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So sinnlich kann die Liebe sein

So sinnlich kann die Liebe sein

Titel: So sinnlich kann die Liebe sein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Sellers
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zuzwinkerte, als wären sie Beide in eine Verschwörung eingeweiht, verbesserte seine Laune kein bisschen.
    Jake und Bel mussten nebeneinander sitzen. Vermutlich hatten sie das bei einer längst vergessenen Planung so abgesprochen. Da hatte sie sich für unbesiegbar gehalten und nicht daran gedacht, wie viel Alkohol fließen würde. Jetzt, obwohl sie versucht war, besaß sie nicht den Mut, die Platzkarten zu vertauschen.
    Jake war genauso wenig begeistert. Er merkte jedoch auch, dass bereits Bels und Brads Eltern auf den Tisch zusteuerten. Unmöglich konnte er da einen Tausch wagen. Jeder hätte gleich ge merkt, was er da tat, und sich gefragt, warum.
    Bel versuchte, sich so natürlich wie möglich zu verhalten, lachte und unterhielt sich, obwohl sie schrecklich nervös war. Jake gab sich nicht minder Mühe. In ihrer Verzweiflung sprach Bel dem Champagner mehr zu, als sie es je zuvor getan hatte.
    Das Essen war köstlich, und der Champagner beflügelte sie. Sie lachte über jeden Witz und begegnete des Öfteren Jakes Blick. Der Tisch war rund, da begegneten sich die Blicke schnell, und es war so schwer wegzuschauen ...
    Was bedeutete es denn heute auch noch, Jungfrau zu sein?
    Im Anschluss an die Mahlzeit floss erneut reichlich Champagner.
    Ein Trinkspruch nach dem anderen wurde ausgebracht, und schließlich holte Jake seinen Stichwortzettel aus der Tasche und stand auf.
    Erwartungsvolle Stille breitete sich im Raum aus.
    „Einige von Ihnen wissen, dass Brad und ich uns schon von Kindesbeinen an kennen", begann er. „ Wir sind uns zum ersten Mal im Kindergarten begegnet, als eine der kleinen blauäugigen Feministinnen sich mit ihm gestritten hat, wer zuerst über die Hängebrücke gehen darf." Jake hielt inne. „Natürlich war sie der Ansicht, dass sie zuerst an der Reihe war."
    Die Gäste lachten amüsiert und erkannten, dass sie einen gewandten Redner vor sich hatten.
    Jake wünschte nur, er würde sich so sicher fühlen, wie er sich gab. Im Allgemeinen machten ihm solche Tischreden nichts aus. Doch diesmal war es anderes. Er war sich zu sehr bewusst, was kommen würde, nämlich eine Menge Witze über Brads Verrat am Junggesellenstatus. Jake musste ihm als Mitglied eines exklusiven Clubs seine Orden und Ehrenzeichen aberkennen...
    Am liebsten wollte er keinen einzigen von diesen Witzen machen, nicht solange Bel neben ihm saß und zu ihm aufschaute. Er wusste nicht einmal mehr, warum er sich all diesen Unsinn ausgedacht hatte. Es musste eine Art Abwehrmechanismus sein.
    Doch heute Abend war er nicht der geistigen Verfassung, diese Rede aus dem Stegreif zu ändern. Er hatte zu viel getrunken, und, was noch schlimmer war, er spürte eine sexuelle Erregung, wie er sie bislang nicht bei einem solchen Anlass erlebt hatte.
    Anhand seiner Notizen vermochte er die Rede jedoch so zu halten, wie er sie einstudiert hatte. Das eine oder andere ließ sich vielleicht noch etwas abschwächen. Aber ihm wollte im Augenb lick nicht recht einfallen wie, und so fuhr er einfach fort.
    „Brad und ich waren zehn, als wir uns ernsthaft einig waren, dass Mädchen zwar recht gut Baseball spielen konnten, ansonsten aber zu nichts zu gebrauchen waren. Wir sind nicht voreilig zu dieser Schlussfolgerung gekommen, das will ich Ihnen versichern. Wir haben mehrere verwirrende Sitzungen damit verbracht, einen logischen Grund zu finden, der Gott veranlasst hatte, sie zu erschaffen...
    nun, den haben wir dann auch recht bald gefunden." Gelächter.
    „Aber es wird Sie nicht überraschen, dass es nicht die Logik war, die uns zu dieser Entdeckung führte."
    Erneutes Gelächter. Bel stimmte darin ein. Doch er merkte, dass das, was er von sich gab, ihre schlechte Meinung von ihm nur bestärkte, und es ärgerte ihn ungeheuer, dass ihm die Sache so sehr entglitt.
    Er berichtete über ihre Jugendzeit, die große Entdeckung der geheimnisvollen Bedeutung der Frauen, streute ein paar relativ harmlose Erlebnisse ein. Und dann kam er zur Gründung ihres Junggesellenclubs.
    „Wir hatten vor, für immer Junggesellen zu bleiben", erklärte er ernst. „Mit der Absicht wurde der Club gegründet. Für die Mitgliedschaft gab es nur zwei Voraussetzungen, die eine, dass das zukünftige Mitglied nie fest mit einem Mädchen gehen würde, und die andere, dass er das schwören würde."
    Es entstand eine bedeutungsträchtige Pause. Jake wandte sich dem besagten Mitglied ernst zu. Die Gäste lachten laut auf. Nachdem das Gelächter verklungen war, fuhr er fort:

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