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So hoch wie der Himmel

So hoch wie der Himmel

Titel: So hoch wie der Himmel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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so voller Erde, dass er sie vorsichtig mit zwei Fingern in die Höhe hob.
    »Ich fürchte, für deinen nächsten Einsatz brauchst du neue Kleider, mein Schatz. Diese hier weisen allzu viele Einschußlöcher auf.«
    »Schnauze, Josh! Und schau endlich in die Tasche.«
    »Wahrscheinlich hat sie einen Diamanten gefunden, der jemandem aus dem Ring gefallen ist«, murmelte er. »Und jetzt bildet sie sich ein, auf eine Edelsteinader gestoßen zu sein.«
    Plötzlich jedoch hielt er die Münze in der Hand und runzelte die Stirn. Eine spanische Münze, mehr als hundert Jahre alt.
    »Ich höre dich gar nicht lachen«, rief sie aus dem Bad. »Und genausowenig höre ich eine Entschuldigung.« Sie summte zufrieden vor sich hin, während das sprudelnde Wasser ihre Muskeln lockerte, und als sie spürte, dass er sich ihr näherte, öffnete sie langsam ein Auge. »Du brauchst dich gar nicht besonders anzustrengen. ›Ein einfaches Entschuldige, Margo, ich war ein Esel‹ genügt mir schon.«
    Er warf die Münze in die Luft und fing sie wieder auf, ehe er sich auf die Kacheln setzte. »Eine Doublone macht noch keinen Schatz.«
    »Rudyard Kipling?«
    Lässig gab er Auskunft: »J. C. Templeton.«
    »Ach, der.« Sie machte das Auge wieder zu. »Der war schon immer ein zynischer, aufgeblasener Besserwisser.«
    »Halt lieber die Luft an, schöne Frau«, warnte er, und tauchte ihren Kopf unter Wasser.
    Als sie spuckend wieder an die Oberfläche kam, drehte er die Münze in seiner Hand. »Ich muß zugeben, dass sie mir zu denken gibt. Wo genau habt ihr sie entdeckt?«
    Beleidigt wischte sie sich das Wasser aus den Augen. »Ich wüßte nicht, warum ich dir das erzählen sollte. Seraphinas Mitgift ist reine Frauensache.«
    »In Ordnung!« Er schlug ein Bein über das andere und hob sein Weinglas an den Mund. »Also, was war heute sonst noch los?«
    »Zumindest könntest du versuchen, mich zu überreden, dass ich dir mehr erzähle«, maulte sie.
    »Ich bin einfach zu dem Schluß gekommen, in Ruhe meine Chance abzuwarten«, sagte er und drückte ihr die Seife in die Hand. »Derweilen aktiviere vielleicht mal dieses Medium.«
    »Naja, meinetwegen …« Sie seifte sich eins ihrer langen, prachtvollen Beine ein. »Auf den Klippen vor dem Haus.
    Kate hat die Stelle mit ein paar übereinandergehäuften Steinen markiert. Aber wir haben bereits stundenlang nach meinem Fund gesucht und nicht einmal so etwas wie einen falschen Fuffziger entdeckt.«
    »Und was bitte ist ein falscher Fuffziger? Die Frage war rein rhetorisch gemeint«, sagte er, als sie zu schnauben begann. »Hör zu, Herzogin, ich will euch nicht den Spaß verderben. Schließlich habt ihr hier eine wirklich hübsche Münze entdeckt. Und das Datum stimmt. Wer weiß also, ob noch mehr davon rumliegt.«
    »Ich weiß es. Und Kate und Laura wissen es.« Sie fuhr sich mit den Fingern durch das nasse Haar. »Und noch etwas sage ich dir. Es hat Laura gefallen. Für eine Weile war sogar dieser verwundete Blick verschwunden, den sie immer dann bekommt, wenn sie sich unbeobachtet glaubt.«
    Als sie seine grimmige Miene sah, bereute sie die Bemerkung. Sie nahm seine Hand. »Ich liebe sie ebenfalls.«
    »Den Bastard zu feuern war einfach nicht genug.«
    »Immerhin hast du ihm auch noch die Nase gebrochen.«
    »Reicht nicht. Ich will nicht, dass sie leidet. Niemand verdient ein solches Elend weniger als sie.«
    »Oder scheint damit besser zurechtzukommen«, fügte sie hinzu und drückte ihm die Hand. »Du hättest sie heute erleben sollen. Sie hat richtig gegackert und war furchtbar aufgeregt. Wir haben sogar die Mädchen mit unserer guten Laune angesteckt. So fröhlich war Ali seit Wochen nicht mehr. Wir hatten einfach einen Riesenspaß. Allein die Vorfreude auf das Abenteuer hat gereicht.«
    Wieder sah er die Münze an und legte sie dann auf den Rand der Badewanne. »Und wann fahrt ihr mit eurer Suche fort?«
    »Wir haben beschlossen, regelmäßig sonntags zu graben.« Sie rümpfte die Nase, als sie das schmutzige Wasser sah. »Genausogut hätte ich ein Schlammbad nehmen können. Außerdem bin ich vollkommen ausgehungert. Macht es dir etwas aus, wenn wir heute abend hier essen? Ich muß mich noch abduschen und mir die Haare waschen.«
    Er sah zu, wie sie sich erhob und das Wasser in Strömen über ihren seidigen Körper rann. »Können wir vielleicht baden und essen?«
    »Kommt drauf an, was auf der Speisekarte steht.« Lachend tappte sie auf die Dusche zu.
    Am nächsten Morgen räkelte sie sich

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