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Snow Crash

Titel: Snow Crash Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephenson Neal
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verwundetes Heulen. Er berichtet allen Nachbarhunden, daß er Hilfe braucht. Diese fühlen sich traurig und beunruhigt und wiederholen das Heulen und geben es den restlichen Hunden weiter.
    Wenig später hört er das Auto des Veterinärs heranfahren. Der nette Veterinär wird kommen und dafür sorgen, daß es ihm bessergeht.
    Er fängt an zu bellen. Er erzählt allen anderen Hunden, wie die bösen Fremden gekommen sind und ihm wehgetan haben. Und wie heiß es draußen im Garten war, als er sich hinlegen mußte. Und wie ihm das nette Mädchen geholfen und ihn in sein kühles Häuschen zurückgebracht hat.
    Â 
    Direkt vor dem Hongkong-Franchise bemerkt Y. T. ein schwarzes Town Car, das schon geraume Zeit dort steht. Sie muß die Nummernschilder nicht ansehen, um zu wissen, daß es der Mafia gehört. Nur die Mafia fährt solche Autos. Die Fenster sind geschwärzt, aber sie weiß, daß jemand im Inneren sie im Auge behält. Wie machen sie das nur?
    Man sieht diese Town Cars überall, aber man sieht sie nie fahren, nie unterwegs. Sie ist nicht einmal sicher, ob sie überhaupt Motoren haben.
    Â»Okay. Tut mir leid«, sagt Hiro. »Ich lasse meine eigenen Sachen weiterlaufen, aber wir bilden eine Partnerschaft für alle Infos, die du bekommen kannst. Halbe-halbe.«
    Â»Gut, einverstanden«, sagt sie und steigt wieder auf ihre Planke.
    Â»Ruf mich an, wenn du willst. Du hast meine Karte.«

    Â»He, dabei fällt mir ein: Auf deiner Karte steht, du bist in den drei Ms der Software tätig.«
    Â»Ja. Musik, Movies und Mikrocode.«
    Â»Schon mal von Vitaly Tschernobyl und den Meltdowns gehört?«
    Â»Nein. Ist das eine Band?«
    Â»Ja, es ist die beste Band. Du solltest dich darum kümmern, Stubenhocker, das wird der nächste Knüller.«
    Sie rollt auf die Straße und puniert einen Audi mit einem Nummernschild aus Blooming Greens. Der müßte sie bis nach Hause bringen. Mom liegt wahrscheinlich schon im Bett, tut so, als schliefe sie, und macht sich Sorgen.
    Einen halben Block vom Eingang von Blooming Greens entfernt entpunt sie sich von dem Audi und fährt ins McDonalds. Sie geht auf die Damentoilette. Die hat eine abgehängte Decke. Sie stellt sich auf die Brille der dritten Toilette, stößt eine der Deckenplatten hoch und schiebt sie beiseite. Ein Baumwollärmel mit einem feinen Blumenmuster fällt heraus. Sie zieht daran und zerrt das ganze Ensemble herunter, Bluse, gestärkter Rock, Unterwäsche von Vicky’s, Lederschuhe, Halskette und Ohrringe, sogar eine Scheißhandtasche. Sie zieht den Overall von RadiKS aus, rollt ihn zusammen, verstaut ihn in der Decke, rückt die lose Platte wieder zurecht. Dann zieht sie das Ensemble an.
    Jetzt sieht sie aus wie heute morgen beim Frühstück mit Mom.
    Sie trägt die Planke die Straße hinab nach Blooming Greens, wo es gesetzlich erlaubt ist, sie zu tragen, aber nicht, auf dem Beton damit zu fahren. Sie zeigt dem Grenzposten ihren Ausweis, geht eine Viertelmeile über blitzsaubere neue Bürgersteige zu dem Haus, dessen Verandalicht noch brennt.
    Mom sitzt wie üblich im Arbeitszimmer vor dem Computer. Mom arbeitet für das FBI, die Feds. Feds verdienen nicht viel Geld, müssen aber schwer arbeiten, um ihre Loyalität zu beweisen.
    Y. T. geht hinein und betrachtet ihre Mutter, die auf dem Sessel zusammengesunken ist, die Hände um das Gesicht gelegt hat, als würde sie Verstecken spielen, und die Füße mit den Strümpfen
hochgelegt hat. Sie trägt diese schrecklichen billigen Fed-Strümpfe, die sich wie Sackleinen anfühlen, und wenn sie läuft, reiben ihre Schenkel unter dem Rock aneinander und erzeugen ein schabendes Geräusch. Auf dem Tisch liegt ein schwerer Ziplocbeutel voll Wasser, das vor einigen Stunden noch Eis gewesen ist. Y. T. betrachtet Moms linken Arm. Mom hat den Ärmel hochgekrempelt, ein frischer Bluterguß ist direkt über dem Ellbogen zu sehen, wo sie die Druckmanschette angelegt haben. Der wöchentliche Lügendetektortest der Feds.
    Â»Bist du das?« ruft Mom, die nicht gemerkt hat, daß Y. T. im Zimmer steht.
    Y. T. schleicht in die Küche zurück, damit sie ihre Mutter nicht überrascht. »Ja, Mom!« ruft sie zurück. »Wie war dein Tag?«
    Â»Ich bin müde«, sagt Mom. Das sagt sie immer.
    Y. T. holt ein Bier aus dem Kühlschrank und läßt sich ein

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