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So ein Mist!

So ein Mist!

Titel: So ein Mist! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Lubar
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irgendetwas anderes, als ich sah, wie mein Daumen durch die Luft segelte.
    Als ich ihm nachjagte, hörte ich Spanky bellen. Er schoss hinter mir heran. Ich legte noch einen Zahn zu und hechtete nach meinem Daumen. Ich kam gerade noch vor ihm an. Als ich nach dem Daumen griff, schlug er seine Zähne in meinen Handrücken. Kurz darauf winselte er und rannte davon. Ich vermute, dass ich schlimmer schmeckte als ein Stückchen mumifiziertes Hotdog.
    »Vielleicht solltest du ihn ein bisschen länger trocknen lassen«, sagte Mookie, während ich noch einmal Kleber auf das Ende gab.
    Der Schmerz war dieses Mal genauso grässlich. Aber wenigstens war ich darauf gefasst. Ich hoffte, dass mir keine weiteren Teile abhanden kommen würden.
    Ich wartete, bis ich sicher war, dass der Kleber angetrocknet war, um meinen Daumen dann schließlich zu biegen. Er ließ sich ganz gut krümmen. Ich drückte ihn ganz vorsichtig. Er schien zu halten. Ich verdrehte ihn ein bisschen. Kein Problem.
    »Besser?«, fragte Mookie.
    »Absolut. Jetzt hält er.«
    »Also gut. Gib mir fünf! Ups – vergiss es.«

13
SUPERSPORTLER

    »Flitzer!«
    »Blitz!«
    »Super-Nathan!«
    »Abercrombie mit den Stahlarmen!«
    Das Ganze fing in dem Augenblick an, als ich die Schule erreichte. Alle waren über unseren Sieg beim Schulsporttag und das Pizza-Versprechen von Mr Lomux völlig aus dem Häuschen. Mookie blieb so nahe bei mir, wie er nur konnte, und versuchte, einen Teil des Ruhmes aufzusaugen.
    »Ich bin sein Trainer«, erklärte er jedem, der in unsere Nähe kam. »Wir bekommen einen Turnschuh-Vertrag.« Keiner beachtete ihn, aber das schien ihn nicht zu stören.
    Auf eine Art war das Scheibchen Ruhm zwar angenehm, andererseits aber war gerade jetzt nicht der beste Zeitpunkt meinesLebens, Beachtung zu finden. Ich war weitaus blasser als sonst und musste mich daran erinnern, gelegentlich zu blinzeln, um die Leute nicht zu verschrecken. Für mich war es jedoch definitiv eine neue Erfahrung, so eine Art Supersportler zu sein. Wahrscheinlich sollte ich es einfach genießen, es würde eh nicht lange anhalten.
    Als ich die Kantine betrat, winkten mir Kids von verschiedenen Tischen aus zu. Ich trug mein Tablett dennoch direkt zum Tisch der Opfer. Ich musste mit Abigail reden, und es interessierte mich so gar nicht, wo ich mich hinsetzte. Die Todeszone an meinen Beinen hatte fast schon meine Fußgelenke erreicht. Zwischen mir und einem dauerhaften Zombie-Dasein war nicht mehr wirklich viel lebendes Fleisch. Ich wollte nicht den Rest meines Lebens – also, meines Todes – damit zubringen, Teile wieder anzukleben.
    »Hast du’s?«, fragte ich.
    Noch bevor Abigail antworten konnte, sagte Mookie: »Oh, oh! Vorsicht, Eindringling.« Er zeigte auf Shawna, die direkt auf uns zusteuerte.
    »Ich bin gespannt, was sie will«, murmelte Abigail.
    »Kann nichts Gutes sein«, sagte Mookie.
    »Nathan, ich gebe morgen Abend eine Halloween-Party«, sagte Shawna.
    Also, echt! Hatte sie vergessen, dass sie diesen Witz schon gerissen hatte? Ich nehme an, dass sie sich nicht die Mühe machte, über ihre Opfer Buch zu führen. Ich überlegte, sie zu ignorieren, aber es würde ihr wahrscheinlich schon genug Befriedigung verschaffen, wenn sie mir nur sagen würde, dass ich nicht eingeladen wäre. Also sagte ich es ihr auf den Kopf zu. »Ich weiß. Ich bin nicht eingeladen. Ha, ha. Und jetzt, hau ab!«
    Shawna runzelte fragend die Stirn, als hätte ich mit ihrPortugiesisch gesprochen. »Natürlich bist du eingeladen. Alle coolen Kids kommen.« Sie streckte mir einen Umschlag entgegen. Darauf stand in sehr verschnörkelter Schrift mein Vorname. Als ich den Umschlag nicht annahm, legte sie ihn auf den Tisch und ging davon.
    Während sie wegging, beobachtete ich die Umgebung aus den Augenwinkeln. Die Mädchen an ihrem Tisch flüsterten und kicherten, was sich jedoch nicht wie spöttisches Gelächter anhörte. Ich starrte den Umschlag auf dem Tisch an. »Vielleicht auch eine Art grausamer Scherz.«
    »Ich werd nachsehen.« Mookie drehte den Umschlag mit seiner Gabel um, hielt ihn fest und ließ sein Messer unter der Lasche entlanggleiten, wodurch der Umschlag mit brauner Soße von seinem Truthahnsandwich beschmiert wurde.
    »Warum machst du das?«, fragte ich.
    »Es könnte eine Bombe drin sein«, sagte er.
    »Und wie genau soll das Besteck uns davor retten?«, fragte Abigail.
    Mookie ignorierte sie und schnitt den Umschlag auf, der eine Einladung zum Vorschein brachte. »Cool. Sieh dir

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