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So fern wie ein Traum

So fern wie ein Traum

Titel: So fern wie ein Traum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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ein Teenager.«
    »Also bitte, du bist eine erwachsene Frau und hast endlich mal wieder eine herrlich aufregende Nacht verlebt. Gratuliere.« Sie legte den Kopf auf die Seite und sah Laura beim Spülen ihrer Tasse zu. Sie kannte die Freundin beinahe ebenso gut wie sich selbst. »Bist du in ihn verliebt?«
    Laura beobachtete, wie das Wasser über die Tasse rann. »Ich weiß es nicht. Liebe, diese Art von Liebe ist nicht so einfach wie ich früher einmal gedacht habe. Ich fürchte, es könnte sein, aber ich will nicht alles komplizierter machen als es ohnehin schon ist.«
    »Du hast mal zu mir gesagt, Liebe wäre etwas, was einen einfach überkommt, etwas, was man nicht planen kann«, bemerkte Kate. »Ich habe die Feststellung gemacht, dass du damit Recht hattest.«
    Vorsichtig stellte Laura die Tasse ab. Sie hatte selbst sehr lange über diese Frage nachgedacht, da sie wusste, dass die Menschen, die sie am meisten liebten, sie früher oder später stellen würden. »Wenn es passiert, werde ich schon damit zurechtkommen. Er hat so viele Facetten, von denen ich bisher gar nichts wusste. Und jedes Mal, wenn ich eine dieser neuen Seiten kennen lerne, ist es wieder ein bisschen mehr um mich geschehen.«
    Sie trocknete sich die Hände ab und sah die Freundin an. »Dieses Mal werde ich nicht blind vor Liebe durch die Gegend laufen oder mehr ersehnen, als mir jemand geben kann. Dieses Mal werde ich einfach genießen, was mir geboten wird.«
    »Und du meinst, du schaffst das?«
    »So wie ich mich heute Nachmittag fühle, kommt es mir wie das reinste Kinderspiel vor.« Sie streckte wohlig die Arme in die Luft. »Absolut perfekt.«
    »Freut mich, dass ihr beiden euch so prächtig amüsiert.« Stirnrunzelnd trat Margo durch die Tür. »Ist euch eigentlich klar, dass ich inzwischen seit einer halben Ewigkeit darauf warte, dass eine von euch beiden mich ablösen kommt? Im Gegensatz zu meinen arbeitsscheuen Partnerinnen hatte ich seit Stunden keine Pause mehr.«
    »Tut mir Leid.« Laura ließ die Arme sinken. »Ich gehe schon.«
    »Nein, ich gehe.« Kate hüpfte von ihrem Hocker und sah sie grinsend an. »Auf diese Weise bekommst du die Gelegenheit, Margo zu erzählen, was sich Bedeutsames ereignet hat.«
    »Was sich Bedeutsames ereignet hat?«
    »Michael hat Laura gestern Nacht in einer Pferdebox vernascht, bis sie kaum noch Luft bekam.«
    »Tatsächlich?« Während Laura heftig errötete, betastete Margo ihre kunstvolle Frisur.
    »Er hat ihr die Kleider vom Leib gerissen. Aber ich überlasse es besser Laura, dir die Einzelheiten zu erzählen«, fügte Kate hinzu und wandte sich zum Gehen.
    Summend sank Margo auf einen bequemen Stuhl und streckte ihre langen, wohl geformten Beine aus. »Schenk mir doch bitte eine Tasse Tee ein, Laura, ja? Ich bin vollkommen am Ende«, sagte sie.
    Automatisch schenkte Laura eine Tasse ein und brachte sie hinüber an den Tisch. »Willst du auch einen Keks?«
    »Sehr gern sogar.« Margo wählte sorgsam eine der Leckereien aus und schob sie sich genüsslich in den Mund. »Und jetzt setz dich endlich hin und erzähl mir alles ganz genau. Und mach dir keine Gedanken darüber, dass mich vielleicht irgendwas nicht interessieren könnte.«

13
    Mit einem kurzen Pfiff brachte Michael Zip dazu, dass er in wildem Galopp aus dem Wald in Richtung der flammend gelben Mittagssonne schoss. Der kleine Teufel konnte wirklich rennen, dachte er. Es würde ihm Leid tun, ihn zu verlieren, aber das Angebot, das er am Vormittag erhalten hatte, war einfach zu gut, um nicht sofort darauf einzugehen. In ein paar Stunden würde der flinke kleine Bursche bereits auf dem Weg nach Utah sein.
    »Mit den Stuten dort oben hast du sicher jede Menge Spaß, mein Freund. Und sieh zu, dass du ein paar Champions zeugst.«
    Mit dem Geld, das Michael für Zip bekommen würde, konnte er eine besonders feine Palomino-Stute mitsamt ihrem viel versprechenden Fohlen kaufen. Die Stute war ein übellauniges Biest, das während der Besichtigung zweimal nach ihm und ihrem Stallburschen getreten hatte. Doch in Michaels Augen war das ein ebenso deutlicher Pluspunkt wie die Tatsache, dass sie ein derart zähes Fohlen auf die Welt gebracht hatte. Das Fohlen hatte das Zeug zu einem prachtvollen Zuchthengst, war er überzeugt. Noch zwei Jahre, und der Kleine könnte zwanzig Stuten decken, noch vier, und er könnte sechzig schaffen.
    Mit den beiden machte er sicher ein phantastisches Geschäft. Mit der zickigen Stute und dem energischen kleinen Bock, den

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