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So berauschend wie die Liebe

So berauschend wie die Liebe

Titel: So berauschend wie die Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacqueline Baird
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draußen?“
    „Nichts“, antwortete sie leise. Er stand im Anzug vor ihr, die Krawatte gelockert, und sah Lucy so grimmig an, als hätte sie eine Todsünde begangen. Wie stets fühlte sie dennoch sofort die magische Anziehungskraft, die er auf sie ausübte. „Mir war nicht bewusst, dass ich wegen eines Spaziergangs erst um Erlaubnis fragen muss“, fügte sie bewusst sarkastisch hinzu, um ihre wahren Gefühle zu verbergen.
    „Das musst du nicht. Aber ich habe vor dem Mittagessen mit meiner Mutter telefoniert. Sie hat mir erzählt, dass dir übel war und du ihren Arzt konsultiert hast. Ist alles in Ordnung?“
    „Tatsächlich bist du einen Tag zu spät. Das war gestern, und ja, es geht mir gut. Ich nehme an, deine Mutter hat dir auch erzählt, dass es vermutlich an dem Wein und dem reichhaltigen Essen lag. Es ist mir wirklich unangenehm. Aber versuche, es von der guten Seite zu sehen, Lorenzo: Sie wird mich für einen undankbaren Gast halten und bestimmt nie wieder einladen.“
    „Nein“, entgegnete er schroff. „Stattdessen äußerte sie jedoch den Verdacht, du könntest schwanger sein. Sehr schlau, Lucy, aber in die Falle tappe ich nicht. Wenn du schwanger bist, wende dich an deinen vorigen Partner, denn ich habe nichts damit zu schaffen. Wie du ganz genau weißt, habe ich immer sorgfältig auf Verhütung geachtet, cara !“
    Diesmal klang das Kosewort wie eine Beleidigung. Nein, Lucy konnte sich wirklich nicht mehr vormachen, dass sie ihm etwas bedeutete. Zornig stand sie auf. Ihre grünen Augen blitzten spöttisch. „Ich bin nicht schwanger, aber dennoch besten Dank! Dein Verhalten bestätigt mich in der Überzeugung, dass meine Karikatur von dir sehr treffend war.“
    Sie wollte sich abwenden, aber Lorenzo packte ihr Handgelenk. Langsam schweifte sein Blick über ihr seidiges Haar, die sinnlichen rosigen Lippen und weiter hinab zu ihren sich unter dem Pullover deutlich abzeichnenden Brüsten. Als er ihr schließlich in die Augen blickte, erkannte Lucy eine gefährliche Mischung aus Verachtung und Verlangen.
    „Der Vorfall ändert gar nichts. Du wirst dich heute Abend benehmen und kein Wort über deinen Bruder und den Unfall verlieren. Und morgen setze ich dich dann persönlich ins Flugzeug, verstanden?“
    „Oh ja, ich habe die Botschaft deutlich vernommen“, erwiderte sie gekränkt und konnte plötzlich all den aufgestauten Ärger nicht mehr zurückhalten. „Nur zu deiner Information: Ich habe meinen Bruder geliebt und bin überzeugt, dass er damals bei der Bergtour alles versucht hat … aber du denkst ja, ohne auch nur eine Sekunde zu überlegen, von anderen sowieso immer nur das Schlechteste.“
    Lorenzo wollte sie unterbrechen, aber sie funkelte ihn zornig an und fuhr fort: „Antonio hat oft voller Bewunderung und Stolz behauptet, dass du ein skrupelloser Schuft seiest … aber ich wette, ihm war nicht bewusst, dass dem wirklich so ist. Du hasst meinen Bruder wegen des Unfalls. Aber Damien hat getan, was alle Experten und auch die Justiz unter den Umständen für das Richtige hielten. Er hat das Seil durchgeschnitten, um Hilfe für Antonio zu holen. Dass die Rettungsmannschaft zu spät kam, ist niemandes Schuld, sondern Schicksal.“
    Sie atmete tief durch. „Aber du konntest das natürlich nicht akzeptieren. Mit all deiner Arroganz und Erhabenheit hast du entschieden, dass sich alle geirrt haben. Und dann konntest du der Versuchung nicht widerstehen, dich auch noch an mir zu rächen, weil ich Damiens Schwester bin.“ Verächtlich schüttelte sie den Kopf. „Der Witz ist, wenn ich an dich gebunden an einer Felsklippe hinge, wette ich meinen letzten Cent, dass du das Seil, ohne zu zögern, durchschneiden würdest. Du machst mich krank!“
    Lorenzo packte sie bei den Schultern, riss sie an sich und küsste sie voller Wut und Leidenschaft. Das hatte nichts mit Liebe zu tun, sondern nur mit Dominanz. Vergeblich versuchte Lucy, ihn fortzustoßen, und spürte im nächsten Moment zu ihrem heillosen Entsetzen, wie ihr Widerstand schwand und die Sehnsucht nach diesem Mann überwog. So war es ein Akt schierer Selbsterhaltung, dass sie Lorenzo, so fest sie konnte, gegen das Schienbein trat. Schlagartig ließ er sie los. Es tat ihr nicht leid, wenn sie ihm ordentlich wehgetan hatte. Das geschah ihm nur recht für alles, was er ihr geboten hatte.
    „Du kommst jetzt mit.“ Ehe sie ihm davonlaufen konnte, packte Lorenzos sie erneut beim Handgelenk. „Was das Durchschneiden des Seils betrifft – ich

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