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So still die Toten

So still die Toten

Titel: So still die Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Burton
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schüttelte den Kopf. »Die Polizei hat ihn erst vor einer Woche verhört. Er müsste ein Trottel sein, sich jetzt Sex zu kaufen. Genau damit hat er sich doch damals den ganzen Ärger eingehandelt.«
    »Er war so vorsichtig, und jetzt geht er Risiken ein. Warum?« Malcolm wandte sich Angie zu. »Sie müssen sich in Acht nehmen.«
    »Ich? Warum?«
    »Er will etwas von Ihnen. So wie er sie im Gerichtssaal angesehen hat, war das deutlich zu erkennen.«
    »Wir hatten eine rein berufliche Beziehung.« Angie wusste nicht recht, wieso sie Malcolm das unbedingt sagen musste.
    »Ich habe nichts anderes behauptet. Aber was ihn angeht, bin ich mir nicht so sicher. Sie haben gesagt, er sei letzte Woche vorbeigekommen.«
    »Er wollte eine Rechtsberatung.«
    »Und als Sie abgelehnt haben?«
    »Glücklich war er nicht darüber, aber er hat es akzeptiert.«
    Malcolm schüttelte den Kopf. »Seien Sie sehr, sehr vorsichtig, Ms Carlson. Wenn er jetzt kleine Risiken eingeht, ist er vielleicht bald zu größeren bereit.«
    »Ich kann schon auf mich aufpassen.«
    »Ich weiß, Sie sind ein großes Mädchen.« Es klang sarkastisch. »Aber es könnte sein, dass ein Wahnsinniger Sie im Visier hat.«
    Eva griff über die Theke und legte ihre Hand auf die von Angie. »Sei vorsichtig. Ich weiß aus eigener Erfahrung, wie gerissen diese Typen sein können.«
    Dixon hatte die Frau an das Hotelbett gefesselt. Ihr Gesicht war von Wimperntusche verschmiert, aber sie blutete nicht. Er hatte aufgepasst, dass kein Blut floss. Und die Kleidung würde die Hämatome auf ihrer blassen Haut verbergen.
    Er zog sich die Hose hoch, knöpfte sie zu und schloss den Reißverschluss. Es gefiel ihm, wie sie an ihren Fesseln zerrte und versuchte, die Tränen zurückzuhalten. Mit ein bisschen mehr Zeit hätte sie geweint und gefleht. Doch er wagte nicht, dieses Risiko einzugehen.
    Er zog zwei Hundertdollarscheine aus der Tasche und warf sie auf den Nachttisch. Er setzte sich auf die Bettkante, und die billige Matratze gab unter seinem Gewicht nach. Vor sich hin summend, löste er langsam ihre Fesseln.
    Schnell richtete die Frau sich auf und rieb die roten Striemen an ihren Handgelenken.
    Er packte ihr Kinn und zwang sie, ihn anzusehen. »Dieses kleine Rendezvous behalten wir beide für uns, okay?«
    Ihre Zustimmung kam schnell und klang überzeugt. »Ja.«
    »Gut. Ich kann keinen Ärger gebrauchen, und du willst keinen Ärger mit mir.« Er zog eine kleine Kamera aus der Hosentasche und schoss ein paar Fotos. »Verstanden?«
    Sie nickte heftig. »Ich hab’s verstanden.«
    Nachdem er befriedigt war, wollte er sie so schnell wie möglich loswerden. »Nimm deine Sachen und verschwinde von hier.«
    Sie krabbelte vom Bett und zog sich schnell den kurzen Jeansrock und das Tanktop an. Dann griff sie nach ihrer Handtasche und nahm hastig das Geld vom Nachttisch.
    »Vielleicht rufe ich dich wieder an.«
    »Ja, okay.«
    Eilig verließ sie das Zimmer. Einen Augenblick lang saß Dixon auf dem Bett und genoss das Gefühl der vollkommenen Entspannung. Jetzt hatte er einen klaren Kopf und konnte seine Flucht mit Angie planen.
    Die Zimmertür ging auf, aber er machte sich nicht die Mühe, hinzusehen. »Hast du was vergessen?«
    Bleiernes Schweigen war die Antwort. Alarmiert fuhr er hoch, ballte die Fäuste und drehte sich um.
    In der Tür stand die Hure, aber sie war nicht allein. Sein Partner war bei ihr. Er hatte die Frau am Nacken gepackt und drückte so fest zu, dass sie sich nicht bewegen konnte. Seine Miene verhieß Unheil.
    »Was machst du hier?«, fragte der
Andere
kühl und stieß die Tür hinter sich zu.
    »Ich hatte nur ein bisschen Spaß.«
    »Ich hatte dir gesagt, dass damit Schluss ist. Jedenfalls vorerst.« Er versetzte der Frau einen heftigen Stoß, und sie stolperte und fiel auf den Teppichboden. Weinend kroch sie auf Dixon zu, als könnte er sie irgendwie retten.
    Mit zitternder Hand fuhr er sich durchs Haar. »Ich brauchte ein bisschen Entspannung.«
    »Das hast du schon gesagt, als du Lulu Sweet das erste Mal mitgenommen hast. Das hat uns eine Menge Ärger eingebracht.«
    »Ich habe den Mund gehalten, genau, wie wir es vereinbart hatten. Ich hab dich nicht mit hineingezogen.«
    »Nein, aber du hast mir den Spaß verdorben. Wegen dir mussten wir über ein Jahr stillhalten.«
    »Ich habe sie nicht hart rangenommen, so wie Lulu damals.«
    »Du bist ein Risiko eingegangen. Früher oder später wird sie reden.«
    Die Frau sah zu ihm hoch. »Ich sage nichts, ich

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