So küsst nur ein Millionär
führten.
„Nicole …“ Ryans Stimme war dunkel vor Erregung, als er versuchte, nach ihr zu greifen. Aber Nicole wich zurück und stieß an die Reling. Es durfte nicht sein. Was der Mann in ihr auslöste, war zu gefährlich.
„Es geht nicht, Ryan. Das Verlangen nacheinander, die Verbindung, die wir spüren, das hat keine wirkliche Grundlage. Nur weil wir vorhin in der Praxis diesen magischen Augenblick erlebt haben …“
„Wenn du das glaubst“, unterbrach er sie schnell, „dann machst du dir etwas vor.“
Vielleicht, aber … „Ich kann mich nicht mit einem Mann einlassen, der mir mein Kind wegnehmen und damit mein Verhältnis zu meiner Familie zerstören will.“
„ Unser Kind.“
„Hör auf damit!“
„Dadurch ändert sich nichts an den Tatsachen.“
Abrupt wandte sie sich um und blickte starr aufs Wasser. „Ich will wieder an Land.“
Doch er packte sie beim Ellbogen und drehte sie zu sich herum. „Vorher will ich dir noch meinen Lieblingsplatz zeigen. Denn dort werde ich auch oft mit unserem Kind sein.“ Und als sie unwillig die Stirn runzelte, fügte er hinzu: „Selbstverständlich werde ich sehr vorsichtig sein. Die Sicherheit des Kindes wird immer an erster Stelle stehen.“
Sofort sah sie im Geiste einen kleinen Jungen mit blauen Augen und dunklem Haar vor sich, der an der Reling stand und begeistert zu seinem Vater aufschaute. Das tat weh. Aber wenn sie den Lieblingsplatz kannte, dann konnte sie das Kind wenigstens hin und wieder in Gedanken begleiten. Sie senkte den Kopf. „Okay.“
Ryan drückte ihr eine Baseballkappe und eine Schwimmweste in die Hand. „Ich habe kein Sonnenschutzmittel dabei. Deshalb musst du die Mütze aufsetzen.“
Er warf den Motor an. Das Schiff glitt langsam aus dem kleinen Hafen, und Nicole ließ sich erschöpft auf die Bank sinken.
8. KAPITEL
Das hätte ich nicht tun sollen. Auch das Dröhnen des Motors konnte Ryan nicht von diesem Gedanken abbringen.
Nicole zu küssen war ein Riesenfehler gewesen.
Sie wollte heiraten. Er nicht.
Sie war ein Familienmensch. Er nicht.
Sie kümmerte sich zuerst um andere. Für ihn waren die eigenen Bedürfnisse das Wichtigste.
Wenn sie nur nicht so sexy wäre! Er brauchte nur an ihre Lippen, ihre Brüste zu denken, und schon stand er wieder regelrecht in Flammen. Dabei sollte er sich lieber auf etwas Sachliches konzentrieren. Da vorne war schon seine Lieblingsbucht. Er stellte den Motor ab, und das Boot trieb auf den Anleger zu.
Doch Nicole ging Ryan nicht aus dem Sinn. Wenn ich die Mutter heirate, habe ich kein Problem mit dem Sorgerecht. Was für ein absurder Gedanke! Ryan wusste nur zu gut, wie schädlich eine schlechte Ehe für Kinder war. Und dennoch ließ ihn eine ganz bestimmte Vorstellung nicht mehr los: Nicole, wie sie sich auf seinem Bett ausstreckte … wie sie sich zu dem Kind hinabbeugte …
Er fluchte leise vor sich hin und machte die Leine an dem Poller fest.
Nicole stand auf und trat hinter ihn. „Dürfen wir denn hier an Land gehen? Ist das nicht Privatgelände?“
„Ja, aber wir haben die Genehmigung. Denn hier steht eins der Objekte, das ich dir zeigen wollte.“
„Aber ist diese Gegend nicht auch mit dem Wagen erreichbar?“
„Das schon. Aber dann hättest du nicht den richtigen Eindruck von meiner Lieblingsbucht. Komm, da hinten ist ein kleiner überdachter Platz. Dort können wir essen. Die Maklerin wird in etwa dreißig Minuten hier sein.“
Er nahm die große Tüte sowie Nicoles Schuhe und stieg auf den hölzernen Steg. Dann streckte er die Hand aus, die Nicole nach kurzem Zögern ergriff.
„Zieh lieber deine Schuhe an. Hier kann man sich leicht einen Splitter reinreißen.“ Während sie in ihre High Heels schlüpfte, hielt er sie am Arm fest. Wie gut sich ihre von der Sonne gewärmte Haut anfühlte. Sofort beschwor seine Fantasie wieder verlockende Vorstellungen herauf. Sie beide nackt auf seinem zerwühlten Bett. Er, wie er ihr die Hand auf den Bauch legte, in dem sein Kind, ihr gemeinsames Kind heranwuchs …
Schnell ließ er sie los und ging vor zu dem kleinen Picknickplatz am Ende des Anlegers.
„Das ist aber hübsch.“ Mit glänzenden Augen blickte Nicole um sich und wies dann auf ein zweistöckiges Gebäude, das oben am Hang lag und dessen weiter Garten sich in sanften Terrassen bis an das Flussufer erstreckte. „Ist das das Haus, das die Maklerin uns zeigen will?“ Als Ryan nickte, fuhr sie begeistert fort: „Genau das habe ich gemeint. Das Gelände ist nicht zu
Weitere Kostenlose Bücher