So erobere ich dein Herz
…“
„Ich werde bei dir sein, Shanna, die ganze Zeit“, versicherte er ihr zärtlich. „Wenn auch nur die geringste Chance besteht, dann werden wir sie nutzen.“
Wir. Ja, sie waren ein Paar, schon seit Shanna sich Rick zum ersten Mal hingegeben hatte.
„Ich lasse dich nicht im Stich, Liebling“, meinte er leise. „Lebe. Lebe für mich, Shanna.“
Sie konnte nicht antworten, brachte kein Wort hervor. Auch während der Fahrt zum Arzt schwieg sie. Doch als Rick den Wagen in ein exklusives Londoner Wohngebiet lenkte, weiteten sich ihre Augen vor Erstaunen.
„Ich habe den Arzt zu Hause erreicht.“ Selbst Rick sah ein wenig unsicher aus wegen der eigenen Dreistigkeit. „Nachdem ich ihm die Situation beschrieben hatte, war er bereit, dich sofort in seinen Privaträumen zu untersuchen.“
Allerdings linderte Ricks Anwesenheit bei der Untersuchung Shannas Nervosität nicht. Sie spürte seinen brütenden Blick, während Doktor Hunt sie abhörte und ihr Fragen stellte. Schließlich trat der Arzt von ihr zurück.
„Sie können sich wieder anziehen. Nun, um offen zu sein, Sie haben die Chancen auf eine Heilung durch Ihr langes Zögern erheblich reduziert. Was nicht heißt, dass es überhaupt keine Chance mehr gibt“, fügte er hinzu, als er Ricks Aufstöhnen hörte.
Shanna griff nach Ricks Hand. „Wie groß sind die Chancen noch?“
„Das ist schwer zu sagen. Wir werden in der Klinik genaue Untersuchungen veranlassen müssen.“
„Wann können Sie operieren?“, fragte Rick barsch.
Der Arzt zog die Brauen in die Höhe. „Sind Sie ein Verwandter von Mrs. Logan?“
„Ihr Verlobter“, sagte Rick überzeugt und drückte Shannas Hand.
Dr. Hunt wandte sich mit gerunzelter Stirn an Shanna. „Aber Ihr Mann …“
„Ist gestorben“, antwortete Rick an ihrer statt. „Also, wann können Sie operieren?“
„Das hängt von vielen Dingen ab – von Mrs. Logans allgemeinem Zustand, von ihrem Lebenswillen und rein verwaltungstechnisch davon, wann ein Operationssaal frei ist.“
„Ihr Allgemeinzustand ist gut“, erklärte Rick selbstbewusst. „Oder zumindest so gut, wie er bei einem Menschen sein kann, der jeden Tag sterben kann“, fügte er bitter hinzu. „Und sie will leben, unseretwegen“, behauptete er überzeugt. „Also, für wann können Sie die Operation ansetzen? Morgen?“
Der Arzt schaute konsterniert auf den Mann vor sich, doch gleichzeitig wusste er auch, dass das arrogante Benehmen allein aus der Sorge um die Frau an seiner Seite herrührte. „Nein, so schnell geht das nicht. Aber …“
„Wann dann?“, verlangte Rick gepresst zu wissen.
„Rick, so beruhige dich doch. Lass den Arzt ausreden“, mischte Shanna sich leise ein.
Nur mit Mühe beherrschte er seine Ungeduld. „Sicher, du hast recht. Tut mir leid“, entschuldigte er sich.
„Schon in Ordnung“, akzeptierte der Doktor die Entschuldigung. „Wäre ich in Ihrer Situation, würde ich wahrscheinlich ebenso reagieren. Außerdem stimme ich Ihnen zu, dass wir keine Zeit mehr verlieren dürfen. Ich werde versuchen, alles für den Freitag zu arrangieren.“
„Machen Sie das fest, Doktor“, stimmte Rick sofort zu. „Und jetzt möchten wir Ihre Sonntagsruhe nicht länger stören.“
Dr. Hunt zuckte ergeben die Schultern. „Also, dann am Freitag. Bis dahin braucht Mrs. Logan absolute Ruhe. Und ich will sie zwei Tage vorher in die Klinik aufnehmen, damit wir die Tests durchführen können.“
„Sie wird da sein“, sicherte Rick zu. „Und ich werde mit ihr kommen.“
Es war seltsam, aber die nächsten Tage sprachen sie kaum über die bevorstehende Operation, außer dass sie alle Vorbereitungen für die Einweisung trafen. Sie beschlossen, dass Rick Shanna mit dem Wagen zur Klinik bringen sollte. Und natürlich hatten sich endlich Henry informiert. Ihm waren die Tränen in die Augen geschossen, als sie es ihm sagten. Am Abend vor Shannas Einweisung waren er und Janice noch für eine Stunde mit den Kindern vorbeigekommen, um Shanna Glück zu wünschen.
Und jetzt lag Shanna in Ricks Armen im Bett und brauchte so viel mehr als nur die körperliche Nähe. Sie begann ihn zu streicheln und fühlte auch sofort die Erregung, die in ihm aufschoss.
„Nicht!“ Er hielt ihre Hände fest. „Liebling, der Arzt hat dir absolute Ruhe verordnet.“
Bisher hatte Rick strengstens darauf geachtet, dass sie dieser Anweisung folgte. Die Geschäftsreise nach Amerika hatte er abgesagt, an seiner Stelle schickte er Lance in die Staaten.
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