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So berauschend wie die Liebe

So berauschend wie die Liebe

Titel: So berauschend wie die Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacqueline Baird
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Lorenzo vorgeschlagen hatte. Ihr Outfit war ein italienisches Modell, ein klassisches Minikleid aus den Sechzigerjahren. Nicht zu kurz, der Rock endete etwa eine halbe Handbreit über dem Knie. Ein runder Ausschnitt offenbarte ein reizvolles Dekolleté und der perfekte Schnitt schmiegte sich eng an Lucys sanfte Kurven. Die Kreation war sensationell und bestand aus einem feinen, vollständig mit weißen und silbernen Pailletten bestickten Seidenjersey, die auf der Vorderseite ein glitzerndes psychedelisches Muster bildeten. Hochhackige, ebenfalls paillettenbestickte Pumps vervollständigten den Traum.
    Nachdem Lucy es trotz der High Heels ohne zu stolpern die Treppe hinunter geschafft hatte, seufzte sie erleichtert und blickte sich um. Lorenzo kam bereits auf sie zu. Die dunklen Augen funkelten … ob vor Zorn oder aus einem anderen Grund, konnte sie nicht entscheiden. Bekleidet mit einem schwarzen Smoking, passendem weißem Hemd und Fliege sah er geradezu sündhaft attraktiv aus. Lucy konnte den Blick nicht von ihm wenden.
    „Du bist zu spät“, empfing er sie.
    Er hatte natürlich beobachtet, wie Lucy die Treppe heruntergekommen war, eine schillernde Vision in Weiß und Silber, und ihr Anblick hatte ihm den Atem geraubt. Das blonde Haar hatte sie hoch aufgesteckt, nur wenige seidige Strähnen umschmeichelten Gesicht und Nacken. Ihr Make-up war dezent, aber perfekt darauf abgestimmt, die ausdrucksvollen grünen Augen und den hinreißend sinnlichen Mund zu betonen. Lorenzo verspürte den Wunsch, die einladend schimmernden Lippen zu küssen, und verbot es sich sofort. Nein, nie wieder!
    „Entschuldige.“ Lucy begegnete seinem Blick, sah das Verlangen in seinen Augen aufblitzen und wusste, dass er in ihren das Gleiche entdecken musste. Für einen Moment huschte ein Ausdruck des Bedauerns über sein Gesicht, dann hatte er sich wieder im Griff.
    „Mit diesem Kleid wirst du wirklich im Mittelpunkt der Party stehen“, sagte er und bot ihr seinen Arm. Lucy ergriff ihn, froh, dass dies endlich der letzte Akt dieser Farce sein würde.
    Als Erstes suchten sie natürlich die Gastgeberin. Lorenzos Mutter umarmte und küsste Lucy herzlich und stellte sie dann einer nicht endenden Reihe von Freunden vor, sodass sie Mühe hatte, sich all die neuen Namen zu merken. Plötzlich aber ging ein Raunen durch die Schar der Gäste, als eine atemberaubend schöne, große, dunkelhaarige Frau, ganz in Rot gekleidet und am Arm eines sehr jungen Mannes, den Raum betrat. Einen Moment lang blickte sie sich hochmütig um.
    Lucy spürte, wie Lorenzo an ihrer Seite erstarrte. Seine Mutter runzelte flüchtig die Stirn, als das Paar auf sie zukam, stellte sie aber Lucy unvermindert freundlich lächelnd vor: „Signora Olivia Paglia und ihr Sohn Paolo.“
    Nachdem sie flüchtig und eher beiläufig Lucy begrüßt hatte, legte sie Lorenzo die Arme um den Nacken und küsste ihn innig auf beide Wangen. Tatsächlich hätte Olivia ihn auf den Mund geküsst, wenn er den Kopf nicht weggedreht hätte, da war sich Lucy sicher. Ihre begrenzten Italienischkenntnisse ließen sie zumindest so viel verstehen, dass die andere Frau Lorenzo an seinen invaliden Freund Frederico erinnerte, der so gern dabei gewesen wäre. Aber das sei ja nun leider nicht möglich, wie schwer es doch für sie so allein und wie dankbar sie für Lorenzos Unterstützung sei.
    War Lorenzo wirklich so blind, nicht zu sehen, dass Olivia Paglia nur an ihm interessiert war und sein Mitgefühl für den verunglückten Freund ausnutzte, um ihn für sich zu gewinnen? Vielleicht war es ihr ja auch längst gelungen, wenn man den Gerüchten glauben wollte, von denen die Contessa ihr, Lucy, berichtet hatte. Die beiden wirkten jedenfalls sehr vertraut miteinander.
    Lucy nutzte den Moment, als Anna Zanelli sich abwandte, um einen neuen Gast zu begrüßen, und rückte etwas zur Seite, trat jedoch strahlend lächelnd wieder vor, als sie erkannte, wer der jüngste Ankömmling war.
    „Contessa!“
    „Lucy!“ Die alte Lady umarmte sie begeistert, küsste sie auf beide Wangen und trat einen Schritt zurück. „Lassen Sie sich anschauen.“
    Verschmitzt lächelnd drehte Lucy sich vor ihr im Kreis. „Nun, was meinen Sie? Steht es mir?“
    „Perfekt … aber das habe ich ja gewusst. Sie sehen entzückend aus, und in mir weckt es so viele glückliche Erinnerungen. Ich war neunzehn und habe es an dem Abend getragen, als ich meinen Mann kennenlernte. Jetzt kommen Sie …“, sie nahm Lucy beim Arm, „… und

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