Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Snuff: Roman (German Edition)

Snuff: Roman (German Edition)

Titel: Snuff: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chuck Palahniuk
Vom Netzwerk:
»Sprich weiter, ich höre zu, ehrlich...«
    Mein Alter sagte, in früheren Zeiten, als es noch keine Gummis und Verhütungspillen und Schwämme und das alles gab, wenn die Kerle verhindern wollten, dass ihre Frauen schwanger wurden, da haben sie, kurz nach dem Abspritzen und den Schwanz noch tief drin, da haben sie ein paar Tropfen gepinkelt. Nur ein bisschen rauslaufen lassen. Pisse, sagte mein Alter, ist so säurehaltig, dass die Samen davon absterben.
    Er meint, man soll in ihr pissen.
    Er sagt, Brenda kriegt das gar nicht mit.
    Mein Alter sagt, diesen Trick verraten alle aufmerksamen Väter ihren Söhnen. Das ist wie ein Vermächtnis, das von Generation zu Generation weitergegeben wird, und wenn ich mal einen kleinen Jungen habe, werde ich ihm das auch erzählen.
    Dieses zweite Highschooljahr war die letzte gute Zeit meines Lebens. Ich hatte eine Freundin, die ich liebte. Ich hatte einen Daddy, der mich liebte.
    Der Teddyman sagt in das Handy: »Fünfzig Dollar, mehr ist nicht drin.« Er lacht und sagt: »Du wirst doch irgendeine Niete auftreiben können, irgendeinen Speedfreak oder Junkie, der für fünfzig Mäuse mal eben hier vorbeikommt...«
    Die Nacht, in der ich endlich mit Brenda Liebe machte, war wunderschön. Wir breiteten ein Laken aus, unter einem Baum, der voller kleiner rosa Blüten war, über uns nur Sterne und Blüten. Wir hatten eine Flasche Champagner mitgenommen, die mein Alter mir für diesen Anlass geschenkt hatte. Echter Schampus. Brenda hatte Schokoladenkekse gebacken, und als wir leicht einen intus hatten, machten wir Liebe. Nicht wie im Film, wo Schwanz und Möse in einem Kampf auf Leben und Tod aufeinandertreffen, kein stures Gerammel in zig verschiedenen Stellungen, sondern eher so, als würden meine und ihre Haut sich miteinander unterhalten. Wir erforschten uns durch Riechen, Schmecken und Berühren. Und sagten so, was wir mit Worten nicht sagen konnten.
    Wir beide lagen nackt auf der Decke, kleine Blütenblätter rieselten auf uns nieder, und Brenda fragte, ob ich etwas zum Verhüten mitgebracht habe.
    Und ich legte meinen Finger auf ihre Lippen und sagte, sie solle sich keine Sorgen machen. Ich sagte, mein Dad habe mir das Geheimnis verraten, es könne nichts passieren.
    Der Teddymann sagt in das Handy: »Mir egal, wie abgerissen und alt der Kerl aussieht. Von mir aus kann er auch fett und verlaust sein, ich zahle die fünfzig Dollar.«
    Brenda und ich, wir umarmten uns unter diesem Blütenbaum und gelangten zum ersten gemeinsamen Höhepunkt, mit dem unser ganzes Leben anfangen sollte. Der Verlobungsring steckte an ihrem Finger, wir hatten die Flasche ausgetrunken. Wir hielten uns weiter umschlungen, ich lag auf ihr, noch in ihr drin, und hatte nach all diesem herrlichen Champagner mächtig Druck auf der Blase.
    Auf den Monitoren bin ich ein grauhaariger Millionär, der es seiner Sekretärin auf einem kostbaren Schreibtisch besorgt. Auf anderen Bildschirmen bin ich ein Klempner, der die Rohre einer gelangweilten Hausfrau durchpustet.
    Immer noch in Brenda drin, ließ ich, nur um sie zu schützen, ein wenig Pisse rauslaufen. Mir platzte fast die Blase, und plötzlich konnte ich nicht mehr aufhören. Aus den ersten paar Tropfen wurde ein dicker Schwall, und Brenda hob den Blick und sah mir in die Augen, unsere Augen einander so nah, dass sie sich fast berührten, Nase an Nase, Lippen an Lippen.
    »Was machst du da?«, fragte Brenda.
    Und ich, noch immer in ihr drin, krampfte mit aller Kraft alles zusammen, um den Strahl abzuklemmen, und sagte: »Nichts.« Ich sagte: »Ich mach gar nichts.«
    Der Teddymann sagt in das Handy: »Ist dir jemand eingefallen?« Er lacht und sagt: »Wie gesagt, es ist mir egal, wie widerlich...«
    Brenda wälzte sich auf der Decke unter mir hin und her, schlug mich mit Fäusten und sagte immer wieder: »Du Schwein. Du bist ein Schwein.« Sie bockte und wand sich unter meinen Hüften und sagte, ich soll runter von ihr. Ich soll ihn rausziehen.
    Und ich sagte immer wieder: Noch nicht. Ich hielt ihre Arme fest und sagte, ich mache das nur, damit nichts passiert.
    Auf den Monitoren nimmt mein früheres Ich Kleopatra von hinten. Ich bin Astronaut und mache in einer schwerelosen Raumstation Sex mit einer grünen Alien-Tussi, eine Stellung nach der anderen.
    Unter diesen Blüten und Sternen lag ich auf Brenda und konnte nicht aufhören, oder erst dann, als sie mir ein Knie zwischen die Beine schob, mit einem heftigen Ruck hochzog und mir die Eier zerquetschte. Und

Weitere Kostenlose Bücher