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Smaragdjungfer

Smaragdjungfer

Titel: Smaragdjungfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mara Laue
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Gehalt. Anerkennung gleich Null. Und nachdem wir uns jahrzehntelang mit menschlichem Abschaum rumgeschlagen und unsere Nerven und vielleicht sogar die Gesundheit ruiniert haben, kriegen wir eine nicht minder lausige Pension, ein Schulterklopfen und einen Präsentkorb zum Abschied. Aber Typen wie Graf führen ein feines Leben in Saus und Braus, zahlen ein neues Auto aus der Portokasse und können sich Dinge leisten, von denen wir noch nicht mal träumen können.«
    »Und das reicht, um die Seiten zu wechseln und alles zu verraten, woran du mal geglaubt hast?«
    »Glauben bringt einen nicht weiter. Und Gerechtigkeit gibt es nicht. Das solltest du besser wissen als jeder andere. Wegen unserer laschen Gesetze lachen sich die Kriminellen eins ins Fäustchen und kommen sogar Mörder nach fünfzehn Jahren wieder frei. Wir leisten Sisyphusarbeit für nichts und wieder nichts und sind am Ende noch die Prügelknaben.«
    »Ach, erspar mir doch deine fadenscheinigen Rechtfertigungen und sag einfach die Wahrheit. Du hast dich von Graf kaufen lassen. Nicht wegen mangelnder Anerkennung oder lausiger Pension, sondern aus purer Geldgier. Neid hat wahrscheinlich auch eine Rolle gespielt. Verdammt, Sigurd, deinetwegen ist Lukas Rambacher tot!«
    Fischer machte ein verlegenes Gesicht. »Ich habe Graf nur informiert, dass die Tote wohl noch eine Sicherungskopie versteckt hat und Maja heute danach suchen wollte. Ich konnte doch nicht wissen, dass ihr ausgerechnet gestern Abend auch da sein würdet.«
    »Weil wir wussten, dass wir einen Verräter unter uns haben und nicht wollten, dass er uns zuvorkommt. Aber dass ausgerechnet du das bist …« Paula schüttelte den Kopf. »Ich hätte es jedem zugetraut. Sogar Jakob. Aber nicht dir. Niemals dir. Hast du auch Kastors Fingerabdrücke auf der Mordwaffe gefälscht und sie dort platziert, wo sie gefunden wurde?«
    »Das war Grafs Idee. Wanger hat mir das Messer gegeben, mit dem er die Nutte umgebracht hat. Kastors Fingerabdrücke habe ich aus unserer Datenbank. Der Rest war ein Kinderspiel.«
    »Ist es auch ein Kinderspiel für dich, mich jetzt umzubringen?«
    Fischer zuckte mit den Schultern. »Die Sache sollte eigentlich anders laufen. Ich hatte gehofft, dass du dir Kastor in deinem Wahn so vorknöpfst, dass er tot auf der Strecke bleibt. Falls nicht, wollte ich dich unter vier Augen dazu ermutigen. Wäre nicht schwer gewesen, so wie du auf ihn als Mörder von Rambacher fixiert warst.«
    »Und mit meinen Fingerabdrücken auf der Tatwaffe hätte nach meinem Tod niemand mehr nach einem anderen Täter gesucht und wäre dadurch vielleicht wieder auf eine Verbindung zu Graf gestoßen.« Kastor nickte grimmig.
    »Was willst du jetzt tun, Sigurd? Uns alle erschießen?« Paula wischte sich die Tränen aus dem Gesicht und starrte ihn hasserfüllt an.
    »Nicht ich, Paula. Wanger wird das tun. Du hast dich hierher zu deinem Onkel geflüchtet. Als ich kam, um ihn zu fragen, ob er weiß, wo du steckst, fand ich dich, ihn, Kastor und einen mir Unbekannten tot im Laden.« Er nickte zu dem Hehler hinüber, der ihn mit entsetzt aufgerissenen Augen anstarrte und kein Wort herausbrachte. »Die Kasse war ausgeräumt, und alles deutet auf einen simplen Raubmord hin.«
    »Und du glaubst, damit kommst du durch?«
    »Ganz bestimmt sogar. Da ich erst hier eingetroffen bin, nachdem alles vorbei war, habe ich mit dem Ganzen doch nichts zu tun. Ich kann also in Ruhe die letzten zwei Jahre bis zu meiner Pensionierung abreißen. Ich konnte mir dank meiner Arbeit für Graf genug zusammensparen für einen sorgenfreien Lebensabend im Ausland. Ich muss dann nur noch meine Koffer packen und kann abhauen.«
    Er zog den Schlüssel für die Handschellen heraus und nickte Wanger zu. »Komm her, Phil.«
    »Sag mir vorher noch eins.« Paula hatte die Fäuste geballt und starrte ihn voller Abscheu an. »Die Sache damals am Hafen. Rasta-Charlie war verdammt gut auf euch vorbereitet. Hast du ihm die Informationen gegeben? Hast du Christopher verraten?«
    Fischer machte ein schuldbewusstes Gesicht. »Das ist alles ein bisschen dumm gelaufen. Ich habe noch versucht, Christopher davon abzubringen, an dem Abend den Hannoverkai erst zum Schluss zu kontrollieren. Habe ihm vorgeschlagen, da zu beginnen statt mit dem JadeWeserPort. Aber er bestand darauf. Dann könnte ich ihn an der Hannoverschen Ecke Jachmann absetzen, wo du ihn abholen kommst, weil ihr noch ins Kino wolltet.«
    »Und du wusstest, dass Charlie dort war.«
    Fischer wiegte den

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