So einfach kann das Leben sein
liegt doch auf der Hand: Wer nicht entscheidet, über den wird entschieden. Was sich wichtig machen darf, sollten Sie jedoch tunlichst selber entscheiden. Wir laden Sie daher ein, nein, wir fordern Sie auf, sich jetzt zu entscheiden: für ein Nachdenken über die Entscheidungen, die Sie in Ihrem Leben getroffen haben. Und über jene, denen Sie sich verweigert haben. Welches Ja und welches Nein Sie auch sprachen: Alles hatte Konsequenzen, die heute noch spürbar sind. Verpasste Chancen gehören ebenso zu Ihrem Lebensweg wie ergriffene Gelegenheiten. Was daraus wurde, ist oft ganz anders, als Sie es geplant hatten. Statt sich jedoch darüber zu grämen, sollten Sie sich fragen, zu welchen neuen Zielen Sie die unwiderruf lichen Weichenstellungen geleiten sollen.
1. Situationen gestalten
Es gibt Entscheidungen, die stehen plötzlich vor uns. Andere waren abzusehen. Zu letzteren zählen auch Fragen, die wir bewusst ausgeblendet haben, und die sich dann doch Gehör verschafften. Die Wege zu einer glücklichen Entscheidung sind verschieden, und je nach Situation gibt es kein Richtig oder Falsch. Auch muss einen nicht jede am eigenen Lebensglück orientierte Entscheidung schon in dem Moment, in dem sie getroffen wird, glücklich machen. Manchmal ist eine Trennung der Weg zur Zufriedenheit, ein anderes Mal das Kämpfen um den Zusammenhalt. Gut ist es aber in jedem Fall, sich über anstehende Entscheidungsfragen klar zu werden, seien sie nah oder fern.
Partnerwahl
Den richtigen Partner, die richtige Partnerin hat noch niemand gefunden. Das hört sich sehr pessimistisch an, soll jedoch ein Freibrief für Ihr Glück sein: Verabschieden Sie freundlich alle Wunschvorstellungen über einen Menschen, mit dem Sie zusammen sein möchten. Sonst kann es passieren, dass Sie vor lauter Starren auf das Bild, das Sie sich gemacht haben, denjenigen übersehen, der Ihnen zugedacht ist. Und wenn Sie sich zu jemandem hingezogen fühlen: Treffen Sie Ihre Wahl in dem Bewusstsein, dass auch Sie gewählt wurden. Ihre Entscheidung ist ein freies Ja zu einem Schritt, der mehr Berufung und Passion ist als schlichte Wunscherfüllung.
Berufswahl
Was willst Du werden? Diese Frage ist heute nicht mehr so einfach zu beantworten wie früher: Der Beruf, für den sich ein junger Mensch entscheidet, existiert in einigen Jahren vielleicht schon gar nicht mehr. Oder er wandelt sich bis dahin zumindest so sehr, dass dafür anderes mitgebracht werden muss als das, was man gerade eben noch gelernt hat. Deswegen ist jede Berufswahl zwar vorläufig, erfordert aber dennoch Klarheit über die eigenen Fähigkeiten und Neigungen. Die Entscheidung sollte auf der Freude ruhen, die man in der Vergangenheit mit diesen oder jenen Fertigkeiten hatte. Wer jetzt mit Freude vertieft, was ihn begeistert, legt ein Fundament, auf dem er sicher weiterbauen kann.
Wohnen
Klingelte man früher beim Nachbarn, wenn das Salz ausgegangen war, springt man heute ins Auto und fährt notfalls zum nächsten Tankstellen-Shop. Trotzdem: Wir können nicht ohne jene Menschen, mit denen wir eine Straße oder das Haus teilen. Sich für eine Wohnlage zu entscheiden ist das eine, die Leute anzunehmen, die dort schon leben, ist das andere. Vor der Unterschrift unter den Mietvertrag die zukünftigen Nachbarn anzusprechen hilft, der eigenen Entscheidung eine breitere Basis zu geben. Und schon einen Menschen mehr am neuen Ort zu kennen, bei dem notfalls klingeln kann. Nicht nur, wenn einem das Salz ausgegangen ist.
Trennung
Zum Glück gehört die Gabe, sich trennen zu können. Wir können nicht alle und alles mitnehmen, auch nicht alles an Beziehungen. Das Leben ist eine Wanderung; manchmal müssen wir einfach gehen. Und sei es grußlos. Ausgenommen sind jene, für die wir uns für die Zeit unseres Lebens verantwortlich gemacht haben: Ihnen zuliebe müssen wir uns eher von uns selber trennen, oder genauer: von unserem lieben Ich. Besser sei es, so sagt es Jesus, sein Leben zu verlieren aus Liebe. Und auch das bedarf immer neuer Entscheidung: der Entscheidung, zu bleiben.
Freundeskreis
Freunde sind Menschen, die einen kennen und trotzdem mögen, sagt ein Aphorismus. Nichts ist so vielfältig wie der Freundeskreis. Es gibt die besten Freunde seit dem Kindergarten, aber auch diejenigen, die man nur einmal im Jahr sieht, zu denen aber eine tiefe Verbundenheit besteht. SMS, E-Mails oder soziale Netzwerke im Internet erleichtern es heute ungemein, den Kontakt zu
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