So sinnlich wie dein Kuss
sah, wie der Funken Hoffnung darin erlosch. Plötzlich wirkte er wie ein Mann, der einsehen musste, dass die Fehler der Vergangenheit eine Versöhnung unmöglich machten.
„Ja“, sagte er zögernd. „Wenn du es so willst …“
Seine Hände zitterten, und Anna erschütterte seine Reaktion bis ins Mark. Judd Wilson, der Mann aus Eis, zeigte Gefühle!
Bevor er an der Tür war, sprang sie auf.
„Judd! Bleib da!“
Sie rannte ihm nach und schlang die Arme von hinten um ihn, als wollte sie ihn mit aller Kraft zurückhalten.
„Bitte geh nicht! Ich liebe dich, Judd! Bitte bleib bei mir. Verlass mich nicht. Niemals!“
Er wandte sich zu ihr um und umarmte sie.
Als sie ihn anblickte, sah sie, wie ihm eine Träne übers Gesicht lief. Zärtlich wischte sie sie weg. „Oh Judd, weine nicht!“
Sie stellte sich auf die Zehenspitzen und küsste ihn mit aller Leidenschaft, die sie besaß. Mehr als alle Worte bewies dieser Kuss, wie intensiv sie für ihn empfand.
„Bitte verlang das nie wieder von mir“, flüsterte er. „Das würde ich nicht überleben.“
Nun erst begriff sie, wie schwer es ihm gefallen war, ihrem Wunsch nachzukommen. Wie schlimm musste es für ihn als Junge gewesen sein, dass sein Vater sich einfach so seiner entledigt hatte. Wie Judd selbst gesagt hatte, hatte er nie gelernt, zu lieben und zu vertrauen. Und dennoch liebte er sie jetzt und vertraute ihr! Jetzt wusste sie, dass ihr Glück ihm mehr bedeutete als alles andere.
„Mach ich nie wieder. Versprochen. Ich werde dich nie wieder wegschicken und dich niemals verlassen.“
Wieder küsste sie ihn. Dann nahm sie ihn bei der Hand und ging mit ihm ins Schlafzimmer. Es war klein und einfach eingerichtet, aber sie brauchte keine beeindruckende Kulisse, um ihm zu zeigen, wie viel er ihr bedeutete.
Gebannt sah er ihr zu, wie sie sich auszog. Ein Zucken seines Wangenmuskels verriet seine Anspannung. Mit seinen Blicken folgte er jeder ihrer Bewegungen. Dabei funkelten seine Augen wie die eines Kindes an Weihnachten.
Als sie nackt vor ihm stand, half sie ihm, den Pullover auszuziehen. Dann öffnete sie den Gürtel und die Knöpfe seiner Jeans.
Beim Anblick dieses wundervollen Mannes bekam sie eine Gänsehaut, die mit der kühlen Luft nichts zu tun hatte. Sie konnte sich nicht an ihm sattsehen. Endlich, endlich hatte er ihr seine Gefühle gestanden!
Sie trat auf ihn zu, schlang die Arme um seinen nackten Körper und schmiegte sich an ihn. Seine Wärme durchdrang ihre Haut und durchströmte sie von Kopf bis Fuß. Sie zog eine Spur federleichter Küsse über seine breite Brust, bevor sie wieder seine Hand nahm und ihn zum Bett führte.
Sie schlug die Bettdecke zurück und drängte ihn, sich auf das weiße, einladend frische Baumwolllaken zu legen.
Sie lächelte ihn eindeutig an, sodass er ahnen konnte, was sie mit ihm vorhatte. Sie sah, wie seine Pupillen sich weiteten, bis von seiner blauen Augenfarbe nur noch ein schmaler Ring übrig war.
Erwartungsvoll sah er sie an.
Sie kniete sich zwischen seine Beine und strich ihm zärtlich über Brust und Bauch. „Ich liebe dich, Judd Wilson“, flüsterte sie und folgte mit ihren Lippen der Spur ihrer Hände.
„Und ich liebe dich, Anna Garrick. Ich will dich heiraten. Diesmal will ich alles richtig machen. Willst du meine Frau werden?“
„Judd, du musst mich nicht heiraten. Ich weiß, wie sehr du unter der Ehe deiner Eltern gelitten hast. Ich weiß auch so, dass du mich liebst – auch ohne einen Ring am Finger.“
Judd griff nach ihr, zog sie an sich und rollte sich mit ihr herum. Als sie unter ihm lag, nahm er ihr Gesicht in beide Hände.
„Anna, ich meine es so, wie ich es sage. Ich möchte es richtig machen. Ich will mein ganzes Leben bei dir bleiben, mit dir Kinder haben und sie zu glücklichen jungen Menschen heranwachsen sehen. Sie sollen wissen, dass ihre Eltern immer hinter ihnen stehen, komme, was da wolle.“
„Sicher, Judd? All das können wir auch ohne Trauschein haben.“
„Das mag sein, aber ich will dich heiraten. Alle Welt soll das Versprechen hören, das ich dir gebe. Jeder soll wissen, dass du mir gehörst. Für alle Zeiten.“
Anna spürte seine Wärme, seine Stärke und die Leidenschaft, die sich dahinter verbarg.
Sie wusste, dass er genau das war, was sie wollte. Mit der Fingerspitze zeichnete sie die Linien seines schönen Gesichts nach. Sie legte ihm den Finger auf den Mund, als sie ihm ihre Entscheidung mitteilte.
„Ja“, sagte sie mit bebender Stimme. „Ja.
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