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So soll er sterben

Titel: So soll er sterben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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Falkirk eröffnet?«
    Mangold grinste und zeigte dabei noch mehr Zähne als beim ersten Mal. Rebus überlegte, ob er sich auch so eine Brille mit orangefarbenen Gläsern zulegen sollte. Na schön, dachte er, wenn du meine Gedanken lesen kannst, dann frag, ob du mich auf ein Bier einladen darfst.
    Aber in diesem Moment rief der Barkeeper nach Mangold. Evans sah auf die Uhr und verkündete, er werde jetzt gehen, sofern es keine Fragen mehr an ihn gebe. Rebus wollte wissen, ob er ihm einen Fahrer besorgen solle, aber er verzichtete.
    »DS Clarke wird noch schnell Ihre Personalien aufnehmen, für den Fall, dass wir uns mit Ihnen in Verbindung setzen müssen.« Während Siobhan in ihrer Tasche nach dem Notizbuch kramte, ging Rebus zu Mangold, der sich über die Theke beugte, damit der Barkeeper nicht laut zu sprechen brauchte. Vier Personen – amerikanische Touristen, nahm Rebus an – standen mitten im Raum und lächelten penetrant. Andere Gäste gab es nicht. Ehe Rebus bei Mangold angelangt war, beendete dieser seine Unterhaltung. Vielleicht hatte er zusätzlich zu seinen telepathischen Fähigkeiten auch Augen im Hinterkopf.
    »Wir waren noch nicht fertig«, erklärte Rebus und stützte die Ellbogen auf die Theke.
    »Ich dachte, wir wären’s.«
    »Tut mir Leid, falls ich diesen Eindruck erweckt habe. Ich wollte Sie nach den Arbeiten im Keller fragen. Was genau war der Grund dafür?«
    »Wir haben vor, den Pub nach unten zu erweitern.«
    »Der Raum ist aber winzig klein.«
    »Das ist ja gerade der Punkt: Die Leute sollen einen Eindruck davon bekommen, wie es früher in den Edinburgher Kellerkneipen war. Es wird eng und gemütlich werden, nur ein paar bequeme Stühle, keinerlei Musik, möglichst schummrige Beleuchtung. Ich hätte mir Kerzenlicht gewünscht, aber die Baubehörde hat diese Idee gewissermaßen ausgepustet.« Er lächelte über seinen Scherz. »Man wird den Raum für private Feiern mieten können.«
    »War das Ihre Idee oder die der Brauerei.«
    »Einzig und allein meine.« Mangold deutete eine leichte Verbeugung an.
    »Und Sie waren es auch, der Mr. Evans beauftragt hat?«
    »Ja. Er ist sehr zuverlässig. Ich habe ihn schon früher einmal beschäftigt.«
    »Was ist mit dem Betonboden? Haben Sie eine Ahnung, wer den gegossen hat?«
    »Wie ich schon sagte, die Arbeiten begannen, ehe ich den Laden übernahm.«
    »Aber als sie beendet wurden, waren Sie hier schon der Wirt – das haben Sie vorhin doch gesagt. Und das bedeutet, dass es irgendwelche Belege geben muss – zumindest eine Rechnung.« Jetzt war es an Rebus zu lächeln. »Oder haben die Arbeiter das Geld bar auf die Hand bekommen?«
    Mangold wirkte verärgert. »Natürlich gab es eine Rechnung.« Er legte eine Pause ein. »Aber womöglich wurde sie weggeschmissen, oder die Brauerei hat sie irgendwo abgeheftet…«
    »Wer war vor Ihnen der Wirt hier, Mr. Mangold?«
    »Weiß ich nicht mehr.«
    »Hat denn keine Übergabe stattgefunden? Ich dachte, so etwas sei üblich.«
    »In den meisten Fällen schon, aber ich habe den Namen leider vergessen.«
    »Ich bin mir sicher, mit ein bisschen Mühe wird er Ihnen wieder einfallen.« Er zog eine Visitenkarte aus seiner Brusttasche. »Rufen Sie mich an, wenn Sie sich an ihn erinnern.«
    »Selbstverständlich.« Mangold nahm die Karte und studierte sie betont auffällig. Rebus bemerkte, dass Evans auf dem Weg zur Tür war.
    »Eine Frage noch, Mr. Mangold…«
    »Ja, Detective Inspector.«
    Inzwischen hatte sich Siobhan wieder zu Rebus gesellt. »Mich würde interessieren, wie der Name Ihres Klubs gelautet hat.«
    »Meines Klubs?«
    »Von dem in Falkirk… es sei denn, Sie haben nicht bloß den einen besessen.«
    »Er hieß Albatross. Nach dem Song von Fleetwood Mac.«
    »Kannten Sie das Gedicht denn nicht?«, fragte Siobhan.
    »Davon habe ich erst später erfahren«, sagte Mangold mit zusammengebissenen Zähnen.«
    Rebus dankte ihm, gab ihm aber nicht die Hand. Draußen ließ er seinen Blick nach rechts und links schweifen, so als sei er unschlüssig, wo er das nächste Bier trinken wolle. »Was für ein Gedicht?«, fragte er.
    »
Der alte Matrose
von Coleridge. Der Matrose tötet einen Albatross, und danach lastet ein Fluch auf seinem Schiff.«
    Rebus nickte. »Ja, jetzt fällt’s mir wieder ein.«
    »Was halten Sie von Mangold?«, erkundigte sich Siobhan.
    »Sehr von sich eingenommen.«
    »Ob er glaubt, er sieht mit dem Mantel wie der Typ aus
Matrix
aus?«
    »Weiß der Geier. Wir müssen ihm weiter auf den

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