So heiß flirtet nur ein Playboy (Julia)
wahr?“
„Die New York University ist eine der zehn besten Unis der Welt“, stellte sie fest, ohne auf Jacks hämischen Tonfall einzugehen. „Sie vergeben ihre Plätze nicht an irgendwen, und ich werde auf meinen nicht wegen einer Affäre von unbestimmter Dauer verzichten.“
Er verzog die sinnlichen Lippen zu einem verächtlichen Lächeln. „Und wie viele Fäden musste Daddy ziehen, um einen dieser heiß begehrten Plätze für sein Töchterchen zu sichern?“
Lange konnte Imogen nur stumm seinen Blick erwidern, während seine Worte wie eine dunkle, zerstörerische Wolke zwischen ihnen hingen.
„Jack“, sagte sie schließlich kalt, „du bist ein Idiot.“
Mit diesen deutlichen Worten nahm sie ihren Mantel und ihre Tasche und verließ sein Büro.
13. KAPITEL
„Was ist los, Kumpel?“, wollte Luc wissen, als er eine Woche später zwei Gläser Bier auf den Tisch stellte und sich Jack gegenübersetzte. „Und versuch gar nicht erst, dich herauszureden, denn dieses Mal weiß ich, dass etwas passiert ist.“
Jack bedachte Luc mit jenem etwas starr wirkenden Lächeln, das ihm seit einigen Tagen ins Gesicht gemeißelt zu sein schien. „Danke für das Bier“, murmelte er und nahm einen tiefen Schluck.
Luc zuckte grinsend die Schultern. „Es ist nur der übliche Obolus des Gewinners.“
„Gewöhn dich nicht zu sehr daran.“
„Wir werden sehen. Also?“
„Also was?“ Jack setzte sein Glas ab und hielt gleichmütig Lucs durchdringendem Blick stand.
„Ich hatte dich nach dem Grund für deine miese Stimmung gefragt.“
Jack lächelte eisern weiter, obwohl ihm von der Anstrengung schon die Wangenmuskeln wehtaten. „Du hast mich gerade haushoch im Squash geschlagen. Ist das nicht Grund genug?“
„Netter Versuch, aber leider nicht sehr überzeugend“, meinte Luc. „Du hast auch früher schon gegen mich verloren und nicht so trübselig darauf reagiert.“
„Heute ist eben nicht mein Tag, so etwas kommt vor.“
Von solchen Tagen hatte es in letzter Zeit einige gegeben. Sieben, um genau zu sein. Nachdem Imogen ihm eröffnet hatte, dass sie weggehen würde, war Jack klar gewesen, dass ihm eine harte Zeit bevorstand. Aber das hier war schlimmer als alles, was er sich vorgestellt hatte.
Er konnte einfach nicht aufhören, an sie zu denken. An ihre letzte Begegnung, ihr letztes Gespräch und vor allem an seine unverzeihliche Bemerkung, die ihm aus lauter Enttäuschung einfach so herausgerutscht war. Je öfter er darüber nachgrübelte, umso mehr schmerzte es. Und umso größer wurden seine Schuldgefühle und seine Scham.
„Erinnerst du dich noch daran, wie du mich das letzte Mal so vernichtend geschlagen hast?“, fragte Luc. „Das war, nachdem ich Emily begegnet war und das Gefühl hatte, dass sie mein ganzes Leben aus den Angeln gehoben hat.“
„Tatsächlich?“ Jack ließ seinen Blick durch die Bar des Squash-Zentrums schweifen, um den unausgesprochenen Fragen in Lucs Augen auszuweichen.
„Ja, genau.“ Luc spielte eine Weile nachdenklich mit seinem Bierdeckel, bevor er hinzufügte: „Ich nehme also an, dass deine schlechte Verfassung etwas mit Imogen zu tun hat.“
Der Klang ihres Namens traf Jack mitten ins Herz. Verdammt, warum tat es bloß so weh? Es war vorbei. Imogen ging nach New York, und er würde wieder allein sein, was im Grunde das Beste war, was ihm passieren konnte. Denn so lebte es sich bedeutend sicherer, und außerdem war er daran gewöhnt.
Es war also eigentlich alles in Butter oder würde es zumindest bald sein. Vielleicht nicht von heute auf morgen – immerhin war ihre Affäre sehr intensiv gewesen –, aber früher oder später würde sein Leben wieder in seine alten Bahnen zurückkehren.
Es musste einfach so sein!
„Da Imogen und ich uns nicht mehr sehen, hinkt dein Beispiel ziemlich“, stellte er in sachlichem Tonfall fest.
Luc, der gerade sein Glas an die Lippen setzen wollte, hielt einen Moment inne. „Wie schade“, meinte er. „Ich mochte sie nämlich sehr und Emily ebenfalls.“
Jack biss die Zähne zusammen, als er sich an jenen Abend erinnerte, an dem sie zu viert Essen gegangen waren. An die mühelose Art, mit der Imogen sofort Kontakt zu den beiden Menschen gefunden hatte, die ihm am meisten auf der Welt bedeuteten …
„Was genau ist denn passiert?“, erkundigte Luc sich behutsam.
Jack presste die Lippen zusammen. „Eigentlich will ich nicht darüber reden.“
„Alles klar.“
Als Luc auf diese entnervende Art, die ihm eigen war, in
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