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Smart Magic

Smart Magic

Titel: Smart Magic Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christoph Hardebusch
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ihrerseits auf ihre Pferde, zur Rache bereit.
    Beram jedoch hielt sie zurück: »Lasst sie ziehen! Wir reiten nicht Hals über Kopf in die Nacht. Wir wissen nicht, wie viele Feinde dort draußen noch lauern!«
    Tom sah den Widerwillen in den Gesichtern derer, die den Magatai gern gefolgt wären, aber niemand setzte sich über den Befehl hinweg.
    »Wir haben sie vertrieben«, stellte Matani neben Tom fest. Sie atmete laut und schnell, und ihre Worte klangen noch gepresst von der Anstrengung des Kampfes.
    »Du hast brillant mit dem Bogen geschossen … wie?«
    »Die Erde gab mir Kraft, Tom. Ich konnte spüren, wo die Magatai waren.«
    »Saubere Arbeit«, murmelte er zur Erwiderung.
    Im Lager um sie herum machte sich nun eine schreckensstille Geschäftigkeit breit. Die jüngeren Frauen sahen nach den Kindern, die älteren nach den verletzten Stammesangehörigen. Die Jäger trugen die gefallenen Magatai zusammen, und einige andere Männer und Frauen begannen bereits damit, die eingestürzten Zelte wieder aufzurichten und neu abzuspannen, obwohl ihnen das Grauen noch ins Gesicht geschrieben stand.
    Mit einem Mal verließ Tom die Anspannung. Sein Körper war von der Magie ausgezehrt und müde, und eine große Erschöpfung breitete sich in seinem Geist aus.
    »Du hast auch saubere Arbeit geleistet«, entgegnete Matani. »Das Licht, das warst du!«
    »Ja. Ich musste daran denken, was du gesagt hast, darüber, wie die Magie funktioniert. Ich wusste nicht, ob es klappen würde. Es war nur ein Versuch.«
    Sie schenkte ihm ein Lächeln, das mindestens so hell war wie die Lichtkugel. »Es hat uns alle gerettet. In der Dunkelheit hätten sie uns besiegt, einen nach dem anderen, und mit sich genommen. Unseren ganzen Stamm.«
    Bei dem Gedanken daran wurde Tom von einer plötzlichen Ernüchterung erfasst, und eine bittere Gewissheit überkam ihn.
    »Oder sie waren auf der Suche nach mir. Es war sicher kein Zufall, dass sie euch jetzt überfallen haben. Ich glaube, sie waren hinter mir her.«
    Matani senkte den Blick und antwortete ihm nicht.
    Tom biss die Zähne zusammen und wandte sich von ihr ab. Mit vor Entschlossenheit grimmiger Miene ging er zu Beram, der sich am großen Feuer leise mit Atin besprach.
    »Es ist, wie ich vorhin schon sagte: Ich muss euch verlassen«, erklärte er mit fester Stimme und nahm dabei aus dem Augenwinkel wahr, wie der Rabe auf dem Dach des nächsten Zelts neben ihnen landete. »Solange ich hier bin, seid ihr in Gefahr.«
    »Der Stamm hat entschieden. Wir brechen bald auf«, entgegnete Beram mit hocherhobenem Haupt. »Wir ziehen fort von den Magatai, ins Winterlager. Dort sind wir sicher, und du bist uns ein willkommener Gast.«
    Langsam schüttelte Tom den Kopf. »Danke, aber ich will nicht, dass ihr meinetwegen je wieder solche Probleme habt«, er wies auf das Lager, »oder am Ende noch alle ums Leben kommt. Ich werde wirklich lieber versuchen, in meine Heimat zurückzukehren.«
    »Ich komme mit dir«, ließ Resk sich vernehmen und streckte sich. »Vielleicht finde ich auch meine Heimat wieder.«
    »Wenn das dein Entschluss ist, dann werde ich euch begleiten.« Überrascht sah Tom Matani an, die sich ihnen lautlos genähert hatte und sich jetzt vor ihm aufbaute. »Ihr werdet Hilfe brauchen.«
    »Das werde ich nicht erlauben«, widersprach Beram, aber Matani hob ihre Hand.
    »Ich bin eine erfahrene Jägerin, und ich kenne das Gräsermeer. Jemand muss sie führen, und ich bin dafür die Richtige, das weißt du. Es ist meine Entscheidung, Da’ir. Ich werde im Winterlager zu euch stoßen.«
    Der Anführer des Stammes zweifelte an ihren Worten, so viel war Tom klar. Er selbst war sich nicht sicher, was er empfand. Einerseits wäre es gut, Matani noch nicht Lebewohl sagen zu müssen. Andererseits war sie in seiner Gesellschaft in Gefahr, und der Gedanke daran, dass ihr etwas passieren könnte, machte ihm Angst.
    Aber als er die Entschlossenheit in ihrem Blick sah, wusste er, dass er es ohnehin nicht verhindern konnte. Sie würde ihn und Resk begleiten, denn ihre Entscheidung war gefallen, und Tom hatte das Gefühl, dass keine Macht dieser Welt sie mehr aufhalten konnte.

Das verlassene Lager
    Das verlassene Lager

    Als Resk sich ein wenig ungelenk in das Gras duckte, folgte Matani mit deutlich mehr Geschick seinem Beispiel und schlich sich dann an den Troll heran.
    »Wir sind gleich da«, erklärte er mit seiner tiefen Stimme. Matani nickte und rief vorsichtig Tom zu ihnen, der sich ebenfalls geduckt

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