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So sexy, so verführerisch

So sexy, so verführerisch

Titel: So sexy, so verführerisch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara McCauley
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tatsächlich verlegen.
    Und als ihr einfiel, warum ihre Bluse offen war, spürte sie, wie ihre eigenen Wangen rot anliefen. Oh mein Gott, stöhnte sie innerlich. Die Erinnerung an ihren Beinahe-Striptease nahm ihr den Atem. Schnell knöpfte sie die Bluse zu und wünschte sich inbrünstig, die Erde würde sich unter ihr auftun und sie verschlucken.
    “Tante Emerald, Tante Ruby”, brachte sie schwach hervor und räusperte sich. “Was macht ihr hier?”
    “Wir haben dir doch gesagt, dass wie kommen, Liebling”, sagte Ruby, aber ihr Blick ruhte immer noch sehr interessiert auf Callan. “Hast du das vergessen?”
    Abby sah auf die Uhr. “Es ist erst halb acht Uhr morgens. Ich sollte euch um halb zwei am Flughafen abholen.”
    “Ach, das.” Emerald machte eine wegwerfende Handbewegung. “Wir haben einen früheren Flug genommen. Ruby sollte dich davon informieren.”
    “Stimmt doch gar nicht.” Ruby legte die Hände auf ihre wohlgepolsterten Hüften, wobei ihre Armreifen laut klapperten, und sah ihre Schwester finster an. “Das solltest du tun, Emerald. Ich habe das Taxi angerufen.”
    “Du streitest schon wieder, Ruby”, meinte Emerald mit einem hochmütigen Lächeln.
    Na, wunderbar, dachte Abby verzweifelt. Genau das hat mir noch gefehlt. Das Duell der Giganten.
    “Es ist nicht wichtig”, warf sie ein, bevor das Streitgespräch hitziger wurde. Sie umarmte beide. “Es ist schön, euch zu sehen.”
    Trotz der unangenehmen Situation, meinte Abby es ehrlich. Ihre Tanten waren sicher recht exzentrisch und überwältigend, aber sie liebte beide von ganzem Herzen. Nachdem sie ihre Nichte herzlich begrüßt hatten, wandten sie ihre Aufmerksamkeit wieder dem Mann zu, in dessen Armen Abby vor kaum fünf Minuten gelegen hatte.
    Abby holte tief Luft. “Tante Emerald, Tante Ruby, das ist Mr. Sinclair.”
    Ihre Tanten waren offensichtlich verwirrt. “Mr. Sinclair?”
    “Mein Chef. Ich glaube, ich habe euch von ihm erzählt.”
    “Du nennst deinen Verlobten Mr. Sinclair, Abby?”, fragte Ruby verblüfft.
    Abby biss sich auf die Unterlippe. Jetzt war der Augenblick gekommen, da sie Farbe bekennen musste. “Er ist nicht …”
    “Für so reizende Damen bin ich natürlich nicht Mr. Sinclair”, unterbrach Callan sie leichthin. “Für Sie bin ich Callan.”
    Abby sah mit angehaltenem Atem zu, wie er ihr einen Arm um die Schultern legte und spielerisch ihre Wange zwickte. “Manchmal ist Abby wirklich ein kleiner Witzbold.”
    Sie traute ihren Ohren nicht. Mr. Sinclair hatte sie noch nie ‘Abby’ genannt, und ganz bestimmt nicht ‘Witzbold’! Sie musste unter Halluzinationen leiden. Das waren noch die Folgen vom übermäßig genossenen Alkohol. Aber er fühlte sich ganz und gar nicht wie eine Halluzination an, sondern wie ein Mensch aus Fleisch und Blut.
    “Abby hat mir so viel von Ihnen erzählt”, fuhr er fort. “Ich verstehe natürlich, was Sie denken, wenn Sie uns beide hier so vorfinden. Aber die Wahrheit ist, wir waren gestern Abend so lange auf und haben über Ihren Besuch gesprochen, dass wir an Ort und Stelle eingeschlafen sein müssen. Nicht wahr, Abby?”
    Sie lächelte gezwungen. “Nun, tatsächlich ist es so, dass …”
    Callan unterbrach sie wieder. “Dass Abby gestern ein bisschen zu tief ins Glas geschaut hat. Sie war ja nie besonders trinkfest, wie Sie wissen.”
    Emerald und Ruby nickten mitleidsvoll, und Ruby sagte: “Das hat sie von ihrem Vater, fürchte ich. Unsere Familie hat Alkohol immer sehr gut vertragen, obwohl wir natürlich nur zu sehr besonderen Anlässen welchen zu uns nehmen, und selbst dann mit äußerster Zurückhaltung.”
    Abby unterdrückte ein Lachen. ‘Zurückhaltung’ war kaum ein Wort, das man mit der Bliss-Familie in Verbindung bringen konnte. Und nur wenn man Sonnenauf- und Sonnenuntergang als besondere Anlässe betrachtete, konnte sie der Behauptung ihrer Tante zustimmen. Aber in einem Punkt hatte ihre Tante recht – dass sie unglaubliche Mengen von Alkohol konsumieren konnten, ohne unter unangenehmen Nebenwirkungen zu leiden. Ganz im Gegensatz zu ihrer Nichte.
    Abby dachte an den gestrigen Abend und erschauerte. Sie hatte ihrem ehemaligen Chef ihre Brüste gezeigt, um Himmels willen! Was musste er jetzt bloß von ihr denken! Wie sollte sie ihm nur je wieder ins Gesicht sehen?
    Aber im Augenblick schien sie keine andere Wahl zu haben. Sein Arm lag immer noch besitzergreifend um ihre Schulter. Abby konnte deutlich die Wärme seines Körpers spüren.
    “Na?”

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