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So ein Mist!

So ein Mist!

Titel: So ein Mist! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Lubar
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wirst die Hilfe von Mookie und mir brauchen. Eventuell müssen wir für Ablenkung sorgen. Wir haben doch schon mal erlebt, wie gut er das kann.«
    »Ich schätze, es wäre besser, wenn ich in Erfahrung bringen würde, ob ich immer noch eingeladen bin.« Ich glaube, ein Teilvon mir wollte immer noch mit den coolen Kids abhängen. Klar, es gab ja auch nur einen sehr kleinen Teil von mir, der noch am Leben war.
    Wir machten uns auf den Weg zur Schule. Abigail hastete neben mir her, um Schritt zu halten. »Ich bin noch nie mit jemandem gemeinsam zur Schule gelaufen«, sagte sie.
    »Es ist nicht so aufregend, wie es sich anhört.«
    Während wir dahinliefen, wackelte ich mit dem kleinen Finger der linken Hand, der sich etwas lose anfühlte. Zumindest schien mein Daumen fest zu sitzen. Für den Fall, dass ich einige andere Körperteile wieder ankleben musste, trug ich jetzt immer eine kleine Flasche der Spezialklebermischung bei mir.
    Als wir die Straße überquerten, sagte Abigail: »Na mach schon. Du brennst doch darauf, zu fragen.«
    »Was fragen?«
    »Die Schachteln. Das Durcheinander. Du musst doch neugierig sein.«
    »Das geht mich doch nichts an.«
    »Aber du bist neugierig, stimmt’s?«
    »Stimmt.« Ich musste gestehen, dass ich mich fragte, was da los war.
    »Mom hat schon immer Sachen gesammelt. Aber nachdem Dad gestorben ist, wurde es noch viel schlimmer.« Am Ende dieses Satzes schluckte Abigail, als ob sie etwas verschluckt hätte, das für ihren Hals viel zu groß war.
    Nachdem Dad gestorben ist.
    Die Worte schienen sich wie ein schweres Leinentuch um sie zu schlingen. Während ich darauf wartete, dass sie weitererzählte, sah ich sie nicht an. Wir hatten die Schule schon fast erreicht, als sie wieder zu sprechen begann.
    »Er konnte sie immer davon überzeugen, sich von einem Teil der Sachen zu trennen. Damals hatten wir eine Mietwohnung. Nachdem er gestorben war, wurde die Wohnung immer voller mit dem Zeug von Mom, sodass man uns aufgefordert hat, auszuziehen. Das war in Ordnung. Für uns war es gut, dort wegzukommen. Dad hatte uns genug Geld hinterlassen, um ein Haus zu kaufen.«
    Ich dachte an mein Zimmer. Und an das von Mookie. »Ich habe schon Schlimmeres gesehen«, sagte ich.
    »Danke.«
    Dann trat das Schweigen wieder ein. Ich musste etwas sagen.
    »Das muss echt schlimm sein, seinen Dad zu verlieren.« Ich fragte mich, ob es für sie besonders schmerzhaft war, mit jemandem unterwegs zu sein, der zwar tot war, aber immer noch herumlief.
    »Natürlich. Es war hart. Ich glaube aber, dass es guttut, darüber zu sprechen. Ich habe es irgendwie für mich behalten.«
    Ich glaube, ich habe endlich verstanden, weshalb Abigail ein Rezept erfinden wollte, um verletzte Gefühle auszulöschen. Sie hatte diesen riesigen Schmerz immer mit sich herumgetragen und nie echte Freunde gehabt, mit denen sie ihn teilen konnte. Schade, dass das Rezept nicht funktioniert hatte.
    Als wir bei der Schule ankamen, sah ich Shawna und ihre Freundinnen beim Fahnenmast. »Wünsch mir Glück.« Ich trabte in ihre Richtung und versuchte wie ein Starläufer auszusehen.
    »Nathan, warte!«, rief Abigail hinter mir her.
    »Warte kurz! Ich bin gleich zurück!«, rief ich ihr über meine Schulter zu. Ich wollte diese Sache hinter mich bringen. Ich bereitete mich vor, Shawna zu bitten, mich auf ihre Party kommen zu lassen.
    »Hi, Nathan«, sagte sie. »Bist du sicher, dass du nicht auf meine Party kommen kannst?«
    »Ich werde kommen!« Eigentlich hatte ich das nicht so laut sagen wollen. Ich hoffte, dass der nächste Teil genauso einfach sein würde. »Ist es in Ordnung, wenn ich ein paar Freunde mitbringe?«
    »Das wäre super. Ich bin sicher, dass deine Freunde genauso cool sind wie du.« Sie blendete mich mit einem umwerfenden Lächeln, und eine Milliardstel Sekunde glaubte ich fast, dass ich ein cooler Typ mit coolen Freunden wäre.
    »Danke.« Ich stürmte davon, um Abigail die guten Neuigkeiten mitzuteilen. Als ich bei ihr ankam, hatte sich Mookie zu ihr gesellt.
    »Wir gehen«, sagte ich. »Was wolltest du mir erzählen?«
    Ihr starrer Blick zuckte kurz in Shawnas Richtung und dann wieder zu mir zurück. »Es ist nicht wichtig.«
    »Bist du sicher?«
    »Absolut. Vergiss es einfach.« Sie wandte sich Mookie zu. »Lust auf eine Party?«
    »Und ob«, sagte Mookie. »Ich bin voll das Partytier.«
    »Also, wie sieht unser Plan aus?«, fragte ich.
    »Wir finden heraus, wo sie das Armband aufbewahrt«, sagte Abigail. »Mookie wird für

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