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Snuff: Roman (German Edition)

Snuff: Roman (German Edition)

Titel: Snuff: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chuck Palahniuk
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Jahrzehnts.«
    Und Mr. Bacardi brüllt in sein Handy: »Meine Fans wollen kein neues Gesicht. Meine Fans wollen mich!«
    Ich sei ihr Sohn, sagte ich zu Cassie Wright. Das Baby, das sie zur Adoption weggegeben habe.
    »Sag ich doch«, sagte der, der ihr den Saft hinhielt.
    Ich sei hier, weil sie auf meine Briefe nie geantwortet habe.
    »Nicht schon wieder...«, sagte der mit der Kamera, seine Stimme gedämpft hinter Metall und Plastik, das Objektiv so nah an meinem Gesicht, dass ich mich in dem gewölbten Glas reden sehen konnte.
    Aufgezeichnet. Gefilmt. Von den Leuten gesehen werden, bis in alle Ewigkeit.
    Als ich zum Sprechen den Mund aufmachte, schob Cassie mir ihren Nippel zwischen die Lippen. Um etwas sagen zu können, musste ich den Kopf wegdrehen: »Nein.« Salzgeschmack auf ihrer Brust, der Geruch der Spucke anderer Männer. Ich sagte: »Ich bin hier, um dir ein neues Leben zu schenken.«
    Und die Assistentin nahm die Stoppuhr, drückte mit dem Daumen oben auf den Knopf und sagte: »Los.«
    Ich fühle mich so, wie die Sexpuppe aussah, als die Luft aus ihr rausgeströmt war. Platt. Verschrumpelt. Oder wie ich mich fühlte, als meine Adoptivmutter die rosa Haut meinem Adoptivvater vor die Nase hielt. Oder als mein Vater sie unserem Pfarrer Harner vor die Nase hielt. Als meine Adoptiveltern meine heimliche und größte Liebe zu einer Sache machten, die ich hasste wie nichts anderes auf der Welt. Nicht die winzigen, von meinem Adoptivvater gebastelten Cracknutten, und auch nicht die aus Kirsch-Vanille-Creme gestalteten Mösen meiner Adoptivmutter hasste ich, sondern diesen rosa Schatten von mir, der, der jetzt überall herumgezeigt wurde.
    Das Einzige, was mich zu etwas Besonderem gemacht hat, ist jetzt meine größte Schande.
    Um zu beweisen, dass ich ich bin, zeigte ich Cassie das goldene Herz, das Branch Bacardi getragen hatte. Ich streifte die Kette von meinem Handgelenk, klappte das Herz auf und zeigte ihr das Babyfoto von mir da drin. Die Zyankalipille ließ ich mir in die Hand fallen und schloss die Faust.
    Cassie Wrights lächelndes Gesicht – als sie das Babybild betrachtete, wurde ihr Gesicht um Augen und Mund herum ganz alt. Ihre Lippen wurden dünn, und ihre Wangen wurden so schlaff, dass sie ihr fast bis auf den Hals hingen. Sie sagte: »Wo hast du das her?«
    »Von Irving«, sagte ich.
    Und Cassie Wright sagte: »Du meinst Irwin?«
    Ich nickte.
    Sie sagte: »Hat er dir noch etwas anderes gegeben?«
    Meine Finger schlossen sich noch fester um die Pille, und ich schüttelte den Kopf.
    Das sei ich, das Baby in diesem Herz, sagte ich. Ich sei ihr Sohn.
    Und wieder lächelte Cassie Wright und sagte: »Sei nicht traurig«, sagte sie, »aber das Baby, das ich zur Adoption gegeben habe, war kein Junge.« Sie klappte ihr Herz zu und hielt das Amulett und die Kette mit beiden Händen, bis die Hände sich in ihrem Nacken trafen. Sie knipste die Kette zu und sagte: »Ich habe den Leuten immer erzählt, es sei ein Junge, aber in Wirklichkeit war es ein hübsches kleines Mädchen...«
    Die Stoppuhr stoppte tickend die Minuten. Das Objektiv der Kamera zeigte mein Spiegelbild aus so großer Nähe, dass ich nur die eine dicke Träne aus meinem Auge laufen sah.
    »Und jetzt«, sagte Cassie Wright. Sie schlug das Laken von ihrer unteren Hälfte um und sagte: »Sei ein guter Junge und fick mich.«
    Im Warteraum sagt dieser Dan Banyan: »Und was hast du nun mit dem Zyankali gemacht?«
    Keine Ahnung.
    Ich habe es in meine Shorts gesteckt, gut eingewickelt und auf den Fußboden gelegt. Dann zur Sicherheit unter meine Eier.
    Und Dan Banyan verzieht das Gesicht und sagt: »Wer soll die denn noch in den Mund nehmen, nachdem du die in deiner dreckigen Unterhose aufbewahrt hast?«
    »Das ist Zyankali!«, schreit Mr. Bacardi, sein Handy an die Brust gedrückt. Er sagt: »Von ein bisschen Schweiß und Smegma wird es garantiert nicht giftiger.«
    Ich war gerade dabei, Cassie Wright von vorne zu ficken, ein Bein so weit hochgebogen, dass ihr Knie ihr Gesicht berührte, als die mit der Stoppuhr sagte: »Die Zeit ist um.«
    Und Cassie Wright, jetzt auf die Seite gedreht, ein Knie zur Brust hochgezogen – während ich sie so halb von hinten nagelte, sagte: »Der Junge fickt, als ob er was nachzuholen hat.«
    Dann hatte ich sie auf allen vieren unter mir, packte ihre schlaffen feuchten Arschbacken und rammelte wie wild, und Cassie Wright sagte: »Holt diesen kleinen Wichser von mir runter!«
    Hände packten mich. Bogen meine Finger

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