So ein Mist!
sagen.«
Mein Kopf sackte zusammen mit den Ohren und dem ganzen Rest nach unten.
Eine von Mookies Ideen jedoch gefiel mir und erfüllte noch immer ihren Zweck. Beim Abendessen hatte ich keine Schwierigkeiten, als ich Roastbeef-Stücke unter den Kartoffelbrei schob. Später an diesem Abend bemerkte ich aber, dass Mom mich jedes Mal beobachtete, wenn ich durch das Wohnzimmer lief.
Ich warf einen heimlichen Blick auf mein Spiegelbild im Fenster. An mir gab es nichts, das offensichtlich Zombie! schrie.
»Geht es dir gut?«, fragte sie.
»Klar. Mir geht’s hervorragend. Warum?«
»Normalerweise gehst du entweder direkt nach der Schule oder etwa eineinhalb Stunden nach dem Abendessen auf die Toilette.«
»Mom!« Ich konnte nicht glauben, dass sie den persönlichen Einzelheiten meines Lebens so viel Beachtung schenkte.
»Die Aufgabe einer Mutter besteht darin, so etwas zubemerken. Ich bin mir ziemlich sicher, dass du die letzten paar Tage nicht zur Toilette gegangen bist. Hast du Verstopfungen?«
»Nein! Den größten Teil des Tages verbringe ich in der Schule«, sagte ich. »Dort gibt es eine Menge Toiletten. Mir geht es ausgezeichnet. Können wir das Thema beenden?«
»Sag mir einfach, wenn du Hilfe brauchst. Es gibt einige sehr schonende Abführmittel.«
»Mache ich.« Ich verzog mich so schnell ich konnte aus dem Wohnzimmer. Aber eine halbe Stunde später tat ich so, als würde ich auf die Toilette gehen.
»Gut, dass ich morgen geheilt werde«, murmelte ich, während ich dasaß und wartete, bis genügend Zeit verstrichen war. Als ich herauskam, lächelte mich Mom an, als hätte ich gerade ein paar glatte Einsen nach Hause gebracht.
In dieser Nacht schlug ich vor drei Uhr früh vier verschiedene Online-Spiele. Ich beschloss, mir eine andere Beschäftigung zu suchen. Einige Kids in der Schule sprachen viel über diese Multiplayer-Spiele, bei denen man in eine ganze Welt voller Leute und Monster kommt. Dabei konnte man sowohl Abenteuer erleben, als auch mit anderen Spielern chatten. Ich fand ein kostenloses Spiel, lud es herunter und meldete mich an.
Das Spiel beschäftigte mich so lange, bis es Zeit war, ins Bett zu schleichen, um vorzutäuschen, dass ich schlief. Ich erinnerte mich an die Lektion vom Vorabend. Als Mom mich weckte, flitzte ich umgehend auf die Toilette. Es fiel mir nicht schwer, so aus dem Bett zu springen, als ob ich es eilig hätte. Zwar musste ich nicht zur Toilette, aber ich wollte so schnell wie möglich zur Schule kommen. Heute war der Tag, an dem ich endlich wieder ins Leben zurückkehren würde.
14
BEI NÄHEREM NACHDENKEN …
Anstatt mich mit Mookie zu treffen, lief ich an der Schule vorbei, weiter zum Haus von Abigails Familie und klopfte.
»Weshalb klopfst du? Du bist doch Abigails kleiner Freund«, sagte ihre Mutter. »Komm rein. Abigail kommt gleich runter.«
Ich ging hinein.
Das war gar nicht so einfach. Entlang des Eingangsbereichs standen Unmengen von Schachteln und Zeitungsstapeln. Der Flur hinter Mrs Goldberg war mit noch mehr Schachteln, Zeitschriften und Kleingeräten angefüllt.
»Nathan?« Abigail kam die Treppe heruntergetrottet.
»Ich wollte mit dir über unser Wissenschaftsprojekt sprechen«, sagte ich.
»Natürlich.« Abigail nickte, bekam einen Kuss von ihrer Mutter und schlüpfte hinaus.
»Was ist mit dem Heilmittel?«, fragte ich, während wir über die Veranda liefen.
»Wir sind gut davor«, sagte sie. »Ich kenne jetzt den letzten Inhaltsstoff. Wir benötigen Alexandrit.«
»Was ist das?«
»Das ist ein seltener Edelstein. Er ist violett.«
»Ein Edelstein?« Ich fühlte mich, als würde ich ein komplexes Spiel mit Tieren, Gemüse oder Mineralien spielen. »Und wo finden wir den?«
»Shawna hat einen. Manchmal trägt sie dieses Armband mit Anhängern. Ich habe es letzte Woche an ihrem Handgelenk gesehen. An einem der Anhänger ist ein winziger Alexandritsplitter.«
Ich blieb stehen und ließ das Ganze in mein Bewusstsein dringen. »Du willst mir also sagen, dass ich ein Armband stehlen muss?«
Abigail schüttelte den Kopf. »Nein. Wir brauchen es nicht zu stehlen. Einfach eine Minute ausleihen. Es wird dazu beitragen, die Reaktion zwischen den Fischschuppen und dem Pilz zu beschleunigen. Es wird aber nicht zerstört oder so. Man bezeichnet das als Katalysator.«
»Sie wird es uns nie im Leben ausleihen.«
»Ich weiß. Aber darum müssen wir sie nicht bitten. Alles, was du tun musst, ist, uns ins Shawnas Haus reinzubringen.«
»Uns?«
»Du
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