So küsst nur ein Millionär
Gleiche zu fragen. Und Sie sollten es auch tun.“
Leider stand es ihm tatsächlich zu, wenn sie es auch hasste, einem Fremden Einblick in ihr Privatleben zu geben. Aber wenn es nun so weit kam, dass Beth und Patrick sich das Sorgerecht mit ihm teilen mussten? Dann musste sie, das heißt mussten Beth und Patrick, alles über ihn wissen.
Sie durfte keine Schwäche zeigen. „Die Klinik nimmt weder Empfänger noch Spender an, die HIV-positiv sind. Das sollten Sie doch eigentlich wissen.“
„Die Klinik behauptet auch, dass nie Fehler vorkommen.“
Stimmt. „Mit weniger als fünf. Und mit wie vielen Frauen haben Sie …?“
„Mit mehr als fünf. Aber ich bin immer vorsichtig gewesen.
Haben Sie momentan einen festen Freund?“
„Nein.“ Das war ja schlimmer als ein Blind Date. „Und Sie? Gibt es eine Frau, die Ihnen nahesteht und die meine Schwangerschaft nur schwer akzeptieren könnte?“
„Nein.“
„Einen Mann?“
Sein empörter Blick sprach Bände. Aber sie musste diese Frage stellen, denn dass ein Mann allein ein Kind aufziehen wollte, kam so gut wie nie vor.
Doch er hatte noch mehr Fragen. „Haben Sie irgendwelche Angewohnheiten, die die Gesundheit meines Kindes gefährden könnten? Nehmen Sie Drogen? Tabletten?“ Dabei musterte er sie langsam von oben bis unten.
Nicole wurde heiß und kalt zugleich. Der Mann hatte eine unerklärliche Wirkung auf sie. „Natürlich nicht. Sonst hätte ich nie zugestimmt, ein Kind für Beth auszutragen. Ich nehme nur die Vitaminpillen, die mir der Arzt empfohlen hat.“
„Gut. Dann wollen wir jetzt essen.“
„Ich möchte lieber zurück ins Büro.“ Oder nach Alaska … bloß weit weg .
„Aber Sie müssen etwas essen. Sie sind jetzt auch für ein Kind verantwortlich.“
Auch das stimmte. Sie folgte ihm in die Küche, die so edel wie das übrige Apartment ausgestattet war. Offensichtlich hatte er bereits etwas vorbereitet, denn er holte eine Auflaufform aus dem Backofen, und sofort duftete es nach geschmortem Gemüse und Knoblauch. Und obwohl sie vorher hätte schwören können, keinen Bissen herunterzubringen, knurrte ihr jetzt der Magen.
„Sie müssen ja ganz schön sicher gewesen sein, dass ich mit Ihnen komme“, sagte sie kopfschüttelnd.
„Wir beide wollen das Beste für das Kind. Und was ich bisher über Sie herausgefunden habe, sagt mir, dass Sie intelligent genug sind zu wissen, dass wir über diese ganze Sache in Ruhe reden müssen. Bitte, setzen Sie sich, und bedienen Sie sich. Es ist eine Gemüselasagne.“
Sie nahm Platz und sah zu, wie er einen Untersetzer aus der Schublade nahm und die Auflaufform darauf abstellte. Dann holte er ein duftendes Brot aus dem Backofen und schnitt ein paar Scheiben ab, die er in einen Brotkorb legte.
Doch damit nicht genug. Er hatte auch noch einen Bohnen-Tomaten-Salat vorbereitet. Und als er schließlich einen Krug mit Eistee aus dem Kühlschrank holte, konnte Nicole sich kaum noch zurückhalten. Erst jetzt merkte sie, wie hungrig sie war.
Sie lud sich den Teller voll, und sobald auch Ryan sich genommen hatte, fing sie an zu essen … Es schmeckte einfach himmlisch. Schon lange hatte sie nicht mehr etwas so Gutes gegessen.
Als sie nach einigen Minuten von ihrem Teller aufblickte, bemerkte sie, dass Ryan sie unverwandt ansah. Wie peinlich! Sie hätte etwas zurückhaltender sein sollen. Um ihn abzulenken, fragte sie: „Sie können kochen?“
„Ja, meine Großmutter hat darauf bestanden.“
„Sehr vernünftig. Und es schmeckt ganz ausgezeichnet.“
„Danke.“ Immer noch hielt er den Blick auf ihren Mund gerichtet, und plötzlich veränderte sich der Ausdruck in seinen Augen.
Was las sie darin? Verlangen? Sehnsucht? Nicole wusste nur, dass ihr Puls plötzlich zu rasen anfing. Doch das durfte nicht sein. Er durfte nicht diese Wirkung auf sie haben. Schnell dachte sie an das, was sie an ihm störte. Dass alles nach seinem Willen gehen musste. Dass er diese gefährlichen Hobbys hatte. Dass er ihr das Kind wegnehmen wollte.
„Trotz Ihrer häuslichen Qualitäten scheinen Sie aber nicht genug Verantwortungsgefühl zu besitzen, um ein Kind aufzuziehen. Wenn ich an Ihr Boot und Ihr Motorrad und an das denke, was ich so über Sie gelesen habe …“
„Sie sollten nicht alles für bare Münze nehmen, was in den Klatschblättern steht.“
„Stimmt es denn nicht, dass Sie Ihre Frauen häufiger wechseln als Ihre Hemden? Ein Kind braucht Sicherheit und Stabilität.“
„Ich habe in letzter Zeit keine
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