So sexy, so verführerisch
genau?”
“Glaub mir, mit seinem Boss zu schlafen führt nur zu Schwierigkeiten. Ich möchte, dass wir Freunde sind, aber wenn ich hierbleibe, werden wir der Versuchung früher oder später nachgeben, und das führt nur zu Komplikationen.”
Komplikationen? Sein ganzes Leben war eine einzige Komplikation, seit Abbys Tanten in die Stadt gekommen waren. Und er wurde mit Komplikationen gut fertig. Er packte Abby ein wenig unsanft bei den Armen und zog sie an sich. “Ich erlaube dir nicht, zu kündigen. Wir werden eine andere Lösung finden.”
Callan konnte ihr nicht sagen, dass er nicht wieder mit ihr schlafen würde, denn das wäre eine zu offensichtliche Lüge. Tatsächlich war es eher so, dass er hier und jetzt mit ihr schlafen wollte und heute Nacht und morgen und alle Tage und Nächte danach auch.
Aber er wollte auch, dass sie für ihn arbeitete.
Er weigerte sich zu akzeptieren, dass er nicht beides haben konnte. Sie fühlte sich genauso zu ihm hingezogen wie er sich zu ihr. Selbst jetzt sah er die Sehnsucht in ihren Augen. Doch sosehr es ihn auch drängte, sie mit einem Kuss zum Schweigen zu bringen, er erkannte doch, dass dies nicht der richtige Zeitpunkt dafür war. Sie brauchte nur noch ein wenig Zeit. Sie konnte ihm nicht ewig widerstehen. Sie würde bald einsehen, dass er recht hatte.
“Lass uns ein anderes Mal darüber sprechen”, sagte er sanft und gab sie frei.
Abby schüttelte den Kopf und gab ihm den Umschlag. “Nein, Callan. Ich werde meine Meinung nicht ändern. Ich werde nur noch bis zum nächsten Montag für dich arbeiten. Es tut mir leid.” Sie ging vorsichtig um ihn herum, und verließ ohne einen Blick zurück sein Büro.
Callan fluchte leise und sah dann in den Umschlag, den sie ihm gegeben hatte.
Es war ihre Kündigung. Noch etwas schien im Umschlag zu sein. Gleich darauf holte Callan den Verlobungsring heraus und sah ihn verständnislos an.
Zum Teufel, Abigail Thomas, dachte er.
Er hatte alles Menschenmögliche getan, um sie zu halten. Was konnte sie denn noch haben wollen, verdammt noch mal?
Laut fluchend zerriss er den Umschlag und warf die Fetzen in den Papierkorb. Du willst also einfach kündigen, was, dachte er wütend. Vergiss es, Kleine.
9. KAPITEL
“Gehst du mir aus dem Weg?”
Callan sah seine Schwester missmutig an und überlegte einen Moment, ihr einfach die Tür vor der niedlichen Nase zuzuschlagen. Doch stattdessen seufzte er nur, ging zur Seite, und Cara schlenderte in ihrem langen, geblümten Rock und dem weißen Top herein.
“Ich habe am Wochenende zwei Nachrichten auf deinem Anrufbeantworter hinterlassen und heute zwei in deinem Büro.” Cara stolperte fast über die offene Reisetasche, die Callan achtlos ins Wohnzimmer geworfen hatte. Tatsächlich hatte er sie voller Wut gegen die Wand geworfen und ihr dann noch einen Fußtritt verpasst, als er vor einigen Minuten nach Hause gekommen war. Eine Dose Rasierschaum und eine Tube Zahnpasta lagen auf dem Boden zerstreut.
“Ich war zu beschäftigt”, erwiderte er knapp. “Jetzt ist wirklich kein guter Zeitpunkt, Cara.”
“Ebenso wenig wie die vergangenen drei Tage, nicht wahr?” Sie verschränkte die Arme vor der Brust und sah ihn streng an. “Was ist los, Cal?”
Sosehr er seine Schwester liebte, Callan war nicht in der Stimmung, eine weitere Runde mit einer dickköpfigen Frau durchzumachen. Er ging zum Kühlschrank und holte sich ein Bier heraus.
“Weswegen glaubst du, dass etwas los ist? Alles ist in Ordnung. Einfach wunderbar.”
Cara warf einen Blick auf die Reisetasche und sah ihren Bruder mit erhobenen Augenbrauen an. “Sieht aber nicht so aus.”
“Ein Mann hat ein Recht auf ein wenig Privatsphäre, Schwesterherz. Er muss in der Lage sein, zu kommen und zu gehen, ohne dass jemand ihm nachspioniert oder sich in seine Angelegenheiten einmischt, meinst du nicht auch?”
Cara nickte ironisch. “Aber natürlich. Hast du dich mit Abby gestritten?”
Er verschluckte sich an seinem Bier. “Abby streitet nicht, sie trifft logische, rationale, vernünftige Entscheidungen.” Er knallte die Dose auf den Kaffeetisch, dass es nur so spritzte. Cara trat vorsichtshalber ein wenig zurück. “Sie hat gekündigt, verdammt noch mal! Und nur weil wir …”
“Weil ihr zusammen geschlafen habt?”, beendete Cara den Satz für ihn, als er sich unterbrach.
Na, wunderbar. Das hatte ihm gerade noch gefehlt, dass er sein Liebesleben mit seiner kleinen Schwester besprach. “Das ist allein unsere
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