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So hoch wie der Himmel

So hoch wie der Himmel

Titel: So hoch wie der Himmel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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dass unser Treffen in Rom beinahe ein Jahr her ist.«
    Sie hatten zusammen auf der Terrasse der Privatsuite des Templeton Rom gespeist, zu ihren Füßen die in üppiges Frühlingsgrün getauchte Stadt. Und ihr Leben, dachte Margo jetzt, hatte ebenso vielversprechend wie die neu ausschlagenden Bäume, ebenso glitzernd wie die Sonne ausgesehen.
    »Ich habe dich vermisst.« Laura drückte Margo schnell die Hand. »Wir alle haben dich vermisst.«
    »Wie geht es den Mädchen?«
    »Wunderbar. Sie werden jeden Tag größer. Ali war ganz begeistert von dem Kleid, das du ihr zum Geburtstag aus Mailand geschickt hast.«
    »Ihren Brief und die Bilder schleppe ich immer mit mir herum. Es sind wunderbare Kinder, Laura. Sie haben große Ähnlichkeit mit dir. Ali lächelt genauso wie du, und Kayla hat deine Augen geerbt.« Sie nahm einen Schluck Tee, denn die Rührung schnürte ihr die Kehle zu. »Es ist phantastisch, dass wir tatsächlich zusammen hier sitzen, wie wir es uns immer ausgemalt haben.« Ehe Laura etwas erwidern konnte, schüttelte sie schnell den Kopf und drückte ihre Zigarette aus. »Wie geht es Peter?«
    »Gut.« Ein Schatten flackerte in Lauras Augen auf, ehe sie eilig zu Boden sah. »Er hat im Augenblick furchtbar viel zu tun, so dass er noch gar nicht zu Hause ist. Ich nehme an, dass er wegen des Sturms sowieso nach dem Büro in unsere Stadtwohnung fährt.« Oder weil er lieber mit einer anderen Frau zusammen war. »Hat Josh dich in Athen erreicht?«
    Margo legte den Kopf auf die Seite und sah sie fragend an. »Josh? War er denn in Griechenland?«
    »Nein. Ich habe ihn in Italien aufgespürt, als wir hörten – als die erste Meldung in der Zeitung stand. Er wollte versuchen, seine Termine zu verlegen und zu dir zu fliegen, um dir beizustehen.«
    Die Freundin setzte ein dünnes Lächeln auf. »Dann hast du also den großen Bruder zu meiner Rettung ausgeschickt?«
    »Er ist ein hervorragender Anwalt. Wenn er will. Dann hat er dich offenbar nicht gefunden?«
    »Scheint so.« Margo lehnte sich müde gegen die hohe Lehne des Sessels, in dem sie saß. Immer noch fühlte sie sich wie in einem Nebel. Erst vor einer Woche war ihr Leben vollkommen aus den Fugen geraten. »Es ist alles so furchtbar schnell gegangen. Plötzlich kam die griechische Polizei an Bord von Alains Yacht und hat alles auf den Kopf gestellt.« Sie erlitt einen Schock, als sie von einem Dutzend uniformierter Griechen aus dem Schlaf gerissen und einem stundenlangen Verhör unterzogen wurde. »Und dann haben sie unter Deck das Heroin entdeckt.«
    »In der Zeitung stand, man hätte ihn über ein Jahr lang beobachtet.«
    »Das war eine der Tatsachen, die meinen idiotischen Arsch gerettet haben. Die Beobachtungen ergaben, dass ich offenbar tatsächlich nicht an der Sache beteiligt war.« Nervös zog sie eine weitere Zigarette aus ihrem Emailleetui und zündete sie an. »Er hat mich benutzt, Laura, hat einen Auftrag an Land gezogen, wo er die Drogen abzuholen beabsichtigte, und den nächsten dort, wo die Lieferung vereinbart war. Gerade hatte ich einen Phototermin in der Türkei hinter mich gebracht. Fünf grauenhafte Tage. Und er hat behauptet, dass die kleine Kreuzfahrt zu den griechischen Inseln zu meiner Belohnung stattfände. Eine Art vorgezogener Hochzeitsreise hat er es genannt.« Sie blies eine Rauchwolke in den Raum. »Er meinte, nicht lange, und die Scheidung wäre endlich durch – dann könnten wir offen zu unserer Beziehung stehen.«
    Margo sah dem Rauch nach, der in einer Spirale zur Decke zog, und fuhr mit leiser Stimme fort: »Natürlich hat das mit der Scheidung nicht gestimmt. Seine Frau scherte es wenig, dass er mit mir schlief, solange ich ihm nützlich war und sie regelmäßige Unterhaltszahlungen von ihm bekam.«
    »Oh, Liebes, das alles tut mir so entsetzlich leid.«
    »Das Schlimmste an der ganzen Sache ist, dass ich überhaupt auf diesen Mistkerl reingefallen bin.« Sie zuckte mit den Schultern, nahm einen letzten, tiefen Zug aus ihrer Zigarette und drückte sie entschlossen aus. »Auf die lächerlichsten Klischees, die man sich denken kann.« Alain konnte sie nicht halb so hassen wie sich selbst für ihre Ignoranz. »Er sagte, wir müssten unser Verhältnis und unsere Pläne geheim halten, bis auch das letzte Detail seiner Scheidung geregelt ist. Nach außen müssten wir Kollegen, Geschäftspartner, Freunde sein. Er würde mich managen und all seine Kontakte nutzen beim Aushandeln möglichst günstiger Verträge. Warum auch

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