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So sexy, so verführerisch

So sexy, so verführerisch

Titel: So sexy, so verführerisch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara McCauley
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über den Kopf zu ziehen, als er die Tür öffnete.
    Emerald und Ruby, wie immer farbenprächtig gewandet, flöteten fröhlich: “Guten Morgen.”
    Sie folgten Callan plaudernd ins Haus und fragten ihn, ob es Abby besser ginge. Er versicherte ihnen, dass sie in Ordnung war, und während er Kaffee aufsetzte, berichteten sie ihm in allen Einzelheiten, was sich gestern noch auf der Party getan hatte.
    Miss Rose Primple, die Bibliothekarin der Highschool von Bloomfield, hatte
Secondhand Rose
gesungen, der Bürgermeister gab eine herrliche Vorstellung von
Jailhouse Rock
, wobei er die sinnlichen Hüftbewegungen des ‘King’ so gekonnt imitierte, dass das Publikum raste.
    Und ausgerechnet Lucian, Callans zurückhaltendster Bruder, lieferte seine eigene Interpretation von George Thoroughgoods
Bad to the Bone
. Callan hätte ein ganzes Monatsgehalt gegeben, um das zu sehen. Er konnte sich gut vorstellen, dass Lucian heute einen ziemlichen Kater hatte.
    Was immer sie auch sonst getan hatten, Abbys Tanten hatten auf jeden Fall ein wenig Leben in die kleine Stadt gebracht. Sie würden Callan fehlen, wenn sie wieder abreisten.
    Aber obwohl sie sicher wussten, wie man eine Party in Schwung brachte, konnte Callan sich nicht vorstellen, im selben Haus mit ihnen zu leben und nie eine ruhige Minute zu haben. Er dachte an das, was Abby ihm gestern Abend gesagt hatte. Dass sie sich nie an die Lebensweise ihrer Familie gewöhnen konnte. Und obwohl sie offensichtlich großes Talent besaß und wahrscheinlich sogar das Zeug zu einem Star hatte, zog sie einen normalen, alltäglichen Bürojob mit regulärer Arbeitszeit vor.
    Und sie gehörte ihm, in jeder Hinsicht.
    Er lächelte. Er war wirklich der glücklichste Mann auf Erden.
    “Guten Morgen, Liebes”, sagten Emerald und Ruby gleichzeitig.
    Callan drehte sich um und sah Abby zögernd in die Küche kommen. Sie hatte ein langes, zartrosa Baumwollkleid angezogen, sich das Haar gekämmt und an den Seiten mit perlenbesetzten Haarspangen befestigt. Sie küsste ihre Tanten und warf Callan einen Blick zu, in dem Schüchternheit und Koketterie sich die Waage hielten. Callan schluckte nervös und wünschte, er wäre wieder allein mit ihr.
    “Fühlst du dich besser?”, fragte Emerald, während Abby eine Tasse aus dem Schrank nahm.
    “Viel besser, danke.” Callan sah die Röte auf ihren Wangen, bevor sie sich umdrehte, um sich Kaffee einzuschenken. “Ich hatte nur ein wenig Kopfschmerzen.”
    “Abby.” Ruby klopfte auf den Stuhl neben sich. “Setz dich, meine Liebe. Tante Emerald und ich möchten mit euch beiden reden.”
    Abby verschüttete ihren Kaffee. Sie sah Callan erschrocken an, aber er zuckte die Achseln und lächelte sie ermunternd an. Abby setzte sich mit angehaltenem Atem.
    “Wir wollen euch sagen, dass wir uns großartig unterhalten haben in der vergangenen Woche”, sagte Ruby. “Aber wir haben beschlossen, einige Tage früher nach Florida abzureisen und uns die Sehenswürdigkeiten von Miami anzusehen.”
    “Ihr fahrt ab?”, fragte Abby überrascht.
    “Und zwar heute, und ich hoffe, es macht euch nicht zu viel aus.” Emerald tätschelte ihrer Nichte die Hand. “Das Taxi, das uns zum Flughafen bringt, wartet schon.”
    “Aber ihr …”
    “Wir kommen natürlich rechtzeitig zur Hochzeit wieder”, versicherte Ruby ihr. “Lasst uns das Datum wissen, sobald ihr euch entschlossen habt.”
    Als Abby protestieren wollte, kam Emerald ihr zuvor. “Aber, aber, meine Kleine, du weißt, wie sehr wie es hassen, uns zu verabschieden. Also umarm uns einfach nur, und wir rufen dich an, sobald wir wieder in New York sind.”
    Sie standen beide auf, umarmten Abby und dann auch Callan und gaben ihm sogar einen Kuss auf die Wange.
    “Ihr werdet uns beide sehr fehlen.” Emerald tätschelte Callan die Wange und sah ihn mit einem Lächeln voller Zuneigung an. “Pass gut auf sie auf, Callan. Sie ist ein wahres Juwel.”
    Im nächsten Moment waren sie gegangen, die Tür schloss sich hinter ihnen, und Abby und Callan waren allein. Die Stille schien auf einmal so viel schwerer zu wiegen. Abby verschränkte die Hände ineinander und trat von einem Fuß auf den anderen. “Das war’s dann also”, sagte sie leise.
    Er ging auf sie zu. “Was willst du damit sagen?”
    Sie räusperte sich. “Du weißt schon, Callan. Du brauchst nicht mehr länger zu bleiben.”
    “Möchtest du, dass ich gehe, Abby?”
    Sie sah ihn ernst an. “Nein.”
    Dem Himmel sei Dank, dachte er, legte die Hände um

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