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So schwer, sich leicht zu fuehlen

So schwer, sich leicht zu fuehlen

Titel: So schwer, sich leicht zu fuehlen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Rosenkranz
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andererseits hatte ich Angst vor dem Unbekannten. Dort würde ich nicht meine gewohnten Lebensmittel kaufen können, und was, wenn wir eingeladen wurden?
    Doch der Kampf begann schon auf der langen Autofahrt in den Süden: „Wer möchte noch ein Sandwich?“ Es gab leckeres Baguette mit Würstchen, „Pain au Chocolat“ und Vanillemilch. So wie damals, als ich noch gesund gewesen war. Jetzt konnte ich mir gar nicht mehr vorstellen, so etwas je gegessen zu haben.
    Meine Brüder vertilgten bergeweise Sandwichs, Pommes und Schokolade, und ich wurde immer hungriger und gereizter.
    â€žDéborah, iss bitte auch etwas.“ Meine Mutter behielt mich immer im Auge. Hier würde ich keine Chance haben, ihr zu entkommen, und so biss ich in meinen Apfel und freute mich über die kleinen Light-Käsewürfel, die es nur in Frankreich gab. Ich konnte und durfte nicht mehr essen!
    Die Fahrt dauerte mindestens acht Stunden. Das bedeutete für mich acht Stunden lang praktisch keine Bewegung, also würde ich auch keine Kalorien verbrennen. Ich durfte deshalb nur so wenig wie möglich zu mir nehmen. Und mir graute schon vor der Ankunft. Sicher hatten unsere Freunde zur Begrüßung ein großes Dinner für uns vorbereitet.
    Als wir endlich weiterfuhren, setzte ich mich unglücklich wieder auf meinen Platz. Alle lachten und waren voller Energie, während ich hoffte, dass keiner das laute Knurren meines Magens hörte!
    Dann gönnte ich mir einen Kaugummi. Doch selbst beim Kauen hatte ich die ganze Zeit Angst, den Kaugummi aus Versehen zu verschlucken. Was würde dann passieren? Würde er meinen Magen zukleben? Würde ich davon Verstopfungen bekommen und anschwellen? Also kaute ich äußerst vorsichtig, um einen „Unfall“ zu vermeiden.
    Die nächste Hürde wurde der Strand. Wie verstecke ich meinen Körper im Bikini am Strand? Mir war bewusst, dass es für meine Mutter ein Schock werden würde, mich so zu sehen! Andererseits war ich mächtig stolz darauf, einen Bikini tragen zu können. Das hatte ich in meinem ganzen Leben noch nie getan!
    Es kam, wie es kommen musste: Ich erntete mitleidige Blicke in meinem Bikini aus der Kinderabteilung, und meine Mutter musste schwer schlucken. Doch sie sagte nichts, weil sie genau wusste, dass es nur wieder in Tränen enden würde. Jede kleinste Bemerkung machte mich in Nullkommanix aggressiv, und ich schaltete um auf: „Ihr versteht mich alle nicht, lasst mich bloß in Ruhe!“
    Meine Mama versuchte es einfach, indem sie nie aufhörte, mich zu fragen, ob ich ein Eis möchte, wenn meine Brüder welches holten. Auch wenn alle die Antwort kannten.
    Wenn mein Nein akzeptiert wurde, war alles okay. Sobald aber jemand sagte: „Ach, komm schon!“, wurde ich wütend und schrie denjenigen an, bevor ich in Tränen ausbrach. Wieso? Weil ich so gerne ein Eis gehabt hätte. Aber sie konnten einfach nicht verstehen, dass ich überzeugt davon war, von diesem einen Eis sofort wieder fett zu werden.
    Ich gab mir in diesem Urlaub auch redlich Mühe, etwas mehr zu essen. Doch es war sehr anstrengend für mich. So wie eigentlich alles. Schon allein der Gedanke, die Strandmatten vom Parkplatz bis ans Wasser zu tragen, war eine Qual. Ich hatte kaum noch die Kraft dazu. Dennoch sprang ich immer wieder ins Wasser und versuchte, so viel wie möglich zu schwimmen, um wieder einmal Kalorien zu verbrennen.
    Man glaubt es kaum, aber selbst entspannt in der Sonne liegen konnte ich nicht mehr. Meine Beckenknochen standen so weit heraus, dass mir das Liegen auf dem Bauch Schmerzen bereitete. Wenn ich mich umdrehte, tat mir die Wirbelsäule weh. Aber das war es mir wert. Endlich war ich schlank!
    Meine Brüder sprangen von den Felsen ins Wasser, und ich musste ihnen dabei zusehen. Wie gerne hatte ich das früher getan. Doch ich traute mich nicht einmal, auf die Felsen zu steigen, von wilden Sprüngen ganz zu schweigen. Ich hatte gar nicht die Kraft dazu, und mein Körper war sehr empfindlich geworden. Bei jeder kleinen Berührung bekam ich ja schon blaue Flecken. Einmal hielt mich sogar die Polizei auf der Straße an, als sie meine blauen Flecken sahen. Sie wollten sicher gehen, dass ich nicht von meinem Freund oder meinen Eltern geschlagen werde. Ein großes Lob an die Aufmerksamkeit der Polizei! Doch diese Flecken hatten andere Gründe.
    Ich ging schließlich doch mit und wollte mit

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