Smart Magic
und Weise unangenehm, die Alex zwang, zu Boden zu schauen – und damit direkt in die gelben Augen der gewaltigen schwarzen Raubkatze, die den Sar’thosa begleitete.
Alex verneigte sich ebenfalls, und er sah aus dem Augenwinkel, dass Ajun vor dem Reiter auf den Knien lag.
»Macht das Training Fortschritte?«, fragte der Sar’thosa an Jarkas gewandt. Er deutete mit dem Kinn zu Alex hinüber. »Wie ist er?«
Jarkas hob den Kopf ein Stück und antwortete: »Ja, Herr. Er ist sehr begabt.«
Er hält mich für begabt? Oder sagt er das nur, damit er vor seinem Chef nicht schlecht dasteht?, grübelte Alex.
Der Sar’thosa schwang sich vom Pferd und winkte Ajun herbei, damit der Junge ihm die Zügel abnahm. Ajun sah sichtlich nervös aus, als er das große Tier ein Stück wegführte. »Ruf einen deiner Leute«, befahl der Sar’thosa dem Kampfmeister.
»Elion. Komm her.« Jarkas winkte einem jungen Mann zu, der unweit von ihnen auf dem Sandplatz trainiert hatte. Der Angesprochene setzte sich sofort in Bewegung. Er war groß und sehr schlank. Sein Haar war so kurz geschnitten, dass es kaum einen dunklen Schatten auf seiner Kopfhaut bildete. Er trug eine Art Wams aus Leder, einen Schild in der Linken und ein kurzes Schwert in der rechten Hand. Als er näher kam, sah Alex, dass sein schmales Gesicht beinahe hager wirkte und dass seine Ohren seltsam länglich geformt waren. In Alex’ Kopf tauchte wie von selbst ein Wort auf, das den Neuankömmling beschrieb. Ein Elf .
»Namikas, Herren«, grüßte Elion den Sar’thosa und den Kampfmeister. In seiner Stimme klang eine Art von Ehrfurcht mit, die Alex so noch nie gehört hatte.
»Kämpft«, befahl der Sar’thosa. »Ich will selbst sehen, wie er sich schlägt.«
Elion und Alex hoben ihre Übungsschwerter, aber der Sar’thosa schüttelte den Kopf. »Nicht damit. Ich will wissen, wie er sich in einem richtigen Kampf bewährt.«
Alex schluckte schwer, und auch Elion sah verunsichert aus.
»Herr, er hat gerade erst mit der Ausbildung begonnen«, wagte Jarkas einzuwenden.
»Darauf wird auch keiner unserer Feinde Rücksicht nehmen. Er kämpft.«
Als Jarkas Elion bestätigend zunickte, ging dieser zum Waffenständer hinüber, um sich ein scharfes Schwert zu holen, während Jarkas Alex die Waffe reichte, die er gestern bekommen hatte.
»Willst du einen Schild, Junge?«, fragte der Kampfmeister, aber Alex schüttelte den Kopf, obwohl der Gedanke verführerisch war.
»Ich habe keine Ahnung, was man damit macht«, gab er zu.
»Gut. Dann denk daran: Die spitze Seite nach vorn«, sagte Jarkas nicht unfreundlich und trat aus dem Ring zurück.
Alex atmete ein paarmal tief ein und aus, um sich zu beruhigen; er hatte wieder einmal das Gefühl, dass Protest seinerseits ohnehin sinnlos wäre.
»Dann los«, sagte er und nahm wieder die Grundstellung ein, die sein Lehrer ihm beigebracht hatte. Sein Gegner nahm ihm gegenüber Aufstellung.
»Es ist mir eine Ehre«, erklärte Elion.
Alex, der nicht wusste, was er darauf erwidern sollte, nickte bloß.
Der erste Angriff des jungen Soldaten erfolgte blitzschnell. Er schob den kleinen Rundschild vor, und als Alex mit seinem Schwert auf den Schild schlug, griff Elion mit der Waffe in seiner anderen Hand an. Er zog die Klinge über Alex’ Oberarm und hinterließ einen tiefen Schnitt.
Fuck, dachte Alex, als Blut seinen Arm hinablief und er beinahe das Schwert hätte fallen lassen. Das hier ist wirklich ernst gemeint.
Deutlich vorsichtiger als zuvor ging er in seine Ausgangsstellung zurück. Sein Gegner führte eine rasche Serie von Angriffen auf ihn aus, und Alex hatte Mühe, sich mit seiner Waffe zu verteidigen. Zwar konnte sein Gegner keinen weiteren Treffer landen, aber Alex gelang es auch nicht, an dessen Schilddeckung vorbeizukommen.
Sie beide schwitzten; der Sand knirschte unter ihren Füßen. Die übrigen Geräusche auf dem Kampfplatz waren verstummt, doch Alex konnte nur raten, dass das daran lag, dass die anderen Soldaten ihr Training unterbrochen hatten, um ihnen zuzusehen.
Elion setzte die Hitze ebenfalls zu. Er unterbrach die Angriffe und wich zwei Schritte zurück, um Alex zu beobachten. Als sie einander vorsichtig umkreisten und darauf lauerten, dass der jeweils andere sich eine Blöße gab, geriet Alex schließlich in eine Position, in der ihn die Sonne kurz blendete. Sofort nutzte sein Gegner den Vorteil, sprang auf ihn zu und fügte ihm einen weiteren Schnitt zu, diesmal an der Hüfte. Es brannte wie
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