphalos-Gruppe bezeichnet und deren Mitglieder über die ganze Welt verstreut sind. Die Kapitalisierung und die Regeln sind unbekannt. Sie ist wie ein Versicherungs- und Investmentnetz strukturiert.«
    »Pyramidenstruktur«, sagt Pickwenn leise.
    »Ja«, bestätigt Giffey. »Es gibt gewisse Verbindungen zu einem Syndikat oder Verein, der seit fünfzehn Jahren politisch aktiv ist, den Aristos, die wiederum Verbindungen zu den Neo-Föderalisten haben. Die Mitgliedschaft bei den Aristos scheint auf Natürliche – und Untherapierte – beschränkt zu sein sowie auf finanzielle und sonstige Beiträge. Dasselbe könnte für die Omphalos-Gruppe gelten. Ich vermute, sie werden es uns wissen lassen, wenn wir ihren Anforderungen genügen.«
    »Ich bin draußen«, sagt Jenner fröhlich. »Als mental Minderbemittelter dürfte ich keine Chance haben.«
    Hale knurrt. »Damit fällt es mir gleich wesentlich leichter, sie um ihr unrechtmäßig erworbenes Vermögen zu bringen.«
    »Sie sind keineswegs arm«, sagt Giffey. »Allein dieses Omphalos-Gebäude hat etwa acht Milliarden Dollar gekostet und weltweit sind fünf weitere im Bau. Dieses ist das erste und am weitesten fortgeschrittene.«
    »Wie ist es konstruiert?«, fragt Pent.
    »Für die Ewigkeit«, antwortet Giffey. »Die Außen- und einige Innenwände bestehen aus Beton, der mit Kohlenstoff- Nanofasern verstärkt und einer Oberflächenbeschichtung aus Reflex-Perlkeramik versehen ist. Hundert Prozent Reflexion jeder Art von Strahlung. Zur Dekoration wurden einige Details aus Gold aufgetragen, aber sie haben keine Funktion. Das Gerüst besteht aus Spinnmaschen- Nanofasern – an manchen Stellen einen Meter dick, mit belastungsstreuender Eigenschaft. Der interne Stahlrahmen trägt Platten aus Flexfuller und Beton, allesamt schockmontiert, mit vier unabhängigen Montagepunkten auf jedem Stockwerk. Das gesamte Gebäude ist auf hyperdichtem Flexfuller schockmontiert. Ich habe gehört, dass sämtliche Kohlenstofffasern - Nanofasern, verlinkte Fullerene und so weiter – leitfähig gemacht wurden und dass die gesamte Haut sensitiv ist. Der Rahmen lässt sich ebenfalls tunen und als Datenspeicher nutzen.«
    Pickwenn und Pent nehmen diese Informationen nachdenklich auf. »Widerstandsfähiger als die ägyptischen Pyramiden«, sagt Pent.
    »Und – wie viele Leichen?«, fragt Hale.
    »Vor einiger Zeit habe ich erfahren, dass bislang etwa einhundert eingelagert wurden, neunzig Kälteschläfer, fünf echte Leichen und fünf im Warmschlaf. Bislang habe ich keine neueren Informationen erhalten.«
    »Reiche Leute?«, fragt Hale.
    »Vermutlich. Zumindest qualifizierte Mitglieder.«
    Hale knurrt wieder. »Zurück zur Konstruktion.«
    »Gerne.« Giffey zeichnet drei Schächte ein. »Wir haben Aufzüge oder Lifte gesehen. Fünf davon sind für uns möglicherweise ohne jeden Nutzen. Ich denke, wir würden einen Alarm auslösen. Außerdem werden diese fünf – die größten und luxuriösesten – direkt vom Gebäude kontrolliert.«
    »Vom Denker«, sagt Preston.
    »Davon sollten wir vorläufig ausgehen. Aber es gibt zwei weitere Schächte, die als separate Notlifte dienen. Sie verfügen über eine eigene Energieversorgung -Brennstoffzellen

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