Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
So hoch wie der Himmel

So hoch wie der Himmel

Titel: So hoch wie der Himmel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
Vom Netzwerk:
Kate und Margo aufhorchen ließ. Es war das Gelächter, das über Lauras Lippen drang. Das leise, gurgelnde Gelächter, das in letzter Zeit nie mehr erklang.
    Wie da die Freundin, eine der respektabelsten Damen der Gesellschaft, mit fliegenden Haaren, schmutzigem Gesicht und schweißnassem, verknittertem Baumwollhemd kichernd auf dem Felsen hockte, brach Margo ebenfalls in lautes Gejohle aus.
    Sie hielt sich den Bauch und wies auf Kate, die, auf Händen und Knien, mit wildem Blick in ihre Richtung sah, und klammerte sich, ehe sie vor lauter Lachen den Halt verlor, hilfesuchend an das Gestein.
    »Himmel, Kate! Selbst deine Augenbrauen kleben schon zusammen.«
    »Du siehst auch nicht gerade aus wie aus dem Ei gepellt, Engelchen. Obwohl du sicher der einzige Mensch auf Erden bist, der sich in weißer Seide auf Schatzsuche begibt.«
    »Oh, Scheiße, daran habe ich gar nicht mehr gedacht.« Beschämt sah Margo an sich herunter. Die zuvor makellose Tunika klebte ihr verkrustet an der Haut. Leise ächzte sie: »Das war mal ein Ungaro.«
    »Und jetzt ist es ein Putzlumpen«, stellte Kate freundlich fest. »Beim nächsten Mal versuchst du es besser mit Jeans und T-Shirt wie wir anderen Mitglieder der arbeitenden Klasse.« Kate stand auf und wischte sich den Dreck von der Hose. »So finden wir nie etwas. Wir müssen organisierter vorgehen. Und außerdem brauchen wir einen Metalldetektor.«
    »Keine schlechte Idee«, stimmte Margo ihr zu. »Aber wo kriegt man so etwas?«
    Bis Margo zurück im Penthouse war, dunkelte es bereits. Sie humpelte durch die Vordertür und zog sich auf dem Weg zur Badewanne mühsam die Kleider aus.
    Josh, der soeben ein Glases Poully Fuisse einschenkte, starrte sie verwundert an. »Was hast du denn angestellt?« Eilig stellte er das Glas auf den Tisch zurück und wandte sich ihr zu. »Hattest du einen Unfall? Bist du verletzt?«
    »Nein, nein, nichts da Unfall, aber mir tut jeder Knochen weh.« Sie fuhr zusammen, als sie versuchte, das heiße Wasser aufzudrehen. »Josh, wenn du mich wirklich liebst, gibst du mir ein Glas von dem Zeug, das du dir gerade eingeschenkt hast, und lachst mich, auch wenn du dich gerade dazu anschickst, nicht aus.«
    Da er kein Blut entdecken konnte, als sie langsam in die Wanne glitt, kehrte er halbwegs erleichtert ins Wohnzimmer zurück und holte zwei Gläser des goldenen Weins. »Sag mir du bist nicht zufällig von einer Klippe gestürzt?«
    »Nicht ganz.« Sie nahm ein Glas und leerte es mit wenigen gierigen Zügen, ehe sie verschnaufte und sich an die nächste Portion machte. »Vielen Dank!«
    Er zog eine Braue hoch, holte nun die ganze Flasche und kam zu ihr zurück. »Jetzt weiß ich’s. Ihr wart mit den Mädchen am Strand und habt ihnen erlaubt, euch mit euren Kleidern einzugraben.«
    Stöhnend lehnte sie sich zurück. »Dabei treibe ich inzwischen regelmäßig Sport. Wie kommt es dann, dass es offenbar immer noch untrainierte Muskeln in meinem Körper gibt? Wie kann einem etwas so zusetzen, frage ich? Würdest du mir bitte eine Massage bestellen?«
    »Ich massiere dich gerne selbst, wenn du mir endlich verrätst, was du angestellt hast.«
    Sie machte die Augen auf, um zu sehen, ob ihn ihr Zustand erheiterte. Nähme sie auch nur das geringste Zucken seiner Lippen wahr, wäre sein Schicksal besiegelt! »Ich bin mit Laura und Kate losgezogen.«
    »Und?«
    »Wir haben einen Schatz gesucht.«
    »Ihr habt…« Er fuhr sich mit der Zunge über die Zähne. »Hmm!«
    »War das vielleicht der Ansatz eines Grinsens?«
    »Nein, das war ein Hmm. Was höre ich da von einer Schatzsuche?«
    »Auf den Klippen. Wir hatten sogar einen Metalldetektor dabei.«
    »Ihr hattet einen …« Er versuchte mannhaft, sein Lachen mit einem Hustenanfall zu vertuschen, als sie die Augen mißtrauisch zusammenkniff. »Wusstet ihr denn überhaupt, wie so ein Ding funktioniert?«
    »Schließlich sind wir nicht doof.« Schmollend stellte sie, als der Wasserpegel stieg, die Luftdüsen an. »Kate wusste es. Und bevor du weitere schlaue Bemerkungen vom Stapel läßt, guck lieber in die Tasche meiner Hose und entschuldige dich bei mir.« Sie versank tiefer in dem heißen Naß, nippte an ihrem Wein und hoffte inzwischen doch auf eine kleine Überlebenschance.
    Bereit, auf ihr Spielchen einzugehen, stellte er sein Glas auf dem Rand der Wanne ab und schlenderte gemächlich in den Nebenraum. Ihre Hose lag weniger als dreißig Zentimeter von der Stelle entfernt, an der sie aus ihren Schuhen gestiegen war. Sie war

Weitere Kostenlose Bücher