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Slant

Slant

Titel: Slant Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Bear
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Speicherbackups zerstört hat, wird alles restlos ausgelöscht.«
    Mary streckt die Hand nach den Schaltern aus.
    »Ich warte«, sagt Crest, das Bild von Crest, der letzte annähernd lebendige Teil eines Toten.
    »Irgendwelche Einwände?«, fragt Mary Nathan. Sie weiß nicht, wie lange sie sich noch auf den Beinen halten kann.
    »Nein«, sagt Nathan. »Hier ist nichts mehr, was mich interessieren würde. Sie ist fort.«
    Mary legt die Schalter um und das Bild verwandelt sich in ein Gitter aus leuchtenden Linien. Dann fällt das Gitter in sich zusammen, und alles ist erloschen.
    *
    »Die anderen sind tot«, sagt Jonathan. Er erzählt ihnen alles, was er weiß. In seiner Erschöpfung fühlt er sich wie ein Zombie. Mary zeichnet seine Worte gewissenhaft auf und sagt ihm, dass Marcus Reilly aus dem Gebäude gebracht wurde und nun medizinisch versorgt wird.
    Helena Daniels sitzt neben ihnen im kreisrunden Raum mit den alten Computern. Auch ihr Pad zeichnet alles auf. Nathan Rashid steht mitten im Raum und macht den Eindruck eines Mannes, der alles verloren hat. Schließlich nimmt er auf einer schmalen Bank neben dem Ausgang Platz.
    Jonathan wirft Mary unter schweren Augenlidern einen Blick zu. »Wie spät ist es?«, fragt er.
    »Vier Uhr morgens«, antwortet Mary.
    »Es ist schon morgen«, sagt er. »Ich hätte seit Stunden zu Hause sein sollen. Ich muss mit meinen Kindern reden…« Sein Zeigefinger wandert unschlüssig herum, während er nach etwas sucht, das offensichtlich ist, das repräsentativ ist. »Wird irgendjemand deswegen etwas unternehmen?« Schließlich zeigt sein Finger auf Marys Gesicht.
    »Ich hoffe es«, sagt sie. Sie klappt ihr Pad zu und steht unsicher auf. Sie hat die Grenze ihrer Belastbarkeit erreicht. »Ich muss gehen.«
    »Endlich«, sagt Daniels. »Draußen stehen Ambulanz-Helikopter aus Boise und Seattle bereit.«
    Mary blickt zu Jonathan hinüber, der zusammengesunken auf der Bank hockt. »Haben Sie all das gewollt?«, fragt sie ihn.
    »Ich weiß nicht, was ich wollte«, erwidert er. »Jedenfalls nicht das hier.«
    »Gut«, sagt Mary und wendet sich zum Gehen. Doch ihre Beine versagen, und sie streckt die blutigen Hände aus, um das Gleichgewicht zu wahren. Jonathan ist als Erster bei ihr und stützt sie. Medo-Arbeiter werden gerufen, die mit einer Trage hereinkommen, und Jonathan und Daniels helfen Mary, sich darauf zu legen.
    Martin Burke, der von County-Deputies und medizinischem Personal aus der größten Klinik Moscows umgeben ist, reicht Torres die verschlossene Flasche und kümmert sich ebenfalls um Mary.
    »Auch ich werde bald aufbrechen«, sagt er.
    »Kann irgendwer uns helfen?«, fragt Mary ihn und zum ersten Mal sieht er mehr als nur Besorgnis oder Pflichtbewusstsein in ihren Augen. Er sieht Angst und Schmerz.
    »Ja«, sagt er, obwohl er eigentlich keine Ahnung hat.
    Jonathan hat sich wieder auf die Bank zurückgezogen und Martin setzt sich neben ihn.
    »Was für ein Durcheinander«, sagt Martin.
    »Was ist da drin?«, fragt Torres und streckt das Fläschchen auf Armeslänge von sich.
    »Mein Versuch, eine Probe zu nehmen«, sagt Martin.
    »Scheiße«, sagt Torres und legt die Flasche behutsam in einen verschließbaren Beutel, den er dem namenlosen, breitschultrigen Agenten reicht. Dieser gibt ihn an einen Mann im Ganzkörperanzug weiter, der ihn in einem Metallkoffer verschließt.
    »Tut mir Leid«, sagt Martin, ohne eine bestimmte Person anzusprechen. »Etwas Besseres konnte ich nicht bieten.«
    Sie sitzen oder stehen schweigend herum, während sich der Raum mit offiziellen Vertretern füllt, dem Sheriff, Mitarbeitern von Präsidentin Kemper in Longsuits. Dumpf verfolgen sie, wie das technische und medizinische Personal vorbeimarschiert.
    Martin fragt sich, wie viele Helikopter und Flugzeuge in der letzten Stunde in Moscow gelandet sind.
    »Was werden Sie mit Seefa Schnee machen?«, will Jonathan von Torres wissen.
    »Woher, zum Teufel, soll ich das wissen?«, antwortet Torres.
    »Und mit Marcus? Den Aristos?«
    Torres zuckt die Achseln.
    »Und mit mir?«
    Torres starrt ihn nur an.
    Jonathan senkt den Blick. »Ich müsste einen Anruf machen. Mit meiner Familie sprechen.«
    Torres reicht ihm sein Pad. »Bitte«, sagt er. »Direkter Satlink-Zugang. Geht auf unsere Kosten.«
    Daniels lauscht einer Stimme, die aus ihrem Pad dringt, und ruft dann: »Noch fünfzehn Minuten. Gütiger Himmel!« Sie fährt herum und faucht den namenlosen Agenten an. »Was hat das zu bedeuten? Was soll die

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