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Smaragdjungfer

Smaragdjungfer

Titel: Smaragdjungfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mara Laue
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haben recht. Ich kann meinen Job tatsächlich nicht einfach aufgeben. Aber in Wilhelmshaven habe ich wohl nach allem keine berufliche Zukunft mehr.«
    Außerdem erinnerte alles hier sie an Christopher. Und außer Kalle und Ileana hatte sie keine echten Bindungen, obwohl Wilhelmshaven ihre Geburts-und Heimatstadt war, die sie liebte. Wenn sie Kastors Angebot annahm, wurde sie angefordert. Jemand wollte sie. Und wenn das BKA sie wirklich nahm, würden Ture Hansen und alle anderen, die sie am liebsten mit eingekniffenem Schwanz aus der Dienststelle entfernt sehen wollten, vor Neid Gift und Galle spucken. Bei dem Gedanken stahl sich ein Lächeln auf ihr Gesicht.
    Kastor hielt ihr die Hand hin. »Deal?«
    Sie blickte ihn skeptisch an. »Wenn ihr mich wirklich haben wollt?« Das kam ihr immer noch unwirklich vor.
    Er nickte.
    Sie ergriff seine Hand und schüttelte sie fest. »Okay. Deal.«
    »Prima. Ich sage Nik Fenner Bescheid, dass er alles in die Wege leitet. Sie werden den Schritt nicht bereuen, Paula.«
    »Wird sich zeigen. Wie ist eigentlich Ihr richtiger Name?«
    »Leon Arland. Aber wir bleiben sicherheitshalber bei Jerome Kastor.«
    »Und wie hieß Jasmin?«
    »Katja Goykovic. Sie war die Tochter eingebürgerter serbischer Eltern. Wir brauchten jemanden mit realem serbischen Hintergrund, damit die gefälschte Roma-Identität glaubhaft war.«
    Kalle kehrte zurück. »Hab’ dir das Bett gleich bezogen, Wölfchen. Hast heute schon genug getan.«
    »Danke, Kalle.«
    »Ich geh’ mal runter in den Laden und bereite alles vor.« Er sah auf die Uhr. »Der Hehler müsste spätestens in einer halben Stunde mit dem Collier hier sein.«
    Paula sah ihm besorgt nach. »Hoffentlich geht das gut. Wenn Kalle was passiert …«
    Kastor klopfte ihr beruhigend auf die Schulter. »Wird schon schiefgehen, Paula. Sie werden sehen.«
    Es klingelte an der Tür. Paula zuckte ebenso wie Kastor zusammen.
    »Erwartet Ihr Onkel Besuch?«
    »Nicht dass ich wüsste.« Sie ging in den Flur und betätigte die Gegensprechanlage. »Ja?«
    »Sigurd. Moin, Paula. Lässt du mich rein?«
    Paula atmete erleichtert aus und drückte auf den Türöffner.
    »Wer ist das?«
    »Sigurd Fischer, mein Kollege.«
    »Woher weiß er, dass Sie hier sind? Und was will er?«
    »Das erfahren wir gleich.«
    »Seien Sie vorsichtig, Paula. Er könnte der Maulwurf sein.«
    Paula maß ihn mit einem Blick, als hätte er den Verstand verloren. »Ganz sicher nicht Sigurd. Für den lege ich meine Hand ins Feuer. Der ist Polizist bis ins Mark. Es gibt keinen Kollegen, dem ich mehr vertrauen kann als ihm.«
    Paula öffnete die Wohnungstür. Fischer kam mit einem erleichterten Lächeln die Treppe herauf. Er blieb abrupt stehen, als er Kastor sah, und griff zu seiner Waffe.
    »Lass stecken, Sigurd. Herr Kastor ist ein Kollege vom BKA.«
    Fischer zog trotzdem die Pistole und richtete sie auf Kastor. »Der hat dir einen vom Pferd erzählt. Seine Fingerabdrücke wurden auf der Mordwaffe gefunden.«
    »Die jemand dort platziert hat. Die Tote arbeitete ebenfalls fürs BKA, und Kastor würde wohl kaum seine eigene Kollegin erstechen. Sie ermitteln gegen Graf. Aber komm erst mal rein. Und steck endlich die Waffe weg.« Sie trat zur Seite und machte eine einladende Bewegung.
    Fischer blickte Kastor misstrauisch an. »Bist du dir sicher, dass der wirklich vom BKA ist?«
    »Ganz sicher. Ich habe die Bestätigung von seinem Vorgesetzten in Wiesbaden erhalten.«
    Fischer steckte die Pistole zögernd ein und betrat die Wohnung. Paula schloss die Tür hinter ihm.
    »Hm. Das erklärt, warum Jakob auf Befehl von oben nicht zur Großfahndung auf ihn bläst.«
    Paula führte ihn ins Wohnzimmer und bot ihm Platz an. Er setzte sich an den Tisch. Sie holte ihm eine Tasse und schenkte ihm Tee ein. »Wieso bist du hier, Sigurd?«
    »Weil ich mir mordsmäßige Sorgen um dich gemacht habe. Jakob auch. Du hast dein Handy ausgeschaltet, bist nicht ans Telefon gegangen, hast unsere Bitten um Rückruf ignoriert und warst auch nicht zu Hause. Ich habe nachgesehen. Nachdem du heute Morgen ziemlich, hm, ausgeflippt bist, haben wir befürchtet, dass du dir Kastor allein vorknöpfen willst. Für den Fall, dass nicht oder dass du was getan hast, was du besser gelassen hättest …«
    Paula knuffte ihn empört in die Seite.
    »… dachte ich mir, dass du zu dem einzigen Menschen gehen würdest, der dir nahe steht: deinem Onkel. Und da bist du.« Er seufzte. »Ich bin froh, dass du keine Dummheit gemacht hast. Aber

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