So hoch wie der Himmel
schön?«
Inzwischen hatte er seine Neugierde lange genug bezähmt, so dass er nun den Kopf schüttelte, statt ihr weiter Rede und Antwort zu stehen. »Nein, erst du. Warum interessiert dich das?«
»Ich denke an eine – wie nennt man das noch? – Verkleinerung meines Besitzstandes.« Sie stahl sich eine Krabbe von seinem Teller.
»In der Tat spricht man heute, wenn man korrekt sein will, nicht mehr von Verkleinerung, sondern von einer Anpassung an die gegebenen Verhältnisse.«
»Meinetwegen. Das klingt wirklich besser! Ich denke also an eine Anpassung.« Wieder feixte sie übermütig. »Zehn Jahre lang habe ich allerhand Kuriositäten angehäuft, und es wird Zeit, einen Teil von ihnen zu verscherbeln. Meine Wohnung ist inzwischen viel zu voll, und auch meine Kleiderschränke kriege ich kaum noch zu. Da ich im Augenblick Zeit habe, meine Sachen durchzusehen, dachte ich …«
Sie brach ab. Er hatte kein Wort gesagt, aber sie wusste, dass er ihr Bedürfnis, ihren Stolz zu wahren, sicherlich verstand. »Ich brauche das Geld«, brachte sie schließlich tonlos vor. »Es wäre dumm von mir, so zu tun, als ginge es mir um etwas anderes. Kate denkt, dass sich eine Liquidierung meines Besitzes empfiehlt.« Tapfer zeigte sie die Zähne: »Und da das Angebot des
Playboy
nun einmal nicht in Frage kommt…«
»Statt ein Darlehen von mir anzunehmen, willst du, dass ich mich genüsslich zurücklehne und zuschaue, wie du deine Schuhe verkaufst, damit du dir mal wieder den Kühlschrank füllen kannst«, murmelte er verdrießlich.
»Und meine Taschen und meine Porzellandosen und meine Kerzenständer!« Sein – und sowieso jedermanns Mitleid – konnte ihr gestohlen bleiben. »Hör zu, die Streisand hat vor ein paar Jahren genau dasselbe gemacht, oder etwa nicht? Nicht, dass sie das Geld gebraucht hätte, aber was macht das schon für einen Unterschied? Sie hat den Krempel verkauft, den sie über Jahre hinweg gesammelt hat, und ich bezweifle, dass sie das nette Sümmchen, das sie dafür bekam, in den Wind schlug. Aller Voraussicht nach ist mein Gesicht derzeit nicht allzu gut zu verkaufen, und da ich meinen Körper nicht verkaufen will, bleibt mir nur noch der Verkauf meiner Besitztümer.«
Sein Mitleid wollte sie also nicht! »Ist es das, was du heute abend getrieben hast, als ich plötzlich vor deiner Haustür stand? Hast du deine Siebensachen registriert?«
»Auf eine impulsive, halb hysterische Art. Aber jetzt bin ich die Ruhe in Person, und ich sehe, dass der Plan – im Grunde war es ja Kates Idee – durchaus nicht unvernünftig ist.« Sie nahm seine Hand. »Josh, als wir uns zu Hause getroffen haben, hast du mich gefragt, ob du mir helfen kannst. Das ist der Fall. Ich bitte dich sogar darum.«
Er sah auf ihre Hand, an deren cremig weißen Fingern Saphire und Diamanten funkelten. »Was soll ich tun?«
»Zunächst einmal behalte die ganze Sache vorläufig für dich.«
Liebevoll umfaßte er die Finger, die er nach wie vor betrachtete. »In Ordnung. Und was noch?«
»Vielleicht könntest du mir helfen herauszufinden, wie und wo ich meine Habseligkeiten am günstigsten verkaufen kann. Wie ich den besten Preis erziele. Bisher habe ich meine Finanzen ebenso wie mein gesamtes Leben nicht sonderlich im Griff gehabt, aber das wird sich von nun an ändern, Ehrenwort! Ich möchte nicht, dass man mich übers Ohr haut, weil ich den Wert der einzelnen Gegenstände nicht kenne oder weil ich in zu großer Eile bin.«
Mit seiner freien Hand hob er sein Weinglas an den Mund. Er dachte über ihre Bitte nach, darüber, wie sich ihr am besten helfen ließ. »Ich kann dich schon beraten, wenn du tatsächlich damit einverstanden bist.«
»Absolut bin ich das!«
»So, wie ich die Sache sehe, hast du verschiedene Möglichkeiten. Du könntest sie in Kommission geben.« Ohne Margo aus den Augen zu lassen, füllte er ihre beiden Gläser nach. »Ich kenne einen Laden hier in Mailand, dessen Besitzer durchaus vertrauenswürdig ist. Er kommt zu dir ins Haus, schätzt den Wert der von dir zum Verkauf ausgewählten Dinge und zahlt dir dann ungefähr vierzig Prozent davon.«
»Vierzig? Das ist ja jämmerlich.«
»Tatsächlich sind vierzig Prozent noch ziemlich hoch geschätzt, aber wir haben geschäftlich sehr viel mit dem Mann zu tun, so dass er dir wahrscheinlich ebenfalls diesen Prozentsatz zugestehen wird.«
Sie knirschte mit den Zähnen und sah ihn fragend an. »Und welche Möglichkeiten gibt es noch?«
»Du könntest es mit einem
Weitere Kostenlose Bücher