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Smart Magic

Smart Magic

Titel: Smart Magic Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christoph Hardebusch
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zukommen sah.
    »Bist du bereit, anzufangen?«, fragte der Kampfmeister mit einem prüfenden Blick auf Alex’ Waffe und suchte dann ein ähnliches Schwert vom Ständer aus.
    Jarkas trug wieder dieselbe schwarze Rüstung wie am Vortag und machte auch keine Anstalten, sie abzulegen.
    Wenn das mal kein Beschiss ist, dachte Alex, nickte aber trotzdem. Hoffentlich wird ihm wenigstens schön warm in dem Ding.
    Obwohl es noch früh am Morgen sein musste, strahlte die Sonne schon vom Himmel, und Alex war auch in seiner leichten Kleidung warm.
    Jarkas stellte sich ihm gegenüber auf und nahm das Schwert in beide Hände. Ajun trat zurück und setzte sich ein Stück weit entfernt mit gekreuzten Beinen in den Sand.
    Alex zog seine Übungswaffe und versuchte, die Haltung des Kampfmeisters nachzuahmen.
    »Hast du schon einmal gekämpft, Junge?«, fragte Jarkas mit einem ziemlich unangenehmen Lächeln. »Weißt du irgendetwas darüber?«
    Obwohl er natürlich noch nie mit einem Schwert gekämpft hatte, störte Alex die zur Schau gestellte Arroganz des Mannes gewaltig.
    »Das spitze Ende gehört nach vorn, richtig?«, fragte er deshalb zurück.
    Jarkas lachte humorlos auf. Zehn Sekunden später lag Alex das erste Mal im Staub.
    »Nimm den Arm hoch. Los, versuch, meine Schläge abzuwehren.«
    Alex wischte sich mit der Linken den Schweiß von der Stirn, bevor er die Rechte mit dem Schwert wieder hob und gerade noch so einen wuchtigen Schlag parierte, den Jarkas gegen ihn führte. Der ältere Mann ließ seine Waffe ein Stück weit sinken, doch als Alex gerade nachsetzen wollte, um endlich einen Gegentreffer zu landen, zielte sein Gegner nach unten und versetzte ihm mit der flachen Klinge einen Schlag gegen die Beine. Alex machte einen Satz wegen der plötzlichen Schmerzen, die seine Schienbeine hinaufrasten, und fluchte laut.
    Dieser Bastard. Morgen werde ich komplett grün und blau sein. Wie hat der alte Sack das bloß schon wieder gemacht?
    »Du lässt deine Deckung zu schnell für einen scheinbaren Vorteil fallen«, erklärte Jarkas ungerührt. »Das wird im Kampf dein Tod sein.«
    Danke für den Hinweis, du Arsch, lag es Alex auf der Zunge, doch er verkniff sich die Bemerkung. Vermutlich hatte der Kampfmeister sogar recht; seine Abwehr war zu langsam, und es war dumm gewesen, sich so schnell aus der Reserve locken zu lassen. Aber es kam ihm so vor, als ob sie hier schon ewig aufeinander einschlugen. Er schwitzte am ganzen Körper, und sein Mund fühlte sich staubtrocken an, so durstig war er. Außerdem war es auch nicht gerade fair, dass der ältere Mann die Treffer durch seine Rüstung vermutlich gar nicht spüren konnte, selbst wenn es Alex gelang, seine Deckung zu durchbrechen.
    »Stell dich wieder in die Ausgangsposition. Dreh deinen Oberkörper. So, und nun halt die Klinge schräg, damit du einen Großteil deines Körpers damit schützen kannst.«
    Alex tat wie geheißen. Er griff den Knauf des Schwertes mit beiden Händen und hielt die Waffe vor sich. Als Jarkas ihn erneut angriff, machte er einen Satz nach vorn und parierte den Schlag ohne Mühe. Diesmal fiel er nicht auf seinen scheinbaren Vorteil herein, sondern kehrte sofort zu seiner Position zurück. Als er auch den nächsten Schlag abwehrte, warf Jarkas ihm einen anerkennenden Blick zu. »Schon besser.«
    Alex grinste und nickte seinem Lehrer zu. Diesen Moment nutzte Jarkas, um erneut anzugreifen. Wieder erwischte er Alex mit der flachen Klinge, diesmal am Arm.
    Irgendwann zahle ich dir das zurück, alter Mann, dachte Alex wütend, während er auf die nächste spöttische Bemerkung seines Gegenübers wartete.
    Doch statt ihn auf seine Dummheit aufmerksam zu machen, erstarrte Jarkas kurz und verneigte sich dann so tief, dass seine Stirn fast seine Knie berührte.
    Als Alex aufsah, entdeckte er den Sar’thosa, der auf einem gewaltigen schwarzen Pferd über den Hof trabte, bis er am Rand des Sandfeldes anhielt.
    Auf dem Reittier sah der Mann sogar noch beeindruckender aus. Er trug einen schwarzen Helm unter dem Arm und ein gewaltiges Schwert auf dem Rücken. Im hellen Tageslicht konnte Alex erkennen, dass das, was er gestern zunächst für kunstvolle Muster auf der Rüstung gehalten hatte, in Wirklichkeit Augen und Münder darstellte.
    Zunächst dachte er, das Licht spiele ihm einen Streich, doch dann war er sich sicher, dass sich die Lippen wie in einem ewigen Murmeln verzerrten und sich die Augenlider unablässig öffneten und schlossen. Der Anblick war auf eine Art

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