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So sinnlich wie dein Kuss

So sinnlich wie dein Kuss

Titel: So sinnlich wie dein Kuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yvonne Lindsay
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gewesen. Aber sie bewegte sich nicht, und Judd verstand.
    „Ich hole dich morgen früh um neun ab“, sagte er. „Schlaf gut.“
    Sie sah ihm nach, wie er mit großen Schritten zurück Richtung Haupthaus ging. Als er außer Sicht war, ließ sie sich gegen den Türrahmen sinken.
    Erst vor wenigen Stunden war sie hier in Australien eingetroffen – mit der Absicht, Judd zu überreden, dass er mit ihr nach Neuseeland kam, um sich mit seinem Vater zu versöhnen. Das war noch immer ihr Ziel, aber jetzt wollte sie noch etwas anderes: Zeit mit Judd verbringen, ihn küssen, berühren … und sehen, wohin die Anziehungskraft zwischen ihnen noch führte …
    Aber diesem Wunsch durfte sie nicht nachgeben. Zu viel hing davon ab, wie Judd auf ihren Auftrag reagierte. Wenn etwas schiefging und er zu früh herausfand, dass sie keine harmlose Urlauberin war, würde sich Charles’ Hoffnung auf eine Versöhnung vielleicht für immer zerschlagen. So weit durfte es auf keinen Fall kommen! Lieber verzichtete sie auf die vielversprechende Beziehung zu Judd – auch wenn es unendlich schwerfiel.
    Vorsichtig berührte sie mit den Fingern ihre Lippen. Sie spürte und schmeckte ihn noch. Und, oh ja, sie begehrte ihn, so sehr. Wie sollte sie unter diesen Umständen bloß einen ganzen Tag mit ihm verbringen?

2. KAPITEL
    Judd lauschte dem satten Motorengeräusch seines Aston Martin, als er langsam die Privatstraße zu Annas Cottage entlangfuhr.
    Er lächelte zufrieden – obwohl seine Muskeln hart und angespannt vor Erwartung waren. So sehr hatte er sich schon lange zu keiner Frau mehr hingezogen gefühlt. Genau genommen … Je mehr er darüber nachdachte, desto sicherer wurde er, dass er bisher noch nie so intensiv für jemanden empfunden hatte.
    Der Tag versprach, interessant zu werden, sehr interessant sogar. Und was wohl in der Nacht passieren würde …
    Das dezente Klingeln seines Handys riss ihn aus seinen Träumen. Auf dem Display erschien die Nummer seiner Mutter. Er fuhr an den Straßenrand und nahm das Gespräch an.
    „Guten Morgen, Mutter! So früh rufst du schon an?“
    Cynthia hielt sich nicht mit Höflichkeiten auf. „Ich weiß, wer sie ist.“
    „Wer? Anna?“
    „Wer denn sonst? Sie ist mir gleich so bekannt vorgekommen, und jetzt weiß ich auch, warum. Ich habe ihre Mutter gekannt. Sie hat bei Wilson Wines im Büro gearbeitet und immer mit den Verkäufern geflirtet. Einen von ihnen hat sie geheiratet – natürlich, weil sie schwanger war – und dann in der Firma aufgehört. Ich glaube, dein Vater hatte auch ein Auge auf sie geworfen. Als wir drei Jahre hier waren, ist ihr Mann ums Leben gekommen, und Charles hat sie zu sich genommen. Angeblich als seine Haushälterin … Als ob das irgendjemand glauben würde!“
    Judd atmete tief durch. Jedes Mal, wenn Cynthia in diesem Ton von seinem Vater sprach, ging es ihm durch Mark und Bein.
    „Hörst du mir noch zu, Judd?“
    „Ja. Was erwartest du jetzt von mir?“
    „Sprich sie darauf an. Ihre Mutter hat mit Charles zusammengelebt – und Anna auch. Finde raus, was sie hier will. Ich wette, sie macht keinen Urlaub. Ihr Aufenthalt hat irgendetwas mit deinem Vater zu tun.“
    Auch wenn er es nicht gerne zugab – mit dieser Vermutung konnte sie recht haben. Vom ersten Moment an hatte er den Eindruck gehabt, dass Anna etwas vor ihm verbarg. Und wie sie ihn angesehen hatte! Um nach einer Ähnlichkeit mit seinem Vater zu suchen? Er verdrängte seine Verärgerung darüber, dass Charles vielleicht etwas im Schilde führte, und sagte ruhig: „Ich komm schon damit klar. Mach dir keine Sorgen.“
    „Ich wusste gleich, dass es mit ihr Ärger gibt“, fuhr Cynthia fort. „Sie arbeitet für ihn. Würde mich nicht wundern, wenn sie etwas mit ihm hätte. Er stand schon immer auf jüngere Frauen.“
    Wieder nahm Judd einen tiefen Atemzug. Auch nach all den Jahren klang seine Mutter noch so verbittert, wenn es um den Mann ging, der sie aus Neuseeland fortgeschickt hatte.
    Er wusste noch zu gut, wie sie damals auf The Masters angekommen waren und sie ihm die Ruine des Hauses in den Hügeln gezeigt hatte.
    Originalgetreu nach diesem ursprünglichen Heim der Masters hatte Charles für seine junge Braut das Haus in Neuseeland erbauen lassen.
    Damals, als Sechsjährigen, entsetzte ihn der Anblick der Ruine, vor allem, weil ihm seine Mutter erklärte, dass sie sie symbolisch immer an das erinnern sollte, was sie durch Charles’ Schuld verloren hatten. Und tatsächlich hatte der

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