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So hell wie der Mond

So hell wie der Mond

Titel: So hell wie der Mond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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begann, fuhr er gelassen fort: »Einige von uns sind bezüglich ihrer Träume flexibler als andere und können es genießen, wenn es zu Veränderungen kommt. Sieh mich an, Kate«, bat er sanft. »Du bist die Frau, auf die ich zeit meines Lebens gewartet habe.«
    »Das ist nicht fair.« Sie preßte ihre Fäuste auf ihr schmerzendes Herz und trat eilig einen Schritt zurück. »So etwas zu sagen ist nicht fair.«
    »Wir haben uns darauf geeinigt, wie zivilisierte Menschen miteinander umzugehen. Von Fairneß hat niemand einen Ton gesagt.«
    »Ich will nicht so empfinden. Ich will nicht, dass es so weh tut. Warum läßt du mich nicht einfach in Ruhe nachdenken?«
    »Dann denk vielleicht sofort darüber nach.« Jetzt berührte er sie, zog sie eng an seine Brust – »ich liebe dich« – und küsste sie. »Ich will für den Rest meines Lebens mit dir Zusammensein. Ich will mich um dich kümmern und will, dass du dich um mich kümmerst.«
    »Aber ich bin nicht die Art von Frau, zu der man solche Dinge sagt.« Sie legte ihre Hand auf seine Brust. »Warum kannst du das nur nicht verstehen?«
    Er musste dafür sorgen, dass sie sich daran gewöhnte, solche Dinge aus seinem Mund zu hören, während er ihr lächelnd mit der Rechten über den Rücken strich.
    »Oh, nein!« Sie machte sich entschieden von ihm los. »Oh, nein, ich kenne diesen Blick. Immer, wenn du so guckst, denkst du, Kate muss beruhigt werden, Kate muss gestreichelt werden, Kate muss unauffällig dazu gebracht werden, dass sie sich meinen Vorstellungen unterwirft. Aber es wird nicht funktionieren. Glaub mir, das steht nicht zur Debatte! Ich fange gerade erst an, mein Leben wieder in den Griff zu kriegen«, tobte sie und durchmaß mit langen Schritten den Raum. »Ich habe den Laden. Und ist es nicht bereits schwer genug für mich, damit zurechtzukommen, dass ich so gerne hier bin? Wie soll ich mich darüber hinaus auch noch an alles andere gewöhnen? In der Liebe gibt es keine Regeln. Diese Erkenntnis kam mir, als ich mich die ganze Nacht in meinem Bett gewälzt habe, weil du gesagt hast, dass ich meine Sachen packen soll.« Sie wirbelte zu ihm herum und bedachte ihn mit einem todbringenden Blick. »Oh, das war wirklich niederträchtig von dir!«
    »Ja, das war es.« Hocherfreut über ihr Geständnis, dass sie eine ebenso elende Nacht hinter sich hatte wie er, grinste er sie fröhlich an. »Und es macht mich zufrieden, dass mir mein Tiefschlag offenbar gelungen ist. Schließlich hast du mir gestern abend furchtbar weh getan.«
    »Siehst du? Genau das passiert, wenn man sich von der Liebe einfangen läßt. Man tut einander weh. Ich habe nicht darum gebeten, mich in dich zu verlieben, geplant hatte ich es ganz sicher nicht. Und jetzt ertrage ich die Vorstellung nicht mehr, jemals ohne dich zu sein, nicht mehr morgens am Tisch zu sitzen und zuzugucken, wie du das Frühstück machst, oder dir zuzuhören, wenn du mir erklärst, dass ich mich bei diesem verdammten Gewichtheben konzentrieren soll. Nicht mehr mit dir und deinen Streunern am Strand Spazierengehen! Und außerdem will ich ein Baby von dir.«
    Er war ehrlich verblüfft. »Jetzt?«
    »Siehst du? Siehst du, was du angerichtet hast?« Sie sank auf die Couch und vergrub das Gesicht zwischen den Händen. »Hör dir nur an, was ich da von mir gebe. Ich bin ein vollkommenes Wrack. Ich bin vollkommen übergeschnappt. Ich liebe dich.«
    »Das alles weiß ich, Kate.« Er setzte sich neben sie und zog sie auf seinen Schloss. »Und es paßt mir hervorragend in den Kram.«
    »Aber was ist, wenn es mir nicht paßt? Vielleicht mache ich alles falsch.«
    »Kein Problem.« Er küsste sie auf die Wange und bettete ihren Kopf an seine Schulter. »Ich bin gut darin, die Dinge wieder ins reine zu bringen. Warum betrachten wir nicht zunächst einmal das Gesamtbild und kümmern uns später um die Details?«
    Sie stieß einen Seufzer aus, machte die Augen zu und hatte das Gefühl, wunderbar daheim zu sein. »Vielleicht machst ja auch du alles falsch.«
    »Dann wirst du da sein, um es wieder ins Lot zu bringen. Ich brauche dich.«
    »Du …« Diese Worte und sein Blick, der ihr verriet, dass er es ernst meinte, waren mächtiger als jeder Liebesschwur. »Ich brauche dich auch. Es ist mir wichtig, dass du mich brauchst. Gern sorge ich dafür, dass alles funktioniert. Aber zu heiraten …«
    »… wäre der praktische, logische nächste Schritt«, beendete er ihren Satz, woraufhin sie endlich lächelte.
    »Wäre es nicht. Und außerdem

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