Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
So ein Mist!

So ein Mist!

Titel: So ein Mist! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Lubar
Vom Netzwerk:
das an. Es gibt Spiele und einen DJ.« Mookie fing an, sich das ganze Zeug auf der Einladung durchzulesen. »Zwei-Meter-Sandwiches! Wow! Ich würde gerne wissen, ob jeder Gast eins bekommt?«
    »Ich denke, dass es ein oder zwei für die ganze Party geben wird«, sagte ich.
    Abigail neigte sich herüber und las die Einladung.
    »Und es gibt einen Schokoladenbrunnen!«
    »Was ist das?«, fragte Mookie.
    »Es ist ein Brunnen mit geschmolzener Schokolade«, erklärte sie. »Da taucht man Obst hinein.«
    »Vergiss das Obst«, sagte Mookie. »Ich würde darin baden.«
    »Tatsächlich ist Schokolade gut für die Haut«, sagte Abigail.
    »Boah, hast du ein Schwein, Nate«, meinte Mookie. »Ich wünschte, ich könnte hingehen.«
    »Ich hab kein Schwein«, sagte ich. »Und zu ihrer Party gehe ich auch nicht. Sie hat mich nur eingeladen, weil ich den Sporttag gewonnen habe. Vielleicht ist mein Körper ein anderer. Aber innen drin bin ich dieselbe Person, zu der sie letzte Woche link war.«
    Ich nahm meine Einladung und lief zum Tisch von Shawna hinüber. Die ganze Strecke über malte ich mir aus, was ich ihr sagen würde. Du bist total verzogen. Nein, so würde ich es nicht sagen. Du bist gemein und grausam. Ja, genau. Das entsprach der Wahrheit. Aber war nicht eigentlich ich gemein und grausam, wenn ich sie beschimpfen würde?
    Ich beschloss, mich kurz zu fassen. Ich warf die Einladung vor ihr auf den Tisch und sagte: »Sorry. Ich kann leider nicht kommen.«
    Ich hielt es nicht für nötig, ihre Reaktion abzuwarten. Für mich war es Belohnung genug, zu wissen, dass ich sie geschockt hatte.
    »Was hast du gemacht?«, fragte Abigail, als ich zurückkam.
    »Ich habe ihr gesagt, dass ich nicht komme. Vergiss es. Ist das Heilmittel fertig?«
    Abigail starrte die Decke an und zupfte sich eine Weile an den Haarspitzen, als würde sie über einen ganzen Haufen Zeugs auf einmal nachdenken. Es muss echt hart sein, wenn man derart intelligent ist. »So gut wie.«
    »So gut wie?« Ich stellte den Fuß auf meinen Stuhl, zog den Hosenaufschlag hoch und meine Socke runter. »Es geht schon bis hier runter«, sagte ich und zeigte auf die Stelle oberhalb meinesFußgelenks, wo sich Leben und Tod gegenüberstanden. »Das ist alles, was noch übrig ist.«
    »Vertrau mir. Ich lasse dich nicht hängen. Es fehlt nur noch ein Bestandteil. Ich bin mir ganz sicher. Laut meinen Berechnungen bist du bis Freitag spätnachts nicht in Gefahr. Du hast noch eineinhalb Tage.«
    »Ich bin schon auf andere Arten gefährdet.« Ich erzählte ihr von meinem Daumen und dem Wurzelpulver. »Wie konnte er sich ganz alleine bewegen?«
    »Genauso, wie du dich bewegen kannst. Ich vermute, dass die Antwort in den tiefsten Geheimnissen der Physik und der Biologie vergraben liegt. Eventuell hat es auch noch etwas mit Quantenmechanik zu tun.« Abigail spreizte ihre Hände und lächelte. »Oder Zauberei.«
    Ich wollte ihr aber eine wichtigere Frage stellen: »Was denkst du, warum es wehgetan hat?«
    »Da bin ich mir nicht sicher.« Abigail betrachtete wieder die Decke. Ich vermute, dass alle Antworten des Universums dort mit einer Tinte geschrieben standen, die nur von echt schlauen Menschen gelesen werden konnte. »Vielleicht haben die Nerven kurzzeitig wieder zu leben begonnen. Dein Zombieteil hat sie sich aber sofort wieder zurückgeholt. Das Heilmittel wird das aber beheben.«
    Ich dachte darüber nach, wie mein ganzer Körper mit derselben Art von Schmerz überflutet werden würde, die ich in meinem Daumen gespürt hatte. »Wird das Heilmittel wehtun?«
    »Vermutlich nicht. Also – hör auf, dir Sorgen zu machen, und vertrau mir. Okay?«
    »Ich werd’s versuchen.« Ich hatte keine andere Wahl. Ich musste ihr vertrauen. Dennoch zog der restliche Tag wie in Trancean mir vorüber. Ich konnte mich auf nichts konzentrieren. Ich malte mir einfach dauernd aus, wie mein Leben aussehen würde, wenn ich nicht geheilt werden würde. Ich glaube nicht, dass Mr Lomux von meinen sportlichen Fähigkeiten sehr beeindruckt wäre, wenn mir beim Volleyball die Hand davonfliegen oder am Seitpferd ein Bein verloren ginge.
    Ich nehme an, dass Mookie meine Gedanken kannte. Am Ende des Tages sagte er: »Kopf hoch! Vielleicht haben dir meine anderen Ideen nicht gefallen, aber jetzt ist mir etwas noch viel Cooleres eingefallen. Du könntest doch überall herumreisen und Klimmzug-Vorführungen geben. Hey! Ich wette, genau das meinen die Leute, wenn sie ›Kopf hoch und halt die Ohren steif!‹

Weitere Kostenlose Bücher