So schwer, sich leicht zu fuehlen
schon, warum wir immer um Gottes Schutz für dich beten.â
Mit Interesse verfolgte ich, dass seine Rolle in der Soap nur wenige Wochen später abgesetzt wurde und man ihn seitdem nie wieder im Fernsehen gesehen hat.
Viel Erfolg und nichts in der Tasche
Für alle um mich herum war ich die erfolgreiche Déborah, die im Musikbusiness Fuà gefasst hatte. Ich war ständig unterwegs und man sah immer mal Fotos von mir in irgendwelchen Boulevardblättern. Doch wie viel Mühe und Rückschläge dahintersteckten, das sah natürlich niemand. Wie oft saà ich bei irgendwelchen Plattenlabels und musste mir anhören: âMach erst mal, und dann sehen wir, was daraus wird.â Zu Deutsch: âZahl du die Produktion, Fotoshootings, Klamotten und Spesen erstmal selbst, und wenn es dann läuft, springen wir mit ins Boot.â Bei einem weiteren Labeltreffen lachte der A&R mich einfach aus: âMädchen, mach doch keinen Unsinn und geh wieder arbeiten. Dort bist du besser aufgehoben.â
Doch mein Produzent Daniel baute mich immer wieder auf: âDéborah, du wirst sehen, deine Zeit wird kommen.â
Von meinem Aushilfsjob am Flughafen konnte ich knapp meine Miete und ein paar Nebenkosten zahlen. Doch wie es im Leben so ist, fallen zusätzlich noch einige Kosten an. Einkaufen wurde für mich zu einem traurigen Ereignis. Ich suchte in all meinen Handtaschen den Boden nach ein paar Cent ab, die ich dann zusammenkratzte, um mir noch etwas zu essen kaufen zu können. Dann stand ich im Laden vor dem Kühlregal und musste überlegen, ob ich mir Schinken oder Käse kaufen sollte.
Einige Male war ich mit dem letzten Tropfen Benzin im Auto unterwegs, fuhr bei jeder Gelegenheit im Leerlauf oder so niedrigtourig wie möglich und konnte ansonsten nur noch beten, dass es noch bis nach Hause reichte (was es eigentlich dann auch immer tat).
Einerseits lebte ich in einer Welt, in der ich in wunderschönen Kleidern über den roten Teppich schritt und abgelichtet wurde, bevor ich dann Champagner gereicht bekam und in tollen Hotels nächtigte. Doch auf der anderen Seite gab es meine reale Welt, in der ich oft nicht einmal meine Miete zahlen konnte und nicht wusste, ob ich es schaffen würde. Ein Leben zwischen den Fragen: âWie zahle ich meine Schulden ab?â und: âFrau Rosenkranz, möchten Sie noch etwas Champagner?â
Ja, Schulden hatte ich nach wie vor, immer noch wegen des Australien-Aufenthalts und der üblen Handyrechung, die meine âFreundinâ produziert hatte. Bis heute zahle ich das ab â und wie durch ein Wunder ohne einen schlechten Gedanken über sie. Ich habe ihr verziehen, und so bleibt es. Es mag komisch klingen, aber ich hätte nur halb so viele Wunder erlebt, wenn das damals nicht so geschehen wäre. Auch kleine âAlltagswunderâ.
Zum Beispiel saà ich einmal im Flugzeug nach London, dank meiner Standby-Tickets, die mich kaum etwas kosteten, in der Business Class , was ja ein Witz an sich ist. Keinen Cent in der Tasche, aber schön in der Business Class sitzen und lächeln, während die anderen mit neidischen Blicken an mir vorbei in die Economy gehen. Doch bei der Landung fing ich an, mir Sorgen zu machen. Wie würde ich nun in die Stadt kommen? London ist ja bekanntlich sehr teuer, und es war noch ein ganz schönes Stück zu fahren. Ich schickte ein StoÃgebet zum Himmel ... und konnte es selbst kaum glauben: Kaum hatte ich fertig gebetet, drehte sich der Mann, der neben mir saÃ, zu mir um und fragte: âKann ich Sie in die Stadt mitnehmen? Mein Fahrer steht schon am Flughafen.â Wir hatten vorher kein einziges Wort miteinander gesprochen!
Und dieses Erlebnis war kein Einzelfall.
Natürlich gibt es keine Garantie dafür, dass es so läuft. Aber möglich ist es! Und es zeigt auch wieder, dass es sich lohnt, den ehrlichen und geraden Weg zu gehen! Oh, ich möchte nicht behaupten, dass ich keine Fehler gemacht habe! Die machen wir alle! Aber meine Motivation war immer, das Richtige zu tun, und darum geht es auch immer noch.
Wir fallen alle hin, immer wieder. Die Frage ist einfach, ob wir dann liegen bleiben oder uns zusammenreiÃen, an uns und unseren Fehlern arbeiten und weitermachen!
Niemand hat je behauptet, dass das Leben ein Zuckerschlecken werden würde. Umso dankbarer bin ich zu wissen, dass ich nicht so bleiben muss, wie ich bin. Mein Glaube hat mir hier immer
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