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Slant

Slant

Titel: Slant Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Bear
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zermalmen. »Wir werden uns ein wenig unterhalten und dann werde ich Ihnen ein paar Freunde vorstellen. Wir brauchen Ihre Hilfe, Mr. Burke. Wir möchten, dass Sie mit uns einen kleinen Ausflug außerhalb des Staates unternehmen. Man wird Ihnen die verlorene Zeit nach Ihren professionellen Sätzen erstatten, abzüglich des Prozentsatzes für Ihre bürgerlichen Verpflichtungen, und natürlich werden Ihnen sämtliche Ausgaben ersetzt.«
    Hench sieht Martin ruhig und ernst an. Sein flexibles Gesicht wirkt nun wieder phlegmatisch und ein wenig ermüdet.
    »Ich weiß nicht genau, wie solche Dinge geregelt sind«, sagt Martin. »Ich vermute, Sie haben einen Gerichtsbeschluss dabei, auf Papier oder als Sig?«
    »Nein«, sagt Hench. »Treffen Sie alle nötigen Vorbereitungen. Dann brauchen wir etwa fünf Minuten in völliger Ungestörtheit, um Sie über die wichtigsten Punkte in Kenntnis zu setzen.«
    »Mir bleibt keine Wahl?«
    »Die Entscheidung liegt bei Ihnen. Nachdem Sie mich angehört haben.«
    Martins Instinkte raten ihm, dass er sich lieber an Henchs Vorschläge halten sollte. Er ruft sein Vorzimmer an und gibt Arnold und Kim für den Rest des Tages frei. Der INDA wird seine Patienten informieren und neue Termine mit ihnen vereinbaren.
    »So, Mr. Hench«, sagt Martin. »Ich höre.«
    Hench beugt sich vor, die Ellbogen auf die Knie gestützt und die Hände vor dem Gesicht verschränkt. »Sie werden nicht glauben, was ich Ihnen mitteilen werde, Mr. Burke«, warnt er ihn vor.
    »Das werden wir sehen«, sagt Martin.
    »Crest ist tot. Selbstmord.«
    Der Agent erzählt ihm die ganze Geschichte. Martin glaubt ihm kein Wort.
    Zuerst.
    Dann hat er ein ungutes Gefühl in der Magengegend, ihm ist leicht übel, und er empfindet sogar irrationale Schuldgefühle. Wieder einmal ist er in den Löwenkäfig spaziert, diesmal jedoch, ohne etwas davon zu bemerken.
    Er nickt, nimmt alles an, erkennt die Tatsachen an. Nur um es endlich hinter sich zu bringen.
    »Es tut mir Leid, Mr. Burke«, sagt Hench.
    »Wenn Sie nicht mit Ihrer Selbstbeherrschung und Kompetenz vor mir sitzen würden, würde ich mir jetzt die Augen ausheulen«, sagt Martin. Er neigt den Kopf zur Seite und schaut blinzelnd aus einem Fenster.
    »Das ist sehr anständig von Ihnen. Ich an Ihrer Stelle würde losrennen und einigen Leuten den Hals umdrehen.«

 
3 /
     
    Mary und Nussbaum stehen vor dem städtischen Stat-Diagramm und beobachten, wie die Linien und Graphen eine immer chaotischere Entwicklung darstellen. Mary hat auf Nussbaum warten müssen, während dieser in einer Besprechung mit dem Leiter der Public Defense über die Aufstellung von Bereitschaftsteams zur Krisenbewältigung informiert wurde.
    Nussbaum ist sehr still. Es wäre ihm lieber, wenn sie nicht hier wäre. Seine stummen Blicke sagen ihr: Was nun? Können Sie damit umgehen?
    »Crest hat sich vor drei Wochen mit Undercover-Agenten des FBI in Boise getroffen«, beginnt Mary leise. »Bevor er nach Green Idaho gegangen ist.«
    Nussbaums Gesicht entspannt sich überrascht. »In meinem Zimmer«, sagt er. Sie gehen durch das Großraumbüro und treten durch die Tür mit Nussbaums Namen. Er nimmt hinter seinem Schreibtisch Platz und benutzt ihn wie einen Schutzschild.
    Mary Choy überspielt den Inhalt ihres Pads an Nussbaums, dann geht er die Informationen durch, während sein Gesicht etwas grauer und älter wird. Im kleinen Dienstzimmer ist es still und kühl, das Großraumbüro außerhalb der gläsernen Trennwand ist nur leicht bevölkert, es ist spät, und niemand wird sie stören. »Woher haben Sie das?«
    »Fragen Sie bitte nicht. Jemand war mir aus meiner Zeit in LA noch einen Gefallen schuldig. Mein Hausmanager wurde reprogrammiert und hat meine Aufzeichnungen exportiert. Crests private Vid-Aufzeichnungen wurden gelöscht. Fibeside hat eine Meldung von Workers Inc. Northwest erhalten, dass sich jemand in die Daten ihres Personalzentrums gehackt hat.«
    »Wie?«, fragt Nussbaum. »Angeblich sollen sie narrensicher sein.«
    »Ich weiß es nicht«, sagt Mary. »Zurück zu Crest. Er hat sich mit den FBI-Leuten in einem datensicheren Vorposten getroffen, der ansonsten zur Koordination der Überwachung von Green Idaho dient. Niemand konnte mir sagen, worüber sie gesprochen haben. Ich habe Alice Grale unter unseren Schutz gestellt.«
    Diesen Punkt hat sie bewusst erst am Ende erwähnt und er hat genau den erwünschten Effekt auf Nussbaum. Er richtet sich kerzengerade in seinem Sitz auf. »Warum?«
    »Gestern

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