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Smaragdjungfer

Smaragdjungfer

Titel: Smaragdjungfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mara Laue
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Schal. Außerdem saß ein Stützpflaster über seiner Nase, die offensichtlich gebrochen war.
    Kastor deutete auf ihn und flüsterte: »Das ist Phil Wanger.«
    »Lukas’ Mörder«, war Paula überzeugt.
    Kalle nahm das Collier in die Hand, klemmte sich eine Lupe vors Auge und begann es zu untersuchen.
    Kastor nickte Paula und Fischer zu und machte eine scheuchende Handbewegung. Sie verschwanden lautlos durch die Hintertür und gingen um das Haus herum zum Ladeneingang. Fischer drückte die Türklinke herunter und trat ein. Paula war direkt hinter ihm. Phil Wanger fuhr zu ihm herum und griff reflexartig zu der Pistole, die er unter dem Mantel trug. Aber Fischer war schneller und hatte seine in Anschlag gebracht, ehe er sie herausziehen konnte. Paula stellte sich mit gezogener Waffe neben Fischer. Kalle ließ sich hinter dem Tresen zu Boden fallen. Kastor kam aus dem Büro, ebenfalls eine Waffe in der Hand.
    »Polizei! Sie sind festgenommen wegen des Verdachts –«
    Wanger riss die Waffe heraus.
    »Stopp!«, brüllte Paula.
    Obwohl sie nicht damit gerechnet hatte, dass das bei einem kaltblütigen Typen wie Wanger eine Wirkung erzielen würde, hielt er tatsächlich in der Bewegung inne. Der Hehler, der mit Gewalt nichts am Hut hatte, war kreidebleich einige Schritte zurückgewichen und hielt die Hände in die Luft gestreckt.
    Wanger erfasste die Situation glasklar und war klug genug aufzugeben. Widerstandslos ließ er sich von Kastor die Waffe abnehmen und von Paula Handschellen anlegen, während Fischer dasselbe mit dem Hehler tat.
    »Phil Wanger, Sie sind festgenommen wegen des Verdachts, Jasmin Stojanovic und Lukas Rambacher ermordet zu haben. Und Sie«, wandte Paula sich an den Hehler, »sind festgenommen wegen Hehlerei.« Sie blickte Kalle an, der vorsichtig hinter dem Tresen wieder aufgetaucht war. »Alles in Ordnung?«
    »Abgesehen davon, dass mein Blutdruck gerade etwas hoch sein dürfte, ja. Wirklich, Paula, du solltest dir einen anderen Job suchen.«
    »Bloß nicht, Herr Lüders. Sie hat vorhin zugestimmt, zum BKA zu wechseln, und wir würden höchst ungern auf einen so wertvollen Zugewinn verzichten.«
    Paula errötete. »Sigurd, ruf die Kollegen, damit sie das Kroppzeug hier abholen.«
    »Warten Sie damit noch einen Moment. Ich werde erst prüfen, wer in Ihrer Dienststelle sich von Graf hat schmieren lassen. Dafür brauche ich Ihren Laptop, Herr Lüders.«
    Kastor nahm Kalle das Collier aus der Hand, zog den USB-Stick heraus und steckte ihn in die Schnittstelle des Laptops. Ein Eingabefenster sprang auf und verlangte ein Passwort innerhalb von zehn Sekunden. Kastor tippte ohne zu zögern eins ein und danach noch zwei weitere, ehe der Inhalt des Sticks freigegeben wurde. Darauf befand sich nur ein einziger Dateiordner. Kastor klickte ihn an und gab ein weiteres Passwort ein. Offenbar das richtige, denn der Zugriff auf die Datei wurde genehmigt. Der Ordner enthielt eine Menge Unterordner. Doch allein deren Namen sprachen teilweise Bände.
    Kastor atmete erleichtert auf. »Wir haben sie!« Er warf Paula einen zutiefst dankbaren Blick zu. »Sie haben den Tag und die ganze Operation gerettet, Paula.«
    »Tut mir leid, dass ich ihn wieder ruinieren muss. Geben Sie mir den Stick.«
    Paula fuhr herum. »Sigurd, was –« Sie unterbrach sich, als sie sah, dass Fischer seine Pistole auf Kastor richtete.
    »Her mit dem Stick«, verlangte er nachdrücklich. »Tut mir leid, Paula, aber das war’s jetzt für dich. Für euch alle. Leg deine Waffe vorsichtig auf den Tresen. Sie, Herr Lüders, gehen da rüber zu den beiden anderen.«
    Paula rührte sich ebenso wenig wie Kalle, sondern starrte Fischer entgeistert an. Sie brauchte einen Moment, ehe sie in vollem Umfang begriff: »Du, Sigurd? Du bist das faule Ei?«
    Sie musste in einem Albtraum gefangen sein. Sigurd Fischer, ihr Mentor, ihr Freund, konnte unmöglich der Maulwurf sein. Erst recht nicht konnte er sie, zum Äußersten entschlossen, mit der Waffe bedrohen. Aber die grausame Realität bestätigte ihr, dass dem so war.
    »Doch nicht du! Du hast mir doch beigebracht, was es bedeutet, Polizist zu sein. Und dann arbeitest ausgerechnet du für die schlimmste Art von Verbrecher, die es gibt?« Paula konnte nicht verhindern, dass ihr die Tränen kamen. »Warum, Sigurd? Verdammt, warum?«
    Fischer blickte sie mit einer Mischung aus Bedauern und Entschlossenheit an. »Weil ich aufgewacht bin, Paula. Schon vor Jahren. Wir riskieren täglich unser Leben für ein lausiges

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