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Sniper

Sniper

Titel: Sniper Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Kyle , Scott McEwen , Jim DeFelice
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Army Special Forces gehörten; ich war mir sicher, dass sie zu mir halten würden, wenn es darauf ankam.
    Und so war es dann auch.
    »Dachten wir’s uns doch«, sagten die Militärpolizisten und schüttelten die Köpfe. Sie gingen wieder zu dem dämlichen Soldaten und warfen ihm vor zu lügen und ihre Zeit zu verschwenden.
    Das hatte er nun davon, dass er in eine Schlägerei geraten war, die seine Freundin angezettelt hatte.
    Jedenfalls kehrte ich mit einer gebrochenen Hand an die Westküste zurück. Die Jungs zogen mich auf, ich hätte Glasknochen. Aber die Verletzung war für mich nicht so amüsant, weil die Ärzte nicht sagen konnten, ob sie mich operieren sollten oder nicht. Mein einer Finger war etwas tiefer in die Hand gesunken, also nicht mehr ganz da, wo er hingehörte.
    In San Diego warf einer der Ärzte einen Blick darauf und fand, dass man ihn vielleicht richten könnte, indem man an ihm zog und ihn wieder in die richtige Position brachte.
    Ich bat ihn darum, es zu probieren.
    »Wollen Sie ein Schmerzmittel?«, fragte er.
    »Ach was«, sagte ich. Ich hatte dieselbe Prozedur schon an der Ostküste über mich ergehen lassen und es hatte nicht wirklich wehgetan.
    Vielleicht ziehen Navy-Ärzte fester. Ich erinnere mich nur noch daran, dass ich einige Zeit später auf der Liege des Behandlungszimmers wieder zu mir kam. Ich hatte die Besinnung verloren und mich vor Schmerzen eingenässt.
    Aber immerhin kam ich so um eine Operation herum.
    Und noch ein kleiner Nachtrag: Ich habe seither meinen Kampfstil so geändert, dass meine etwas schwächere Hand mich nicht behindert.
    Marschbereit
    Ich musste zwar einige Wochen lang einen Gips tragen, kam aber mit allem gut zurecht. Das Tempo der Vorbereitungen steigerte sich, als wir uns schlussendlich für unsere Abreise bereit machten. Es gab nur eine bittere Pille zu schlucken: Wir waren einer westlichen Provinz im Irak zugeteilt worden und hatten gehört, dass dort absolut nichts los sei. Wir versuchten nach Afghanistan berufen zu werden, doch unser Antrag wurde von dem für das Gebiet zuständigen Kommandanten abgelehnt.
    Das gefiel uns nicht sonderlich, zumindest ging es mir so. Wenn ich wieder in den Krieg ziehen sollte, dann wollte ich an Gefechten teilnehmen und nicht in der Wüste meine (gebrochenen) Finger in den Schoß legen. Als SEAL will man nicht untätig herumsitzen und Erbsen zählen; man will hinein ins Kampfgeschehen.
    Trotzdem freute ich mich, wieder in den Kriegseinsatz zu ziehen. Als ich in die Staaten zurückkehrte, fühlte ich mich ausgebrannt, erschöpft und emotional am Boden. Aber jetzt war ich erholt und einsatzbereit.
    Ich war bereit, weitere Schurken zu töten.

Kapitel 13
Sterblichkeit
    Blind
    Es schien fast so, als würde jeder einzelne Hund in Sadr City bellen.
    Ich sah in mein Nachtsichtgerät und ließ meinen Blick durch die Dunkelheit schweifen. Ich war angespannt, als wir uns den Weg durch eine der gefährlichsten Straßen in Sadr City bahnten. Wir passierten eine Reihe von Gebäuden, die in einer ganz normalen Stadt wohl Mehrfamilienhäuser mit Eigentumswohnungen gewesen wären. Aber das hier war nicht viel mehr als ein rattenverseuchter Slum. Es war kurz nach Mitternacht Anfang April 2008, und entgegen jedem gesunden Menschenverstand marschierten wir laut Befehl geradewegs hinein in das Zentrum des Höllenschlunds, in dem die Aufständischen ihr Unwesen trieben.
    Wie viele der anderen beigefarbenen Häuser in dieser Straße hatte auch das, auf das wir zusteuerten, vor der Tür ein Metallgitter. Wir stellten uns auf, um es aufzubrechen. In genau diesem Augenblick erschien jemand an der Tür und sagte etwas auf Arabisch.
    Unser Dolmetscher trat heran und forderte ihn auf, er solle die Tür öffnen.
    Der Mann im Haus sagte, er habe keinen Schlüssel dabei.
    Einer der anderen SEALs sagte ihm, er solle ihn holen. Der Mann verschwand und rannte die Treppen hinauf.
    Mist!
    »Los!«, rief ich. »Tretet das verdammte Gitter ein.«
    Wir stürmten hinein und begannen das Haus zu durchsuchen. Erdgeschoss und erster Stock waren leer.
    Ich rannte die Treppen in den zweiten Stock hinauf und ging zu einer Tür, die in ein Zimmer mit Blick zur Straße führte. Ich lehnte mich gegen die Wand, während der Rest meiner Gruppe zu mir aufschloss. Als ich einen Schritt nach vorne machen wollte, flog der ganze Raum in die Luft.
    Wie durch ein Wunder wurde ich nicht verletzt, obwohl ich die volle Wucht der Detonation zu spüren bekam.
    »Wer zum Teufel hat

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