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So fern wie ein Traum

So fern wie ein Traum

Titel: So fern wie ein Traum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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als Übung und Geduld.«
    »Tja, für derartige Übungen habe ich jetzt leider keine Zeit.« Sie ging in die Knie und pflanzte die Blumen eilig wieder ein. »Und ich bin am Ende meiner Geduld. Für dieses Desaster bringt der alte Joe mich gewiss um.«
    »Laura.« Michael hockte sich neben sie und stellte fest, was offensichtlich war: »Er arbeitet für dich.«
    »Was verstehst du schon von solchen Sachen?« Verzweifelt strich sie mit den bloßen Händen Mulch glatt. »Wenn ich auch nur ungefragt an einer seiner Rosen schnuppere…« Stirnrunzelnd brach sie ab. »Statt einfach so herumzusitzen, hilf mir lieber, ja?«
    »Ich dachte, du brauchst keine Hilfe.«
    »Ach, halt die Klappe, Michael.« Sie fuhr sich mit der Hand über die Wange, und verschmierte sie dabei mit Erde. »Halt einfach die Klappe und rette diese Stiefmütterchen, bevor Bongo und ich im Tierheim landen.«
    »Wenn du mich so nett darum bittest.« Er schob Wurzeln in den Boden zurück und hörte, wie sie gequält aufstöhnte.
    »So doch nicht. Um Himmels willen, du pflanzt doch keine Eichen ein. Sei ein bisschen vorsichtig.«
    »Tut mir Leid. Immerhin ist dies mein erster Tag in diesem Job.« Er schüttelte den Kopf, als sie sich in einer Weise auf die Erde kniete, die den sicheren Ruin für ihre pastellfarbene Hose bedeutete. Und das alles wegen der Empfindsamkeit eines alten Gärtners, wunderte er sich.
    »Haben dich alle Angestellten so im Griff?«
    »Und ob. Die meisten von ihnen sind länger hier als ich. So könnte es gehen.« Ihre erdigen Hände klopften und strichen den Boden sorgsam glatt. »Wenn ich damit fertig bin, dürfte es kaum noch auffallen. Aber ihn täusche ich ganz sicher nicht. Er würde sogar sehen, wenn du ein Büschel Gras auszupfst, aber das geht in Ordnung, sofern du ihn vorher fragst.«
    »Ich finde das Beet völlig okay.«
    »Als ob du auch nur ein Stiefmütterchen von einer Geranie unterscheiden könntest«, murmelte sie.
    »Jetzt wirst du gemein. Du hast da etwas…« Lässig strich er ihr mit der Hand über die Wange und verschmierte so noch den Erdfleck. »Da. Und da, damit es ein bisschen gleichmäßig ist.«
    »Ich nehme an, du findest das witzig«, sagte sie in möglichst würdevollem Ton, während sie ergebnislos an ihrer Wange rieb.
    »Nein.« Er legte ihr eine Hand voll feuchten Mulch aufs Haar. »Das hier finde ich witzig.«
    »Nur bedauerlich, dass ich deinen ausgeprägten Sinn für Humor einfach nicht teilen kann. Aber wollen wir mal sehen.« Mit beiden Schmutzhänden fuhr sie über sein Hemd. »Da. Ich sterbe gleich vor Lachen, wart's nur ab.«
    Er sah an seinem Hemd hinab. Das verdammte Ding hatte er gerade erst mühsam geschrubbt. »Das hättest du nicht tun dürfen«, sagte er ruhig.
    Seine Stimme warnte sie, dass sie es besser gar nicht erst mit einer Erklärung oder Entschuldigung versuchte, sondern auf der Stelle vor ihm floh. Bongo bellte fröhlich auf, als sie auf ihre Füße sprang und losrannte. Zweihundert Meter Sprint und Michael hatte sie erreicht. Er packte sie und hob sie unsanft hoch.
    »Du hast angefangen«, brachte sie mit ersticktem Lachen hervor.
    »Aha. Dann ist es also an mir, die Sache zu beenden«, sagte er.
    »Ich lasse dein Hemd auch reinigen. Huch.« Die Welt schien sich zu drehen, als er sie in seinen Armen zu sich herumdrehte. »Tja, Mr. Fury, Sie sind überraschend tyrannisch, stark und – Himmel, was machst du da?« Ihre Belustigung wandelte sich in Panik, als sie merkte, was er vorhatte. »Michael, das ist nicht lustig«, warnte sie.
    »Und ob das witzig ist«, erklärte er, während er sie unbeirrt in Richtung Pool schleppte.
    »Tu es nicht. Ich meine es ernst, Michael.« Ängstlich schlang sie die Arme um seinen Hals. »Ich bin vollkommen verdreckt, es ist ziemlich kalt, und ich habe den Pool gerade erst sauber gemacht.«
    »Er glitzert regelrecht«, pflichtete er ihr unbekümmert bei, und streifte, sein verzweifelt zappelndes Opfer in den Armen, seine Schuhe ab. »Und im Licht der untergehenden Sonne ist er ganz besonders hübsch, findest du nicht auch?«
    »Das wirst du mir büßen«, schwor sie ihm. »Ich sage dir, du wirst es mir büßen, falls du es tatsächlich wagst. . .«
    »Halt die Luft an«, schlug er vor und machte einen Satz.
    Stattdessen kreischte sie entsetzt, als das Wasser über ihr zusammenschlug, sodass sie halb erstickt wieder nach oben kam. »Du Trottel! Du Idiot! Du…« Erneut wurde sie unsanft von ihm untergetaucht.
    Was er nicht bedacht hatte, war,

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