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So gut wie tot

Titel: So gut wie tot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter James
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ihn wieder.
    Sie kehrte in den Check-in-Bereich zurück und stellte sich an den Schalter der Business Class von British Airways. Das war der pure Luxus, doch sie hatte beschlossen, sich auf ihr neues Leben einzustimmen.
    Sie reichte der Frau hinter dem Schalter Pass und Flugticket. »Sarah Smith. Flug 309 mit Zwischenstopp in Rio de Janeiro.«
    »Vielen Dank, Madam.« Die Frau prüfte die Einzelheiten im Computer.
    Dann stellte sie die üblichen Sicherheitsfragen und klebte das Etikett an den Koffer. Er bewegte sich ruckend auf dem Förderband und verschwand hinter dem Plastikvorhang.
    »Geht der Flug pünktlich?«
    Die Frau schaute auf den Bildschirm. »Im Augenblick sieht es gut aus. Abflug 15.15 Uhr. Das Boarding beginnt um 14.40 Uhr, Flugsteig 54. Sie finden die Schilder zur Lounge, wenn Sie durch die Sicherheitskontrolle in den Duty-Free-Bereich kommen.«
    Abby bedankte sich und sah wieder auf die Uhr. Sie hatte Schmetterlinge im Bauch. Noch zwei Dinge waren zu erledigen, doch die hatten ein bisschen Zeit.
    Sie ging in die British Airways-Lounge und bestellte ein Glas Weißwein, um ihre Nerven zu beruhigen. Sie sehnte sich nach einer Zigarette, doch die musste warten. Sie aß einige winzige Sandwiches und setzte sich vor den Fernseher, in dem gerade die Nachrichten liefen. Im Geiste ging sie ihre Checkliste durch. Anscheinend hatte sie nichts vergessen. Um ganz sicher zu gehen, überprüfte sie noch einmal, ob ihr Handy so eingestellt war, dass es bei Anrufen ihre Nummer unterdrückte.
    Um 13.40 Uhr sah sie auf dem Bildschirm, dass das Boarding begonnen hatte, der Flug aber noch nicht aufgerufen wurde. Sie begab sich in einen ruhigen Bereich nahe der Toiletten, wo niemand sie hören konnte, und wählte die Nummer der Kripo, die DS Branson ihr gegeben hatte, falls sie ihn nicht auf seinem Handy erreichen konnte.
    Während es klingelte, horchte sie auf mögliche Ankündigungen über Lautsprecher, die ihren Aufenthaltsort verraten konnten.
    »Soko-Zentrale, DC Boutwood«, meldete sich eine junge Frau.
    Abby verstellte ihre Stimme und versuchte sich an einem australischen Akzent. »Ich habe Informationen über Ronnie Wilson. Er wird am Flughafen von Koh Samui einen Passagier des Fluges 271 von Bangkok Airways erwarten, Ankunftszeit 11.00 Uhr morgens Ortszeit. Haben Sie das notiert?«
    »Bangkok Airways, Flug 271, Koh Samui, morgen früh 11.00 Uhr Ortszeit. Mit wem spreche ich, bitte?«
    Abby hängte ein. Sie war nass geschwitzt und zitterte. Sie zitterte so sehr, dass es ihr kaum gelang, auf die SMS von vorhin zu antworten. Sie musste mehrfach korrigieren, bevor sie endlich fertig war. Sie las die Nachricht noch einmal durch, bevor sie sie abschickte.
     
    Wahre Liebe hat nicht immer ein Happyend, weil
    wahre Liebe niemals endet. Loslassen ist auch eine Art
    Liebeserklärung. XX
     
    Sie liebte ihn. Sehr sogar. Doch die vier Millionen Pfund liebte sie noch mehr.
    Außerdem hielt sie nichts von seiner schlechten Angewohnheit, Frauen umzubringen, die ihm Geld beschert hatten.
     
    *
     
    Kurz nach dem Start trank sie eine Bloody Mary und eine Miniflasche Wodka. Dann lehnte sie sich in ihrem Sitz zurück und öffnete den in Folie gewickelten Polsterumschlag. Der Sitz neben ihr war leer, sie musste also keine neugierigen Blicke fürchten. Sie warf einen Blick über die Schulter, das Kabinenpersonal war ebenfalls nicht in der Nähe. Vorsichtig holte sie eine Zellophantüte heraus.
    Sie enthielt einen Block Penny Blacks. Abby betrachtete das strenge Profil der Königin Victoria. Das Wort POSTAGE in leicht unregelmäßigen Buchstaben. Die verblichene Farbe. Sie waren erlesen, aber ganz und gar nicht vollkommen. Dave hatte ihr einmal erklärt, dass gerade die Unvollkommenheit sie so wertvoll machte.
    Das galt auch für andere Dinge im Leben, dachte Abby in ihrem wohligen Alkoholnebel. Wer wollte schon vollkommen sein?
    Wieder betrachtete sie die Marken. Ihr wurde bewusst, dass sie sie noch nie so intensiv angeschaut hatte. Sie waren etwas ganz Besonderes. Pure Magie. Lächelnd flüsterte sie ihnen zu: »Lebt wohl, meine Schönen. Bis später.«
    Dann verstaute sie sie wieder sicher.
    125
    NOVEMBER 2007 »Erholsamen Urlaub gehabt?«, erkundigte sich Roy Grace.
    »Sehr witzig. Ich habe den Strand nur vom Flugzeug aus gesehen«, erwiderte Glenn Branson.
    »Wie ich hörte, soll Koh Samui wunderschön sein.« »Es war saufeucht und hat die ganze Zeit wie aus Eimern geschüttet. Außerdem hat mich etwas ins Bein gebissen,

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