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So soll er sterben

Titel: So soll er sterben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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dass wir Sie finden werden, stimmt’s?«
    »Sie wird sich finden lassen, wenn sie so weit ist«, antwortete Siobhan.
    »Sie glauben nicht, dass Ihr etwas zugestoßen ist?«
    »Glauben Sie das?«
    »Ich muss gestehen, ich befürchte das Schlimmste«, entgegnete Alice Jardine und rieb sich die Hände, wie um sie zu waschen.
    »Sie sind sich doch darüber im Klaren, dass wir Sie befragen werden, ja?« Siobhan sprach mit sanfter Stimme. »Man wird Ihnen Fragen stellen über Cruikshank…über seinen Tod.«
    »Ich weiß.«
    »Man wird auch nach Ishbel fragen.«
    »Um Gottes willen, die denken doch nicht…?« Ihre Stimme war lauter geworden.
    »Wir müssen Sie befragen, daran führt kein Weg vorbei.«
    »Und werden Sie die Fragen stellen, Siobhan?«
    Siobhan schüttelte den Kopf. »Ich bin zu nah dran. Wahrscheinlich wird ein Mann namens Young zu Ihnen kommen. Ich glaube, er ist ganz in Ordnung.«
    »Gut, wenn Sie das sagen…«
    Ihr Mann kehrte zurück. »Viel ist es nicht, um ehrlich zu sein«, sagte er und reichte ihr ein Adressbuch mit Namen und Telefonnummern, die meisten mit grünem Filzstift notiert. In den Buchdeckel hatte Ishbel ihren Namen und ihre Anschrift geschrieben.
    »Könnte reichen«, meinte Siobhan. »Ich bringe es zurück, sobald ich damit fertig bin.«
    Alice Jardine fasste ihren Mann am Ellbogen. »Siobhan sagt, die Polizei wird uns befragen wollen über…« Sie brachte es nicht fertig, seinen Namen auszusprechen. »Über
ihn

    »Wirklich?« Mr. Jardine sah zu Siobhan.
    »Reine Routine«, erklärte sie. »Wir wollen uns ein Bild machen vom Leben des Opfers…«
    »Verstehe.« Doch er klang nicht sehr überzeugt. »Aber die können doch nicht… die glauben doch nicht, dass Ishbel irgendetwas damit zu tun hat?«
    »Red nicht so einen Unsinn, John«, zischte seine Frau. »So etwas würde Ishbel niemals tun!«
    Vielleicht nicht, dachte Siobhan, aber Ishbel war durchaus nicht das einzige Familienmitglied, das unter Verdacht geraten könnte…
    Erneut wurde Tee angeboten und freundlich abgelehnt. Schließlich gelang es Siobhan, sich aus dem Haus und in den Wagen zu retten. Beim Anfahren blickte sie in den Rückspiegel und sah Steve Holly über den Bürgersteig schlendern und die Hausnummern studieren. Einen Moment lang dachte sie daran, zurückzufahren und ihn zum Teufel zu jagen. Aber das würde seine Neugier nur noch anstacheln. Wie auch immer er sich aufführen und welche Fragen er stellen würde, die Jardines mussten ohne ihre Hilfe zurechtkommen.
    Sie fuhr über die Main Street und hielt vor dem Salon. Drinnen roch es nach Dauerwelle und Haarspray. Zwei Kundinnen saßen unter den Trockenhauben, aufgeschlagene Illustrierte auf dem Schoß, jedoch in eine lautstarke Unterhaltung vertieft, mit der sie den Lärm der Hauben übertönten.
    »…von mir alles Glück der Welt, kann ich da nur sagen.«
    »Ein großer Verlust ist es nicht, so viel steht fest.«
    »Sergeant Clarke, habe ich Recht?« Die Frage kam von Angie. Sie sprach noch lauter als ihre Kundinnen, die ihre Warnung sofort begriffen und verstummten, den Blick auf Siobhan gerichtet.
    »Was können wir für Sie tun?«, fragte Angie.
    »Ich wollte mit Susie sprechen.« Siobhan lächelte der jungen Friseurin zu.
    »Warum? Hab ich was verbrochen?«, protestierte diese. Sie war gerade dabei, einer der Kundinnen eine Tasse Instantcappuccino zu bringen.
    »Nein, nein«, beruhigte Siobhan sie. »Außer natürlich, Sie haben Donny Cruikshank ermordet.«
    Die vier Frauen blickten entsetzt drein. Siobhan hob abwehrend die Hände. »Schlechter Scherz«, meinte sie.
    »An Verdächtigen mangelt es ja nicht«, räumte Angie ein und zündete sich eine Zigarette an. Heute waren ihre Nägel blau mit kleinen gelben Punkten.
    »Und wer sind Ihre persönlichen Favoriten?«, fragte Siobhan und bemühte sich, die Frage möglichst locker klingen zu lassen.
    »Schauen Sie sich nur mal um, Schätzchen.« Angie blies den Rauch zur Decke. Susie brachte ein weiteres Getränk zu den Trockenhauben – ein Glas Wasser diesmal.
    »Jemanden abmurksen zu
wollen
, ist eine Sache«, sagte sie.
    Angie nickte. »Anscheinend hat ein Engel uns erhört und beschlossen, dieses eine Mal das Richtige zu tun.«
    »Ein Racheengel?«, vermutete Siobhan.
    »Werfen Sie mal einen Blick in die Bibel, Schätzchen; da geht’s nicht nur um Engelsflügel und Heiligenscheine.« Die Frauen unter den Trockenhauben warfen sich lächelnd einen Blick zu. »Erwarten Sie, dass wir Ihnen helfen, den

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