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So fern wie ein Traum

So fern wie ein Traum

Titel: So fern wie ein Traum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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erklärt hatte, dass der Wiederaufbau seines Hauses und seiner Ställe noch mindestens sechs Monate in Anspruch nehmen würde. Er hatte jede Menge Geschwätz über Genehmigungen, Abnahmen, Gebietseinteilungen zu hören bekommen, aber der Hauptgrund für seinen Zorn war, dass er wesentlich länger als ursprünglich geplant Lauras Mieter sein würde.
    Er wollte nicht ihr Mieter sein, wollte ihr nicht allmonatlich einen Scheck in die Hand drücken. Dabei ging es nicht ums Geld, dachte er erbost. Es war … es war ihm einfach unangenehm.
    »Ich habe schon bessere Tage erlebt.« Er schob sie beiseite und tauchte den Käscher ins Wasser. »Aber im Augenblick geht es nicht um mich. Du kannst unmöglich zwei Kinder großziehen, zwei Arbeitsstellen haben und dann auch noch Unsinn wie diesen selbst machen. Warum lässt du aus dem verdammten Pool nicht einfach das Wasser ab?«
    »Weil ich gerne schwimme. Außerdem gibt es jede Menge Frauen, die viel mehr machen als ich und damit auch zurechtkommen.«
    »Sie sind aber nicht du.« Womit seiner Meinung nach alles gesagt war.
    »Nein, sie haben kein derart wunderbares Heim, das ihnen niemand jemals nehmen würde, und sie haben auch nicht unbedingt einen Job, der nicht sofort gefährdet ist, wenn sie ihre Termine einmal nicht einhalten können.«
    Beleidigt versuchte sie, ihm die Stange abzunehmen, um selber mit der Arbeit fortzufahren. »Ich bin nicht die verwöhnte Prinzessin, für die du mich zu halten scheinst. Ich bin eine…« sie atmete zischend aus, während sie weiter an der Stange zog, ». . . fähige, intelligente Frau, die ihr Leben durchaus alleine in den Griff bekommt. Ich habe es unendlich satt, dass mir die Leute die Wange tätscheln und mich hinter meinem Rücken als die arme Laura bemitleiden.« Immer noch vergeblich zerrte sie an dem Käscher und fluchte erbost. »Ich bin nicht die arme Laura, und ich kann meinen gottverdammten Pool auch alleine reinigen. Also gib mir endlich die blöde Stange zurück.«
    »Nein.« Ihre Wut hatte eine beruhigende Wirkung auf ihn gehabt. Auch wenn sie noch nicht vollkommen außer sich war, verrieten ihre blitzenden Augen, die geröteten Wangen und das Knirschen ihrer Zähne, dass sie mühsam um Beherrschung rang. »Wenn du weiter mit mir herumstreitest, mein Herz, dann landest du im Pool. Und sicher ist das Wasser heute Abend ziemlich frisch.«
    »Also gut. Behalt das Ding. Schließlich bist du ein Mann, und im Allgemeinen haben Männer für derart stupide Arbeiten viel mehr Talent als Frauen. Aber ich habe dich nicht um deine Hilfe gebeten, und ich brauche sie auch nicht. Ebenso wenig wie ich deine wunderbaren Ratschläge oder deine unerbetene Kritik an meiner Lebensweise brauchen kann.«
    »Jetzt hast du es mir aber gegeben«, sagte er in ruhigem Ton. »Ich zittere vor Angst.«
    Sie sah ihn aus zusammengekniffenen Augen wütend an. »Du könntest ebenso leicht in den Pool fallen wie ich.«
    Interessant, stellte er fest. Hatte sie tatsächlich einen Hang zu körperlicher Gewalt? »Ach ja? Willst du vielleicht versuchen, mich hineinzuwerfen?«
    »Wenn ich es täte, dann würdest du – oh, nein! Bongo, nicht!« Ihre Wut auf Michael wich blankem Entsetzen, als sie sah, wie sich Bongo die Zeit damit vertrieb, die frisch gepflanzten Stiefmütterchen auszugraben. »Hör auf! Hör sofort auf damit!« Sie rannte um den Pool herum, riss den Welpen rüde hoch und unterzog seine schmutzige Schnauze einer stirnrunzelnden Musterung. »Wie konntest du das tun? Habe ich nicht Nein gesagt? Das war wirklich unartig. Du weißt, dass du nicht an die Blumen gehen sollst.«
    Als sie ihn wieder absetzte, um den Schaden zu begutachten, sprang Bongo fröhlich in das Beet zurück und grub erneut die Erde um.
    »Ich habe Nein gesagt. Hör auf. Warum gehorchst du mir nur nie?«
    »Weil er weiß, dass du ihm niemals wirklich böse bist. Bongo.« Beim Klang von Michaels Stimme hob der Vierbeiner den Kopf und bedachte ihn mit einem treuherzigen Blick. Michael meinte, beinahe zu hören, wie der Kleine dachte: »Himmel, Mick, nun gönn mir doch den Spaß.« Trotzdem schnippte er mit den Fingern, wies in Richtung Weg, und Bongo kam angetrottet, schüttelte sich und nahm gehorsam Platz.
    Hin und her gerissen zwischen Abscheu und Bewunderung atmete Laura zischend ein. »Wie kriegst du das nur hin?«
    »Es ist eine Gabe.«
    »Einfach phänomenal. Scheint, als käme ich noch nicht einmal mit einem zweieinhalb Kilo schweren Welpen klar.«
    »Dazu braucht man nichts

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