So coache ich
ist, was heißt das dann für die Konsequenzen?
Besonderheit beim Selbstcoachen
Bemühen Sie sich ernsthaft, sich in die Rolle der anderen, über die Sie sich aufregen, hineinzuversetzen. Warum tun sie das, was sind die Hintergründe, was haben sie davon, so zu sein? Ob Sie dies alles nachvollziehen können oder nicht, spielt dabei keine Rolle. Und wenn die anderen Gründe haben, so zu sein, wie sie sind, dann müssen Sie etwas tun, wenn Sie nicht darunter leiden möchten.
21. Die Glückskurve
Anwendung: Lebensfreude steigern
Situation: Zum Selbstcoachen und beim Coachen von anderen
Voraussetzung: Zeit zum Nachdenken
Methode: Die Ansätze kommen aus der Biografiearbeit.
Dauer: 30 bis 45 Minuten
Dieser Coaching-Impuls hilft, Licht in die latente Unzufriedenheit von Menschen zu bringen. Man erkennt diese Unzufriedenheit meist daran, dass diese Menschen überlegen, ob
sie den Job wechseln sollten,
sie die Partnerschaft beenden sollten,
sie in eine andere Stadt umziehen sollten,
sie noch einmal ganz neu anfangen sollten,
sie eine Auszeit bräuchten,
das schon alles gewesen sein soll.
Da ist es interessant zu wissen, wann diese Menschen richtig glücklich und zufrieden gewesen sind! Wann sie das Gefühl hatten, am richtigen Platz, am richtigen Ort, mit den richtigen Menschen zusammen zu sein. Wann sie Sinn in ihrer Lebenssituation gesehen und Freude am Tun erlebt haben.
Ein hilfreicher Coaching-Impuls ist dafür die »Glückskurve«. Vor einigen Jahren bin ich über eine Kollegin mit Biografiearbeit in Kontakt gekommen, also mit der gezielten Erinnerung an das zurückliegende Leben. Daraus habe ich diesen Glückskurven-Impuls fürs Coaching entwickelt, der wunderbar geeignet ist, Erkenntnisse aus dem gelebten Leben für weitere Entscheidungen zu ziehen.
Wie funktioniert das? Jemand, der Aufschlüsse für seine weitere Lebensplanung ziehen möchte, zeichnet sich ein X-Y-Diagramm (siehe nächste Abbildung).
Auf der waagerechten Linie zeichnet er Stationen seines Lebens ein, an die er sich erinnert, also zum Beispiel Einschulung, Konfirmation/Kommunion/Jugendweihe, Wechsel in höhere Schule, Schulabschluss, Ausbildung/Studium, Reisen oder Au-pair-Zeit, Auslandsaufenthalte, erster Job, Stellenwechsel, Auf- oder Abstiege, Arbeitslosigkeit, Umzüge, Eheschließungen oder Zusammenziehen, Geburten oder berufliche Auszeiten für Kinder, Schicksalsschläge wie der Verlust von Angehörigen usw. Immer mit dem Jahr verbunden, in dem die Ereignisse stattgefunden haben.
Auf der senkrechten Linie sind zur Identifizierung des Glückszustandes in dieser Zeit zehn Punkte eingetragen:
1 bis 3 Punkte heißt gar nicht oder wenig glücklich.
4 bis 7 Punkte bedeuten mittelglücklich.
8 bis 10 Punkte sagen aus, dass es sich um eine glückliche oder sehr glückliche Zeit gehandelt hat.
Ihre Glückskurve
Bitte entscheidende Stationen Ihres Lebens eintragen (Umzüge, Jobs, Erfolge, Krisen, familiäre Veränderungen) und für jede Station den Glücksfaktor ankreuzen (1 = wenig, 10 = sehr glücklich).
Für die Arbeit mit der Glückskurve bedeutet das, dass Sie erst die verschiedenen Stationen Ihres Lebens eintragen, je mehr umso besser, und diesen dann darüber ein Kreuz auf der Höhe der damaligen Glücksempfindung zuordnen. Diese Kreuze verbinden Sie zum Abschluss mit einer Linie. Dadurch entsteht eine mehr oder weniger gezackte Glückskurve.
Wenn Sie die Ereignisse bewertet und Ihre ganz persönliche Glückskurve sichtbar gemacht haben, überlegen Sie bitte Folgendes:
Was haben die Stationen mit hohem Glücksfaktor gemeinsam?
Welche Schlussfolgerungen ziehen Sie daraus?
Hier ein Beispiel für eine solche Glücksarbeit:
Natascha R., 36, ist ins Coaching gekommen, weil sie unzufrieden mit ihrem derzeitigen Arbeitsplatz ist. »Eigentlich« läuft alles ganz gut, aber sie empfindet keine Begeisterung und wenig Motivation, dabeizubleiben.
Wir füllen ihre Glückskurve aus, die einen Durchschnitt von etwa fünf Punkten hat, sie endet in der Gegenwart allerdings nur bei 3. Vier herausragende 10-Punkte-Gipfel fallen dabei auf: Nataschas Auszug aus dem Elternhaus mit 19; ein Jahr im Rahmen des Studiums in Amerika; ihre Hochzeit und der Wechsel in den jetzigen Job. Als sie die Gemeinsamkeiten dieser Punkte überlegt, bitte ich sie, eine Erkenntnis daraus zu formulieren.
Natascha R.: »Ich bin aus meinem sehr strengen Elternhaus geflohen, so würde ich das heute sagen, und habe in einer Großstadt angefangen zu studieren. Das
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